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  • Day 128

    Cucao (Chiloé)

    February 27, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 22 °C

    Hallo Cucao, du kleines idyllisches Dörfchen. So klein hätte ich mir dich gar nicht vorgestellt 😃. Wie gut, dass ich bei meinem Zwischenstopp in Castro nochmal was zu essen geschnappt und genügend Bargeld dabeihabe, denn nach Supermarkt und Geldautomat sieht es hier nicht gerade aus.

    Und los geht die Suche nach einer Unterkunft. Fest entschlossen klappere ich sämtliche Restaurants und Häuser ab, an denen ich ein Schild mit Cabaña und Hospedaje sehe. Nachdem das erste doch nur ein Restaurant ist, das zweite und dritte mir zu teuer sind finde ich ein Restaurant, welches Zimmer vermietet, meinen Geldbeutel entspricht und sogar mit Frühstück ist. Jippiii 😊. Wie ich kurz später feststelle, hat die Unterkunft nur leider kein WLAN und irgendwie auch kein warmes Wasser, was für zwei Tage aber zu verkraften ist.

    Chiloé wird auch Isla verde (grüne Insel) genannt. Und ja, es ist hier tatsächlich sehr grün. Warum? Viel Regen, wie ich auch am eigenen Leib erleben kann. Die ganze Nacht bis mittags am nächsten Tag regnet es wie aus Eimern. So sitze ich zusammen mit dem Hausbesitzer in der Küche, er schlürft seinen Mate-Tee und schaut aus dem Fenster, ich esse das Frühstück, das er für mich gerichtet hat. Wir unterhalten uns ein bisschen über das Wetter und die Musik im Radio. Interessant wie sehr sich der Musikgeschmack älterer Menschen auch über Landesgrenzen hinweg ähnelt, wäre der Sender nicht auf Spanisch könnte man glatt meinen es läuft SWR4.

    Gegen Mittag hat es sich tatsächlich ausgeregnet und ich mache mich auf zum Parque Nacional, in dem die unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten zu entdecken gibt, auf Wegen durch Regenwald und Strand- und Dünenlandschaft.

    Abends sitze ich noch ein bisschen mit zwei Chilenen zusammen, die in einem anderen Hostel arbeiten, probiere den chilenischen Wein, nutze das Internet und versuche mich auf Spanisch zu unterhalten, wobei sich die „Unterhaltung“ ab einem gewissen Zeitpunkt in eine Art „Chat“ in Google Translate entwickelt 😃.

    Herausforderungen: Bisher war es so, dass die meisten Leute besser Englisch sprechen als ich Spanisch. So langsam wendet sich das Blatt, nur leider nicht, weil sich mein Spanisch von heute auf morgen dermaßen verbessert hat, sondern weil hier niemand mehr Englisch spricht 😃. Das macht die Suche nach Unterkünften usw. noch ab abenteuerlicher und erfordert ein gewisses Talent in Pantomime 😉.
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