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  • Day 1

    Die unverkennbare Hauptstadt der USA

    April 15, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Dass Washington und nicht New York, das ja ein Vielfaches grösser und wirtschaftlich massiv bedeutender ist, die Hauptstadt der Vereinigten
    Staaten ist, lernt man relativ früh als Kind. Und das können wir Schweizer ja auch gut nachvollziehen, denn auch bei uns ist ja nicht Zürich die Hauptstadt, sondern das beschaulichere Bern. Und beim Bummel durch das Zentrum der Stadt ist dies auch nicht zu übersehen: Ein monumentales Regierungsgebäude reiht sich an das nächste, entlang der grossen Strassen im Zentrum: US Department of the Interior, US Department of the Treasury, usw. steht immer in grossen Lettern über den Eingängen der typischen Sandstein- oder Marmogebäuden mit der unübersehbaren, grossen amerikanischen Flagge oben drauf. Und mitten drinnen, zwischen diesen Gebäuden, das Weisse Haus, einerseits mit Parkanlagen umgeben, die es ermöglichen relativ nahe ans Gebäude zu kommen, andererseits aufgrund der mehrfachen Absperrungen doch fast eine kleine Festung für den sogenannten «mächtigsten Mann» der Welt. Während dieser übrigens in meiner Facebook-Blase unter den Kommentierenden nicht viel positive Worte erntet, staune ich über seine Beliebtheit: Im Laden fallen mir junge Menschen auf, die stolz mit «We make America great again»-T-Shirts herumlaufen und auch auf den zu kaufenden Waren platziere man neu unbedingt einen Kleber oder Anhänger mit der Aufschrift «Made in Amerika», wenn man sie erfolgreich vertreiben wolle, erklärt mir ein Kollege, den ich an einer Ausstellung in Washington treffe und auf diesen Sticker anspreche.

    Washington präsentierte sich bei meiner Ankunft in seinem schönsten Kleid, mit 28 Grad und herrlichem Sonnenschein. Die für Washington berühmten «Cherry Blossoms» (japanische Kirschenblüten) hatten in diesen Tagen die klassische pinke Farbe angenommen und waren ein besonders beliebtes Fotosujet, oftmals in Kombination mit einer der vielen Sehenswürdigkeiten, am beliebtesten natürlich dem Kapitol, dem Sitz des Kongresses (Legislative), dem Washington Monument, dem von weitem zu erkennenden fast 170 Meter hohen Marmorturm zu Ehren des ersten Präsidenten Amerikas, Georg Washington oder einem der vielen Kriegsmemorials aus den Weltkriegen oder aus der etwas näheren Zeit, dem Vietnamkrieg. Eine riesige Parkanlage erstreckt sich vom Kapitol bis zum Lincoln Museum und lädt zum Flanieren ein.

    Aber nicht nur bei schönem Wetter bietet die Stadt viele Möglichkeiten, auch bei schlechtem Wetter, das ziemlich schnell zu Abkühlungen führen kann, gibt es Alternativen. Die Stadt strotzt nicht nur von Regierungsgebäuden, sondern auch von Museen. Die Smithsonian Institution alleine betreibt am sogenannten National Mall über 11 davon, zu allen möglichen Themen, über amerikanisch Kunst, Geschichte bis hin zu Raumfahrt. Und das schöne dabei: alle sind gratis, was jedoch an regnerischen Tagen bei den attraktiveren Museen lange Schlangen vor dem Eingang zur Folge hat. Aber die hatte es auch schon vor dem Zoll bei der Einreise in die USA (diesmal mit einer Wartezeit von über anderthalb Stunden!), schon fast mit historischem Charakter…
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