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  • Day 190

    Vulkan Bromo, Auf dem Weg nach Mordor

    July 11, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 19 °C

    Über einen Zwischenstopp in Probolinggo ging es von der dortigen Mafiaschaltzentrale, dem Busbahnhof, in das ziemlich hoch gelegene Dorf Cemoro Lawang. Leider ist dies kein Scherz, sondern traurige Wahrheit 😔. So traut sich kein anderer Fahrer in die Nähe.

    Im Bergdorf angekommen wanderten wir auch direkt los. Natürlich über die Schleichwege durch die sich der Eintritt von 45€ sparen lässt 😜. Der Weg war ziemlich steil und der Boden bedeckt von Lavaasche. Unten angekommen befanden wir uns in einer Art Tal. Wie eine Mondlandschaft lag der "Sea of Sands" vor uns und am Ende der Vulkan Bromo mit seinem weit offenen Krater. Wir waren erstmal von dem Anblick fasziniert. So skurril und gleichzeitig beeindruckend. So etwas hatten wir beide noch nicht gesehen und auch nicht erwartet.
    Durch die ganze Lavaasche wateten wir, begleitet von 2 Australiern, Richtung Vulkan. Zuerst dachte ich der Nachbarberg, auch ein Vulkan, sei unser Ziel😅.

    Da wir erst mittags dort waren, war die Hauptflut an Touristen bereits wieder abgereist und die Menge an Jeeps überschaubar. Die ganz Faulen können sich sogar vom Parkplatz bis fast an den Kraterrand auf dem Pferd führen lassen 🙄🐎.
    Dabei ist der Weg gut zu laufen und nicht so steil.

    Am Fuße des Berges angekommen sieht man rechts und links die erkalteten Lavaströme. Der ganze Vulkan ist durch sie gezeichnet. Und die Erde bebt an manchen Stellen. Der Boden fühlt sich an, als ob er brodeln würde. Das stimmt wahrscheinlich sogar auch, denn der Mount Bromo ist ein aktiver Vulkan 🌋.
    Je höher man kommt, desto mehr lässt das Beben nach.

    Am Kraterrand angekommen bot sich uns ein atemberaubender Blick über das Tal und in den Krater selbst, aus dem weißer Rauch aufsteigt. Ein wenig ehrfürchtig standen wir hinter dem Geländer. Steil geht es bergab in den Schlund hinunter zum heißen Magma 🔥. Es ist kaum vorstellbar, dass im Inneren alles brodelt. Leider kann man nicht so tief in den Abgrund schauen, um das Magma zu sehen. Wir liefen ein ganzes Stück auf dem Rand entlang, um einen besseren Blick zu haben. Der Weg hier ist nur sehr schmal, teilweise wohl nicht mal 1m breit. Auf der einen Seite geht es steil in den Vulkan, auf der anderen den Abhang hinunter. Aber der Ausblick ist einfach spektakulär, so alleine am Kraterrand ❤️.

    Jakob, ein Engländer welcher uns gefolgt war, beschrieb es wie "Mordor" aus "Herr der Ringe". Das kommt dem wohl ziemlich nahe.
    Sehr spektakulär sahen auch die Windhosen im "Sea of Sands" aus, welche von oben betrachtet recht klein und harmlos aussahen. Hatten wir vorher auch noch nie gesehen.

    Tief beeindruckt und fasziniert vom Vulkan ging es nur noch gemeinsam mit Jakob und seiner Freundin Pai essen. Danach bei lauschigen 4° Außen- und Innentemperatur ins Bett ❄️.

    Der nächste Morgen begann früh um 2.45 Uhr. Wie alle anderen Touristen, wollten wir uns den Sonnenaufgang auf dem "Kingkong Hill" mit fantastischer Aussicht auf das Vulkangelände nicht entgehen lassen. Der Berg befindet sich genau gegenüber und von dort hat man den besten Blick auf den Sonnenaufgang hinter den Vulkanen. Gemeinsam mit den beiden anderen wanderten wir los. Hunderte von Jeeps fuhren an uns vorbei und noch mehr fuhren im Tal, damit die Leute den Sonnenaufgang vom Kraterrand sehen können. Sooo viele Menschen 😳.
    Nach einem recht anstrengenden Marsch, vorbei an Aussichtspunkten und Menschenmassen, fanden wir einen schönen Platz 😊. Der steile Weg im Dunklen bei eisiger Kälte hat sich definitiv gelohnt 😍. Es sieht einfach atemberaubend aus, wenn die Sonne langsam das Vulkangelände und den Krater anleuchtet, während das Tal noch im Nebel liegt. Ein Highlight waren die Rauschschwarten, welche plötzlich aus dem hinteren Vulkan auftauchten. Diese Mini-Eruptionen sind wohl ganz normal, sind aber im ersten Moment etwas unheimlich. Es sind immerhin aktive Vulkane.

    Wieder im Hotel angekommen waren wir ganzschön platt. Vom wenigen Schlaf, dem Weg oder der Kälte. Aber es hat sich definitiv gelohnt. Unser erster Vulkan ❤️🌋.
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