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  • Day 248

    Medellin

    June 27, 2017 in Colombia ⋅ ⛅ 22 °C

    Die ehemalige Drogenhochburg Medellín galt in den 90er-Jahren als die gefährlichste Stadt weltweit, hat sich aber in den letzten Jahren rasend entwickelt, in eine hippe und innovative Metropole.

    Unter dem Konzept „demokratische Architektur“ wird die Verwandlung der Stadt vorangetrieben. Die einstmals gefährlichsten und unschönsten Orten werden zu Orten umgewandelt, an denen man sich gerne aufhält und einander trifft. Auf öffentlichen Plätzen, die aus Angst vor Bandenkriegen früher gemieden wurden, treffen sich heute Menschen um Feste zu veranstalten, Musik zu hören und zu tanzen. In den schlimmsten Gegenden stehen die besten Bibliotheken. Die Metro ist der ganze Stolz der Menschen und ein Zeichen für Hoffnung und Innovation. Ausgelegene und arme Distrikte werden durch Metro und Seilbahn ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen und erhalten somit Zugang zum Stadtleben. Die Stadt verfügt über ein super WLAN-Netzwerk und in den meisten Parks gibt es offenes WLAN, das einwandfrei funktioniert.

    Medellín zu erkunden ist äußerst interessant. Die Stadt kommt mir riesig vor im Vergleich zu Bogotá, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass alles über die Metro so easy zu erreichen ist, während ich mich in Bogotá, aufgrund des undurchsichtigen Transportsystems – wenn man das überhaupt System nennen kann – fast überwiegend in einem Stadtteil aufgehalten habe.

    Als ich nach meiner Nacht in Guatapé nach Medellín zurückkomme freue ich mich riesig, denn mittlerweile sind auch Ali aus Australien und Ori aus Israel in Medellín. Zudem treffe ich zufälligerweise zwei Mädels, mit denen ich in Trujillo zusammen unterrichtet habe in meinem Hostel und beim Feiern später drei Jungs aus Deutschland, mit denen ich in Guatapé im Zimmer war, drei Jungs aus England, mit denen ich in Bogotá im Hostel war und zwei Holländer, mit denen ich die Tage zuvor Medellín erkundet habe, was mich trotz Müdigkeit (und ganz ohne Kokain o.Ä.) in eine mega Feierlaune versetzt :D.

    Nach zwei Party-Nächsten raffen sich Ali und ich auf, noch einmal etwas gemeinsam zu unternehmen. Es geht auf zum Parque Arví, der auf einem Berg liegt und über Seilbahnen zu erreichen ist. Auf dem Weg hinauf schweben wir über die Slum-Viertel von Medellín mit ihren eng aneinander gequetschten Wellblechdachhäusern. Außerdem findet, weil Wochenende ist, ein Markt da oben statt, über den wir schlendern und unsere hungrigen Mägen füllen.

    Herausforderungen: Sich nicht strange vorkommen, wenn man Spaß hat, so ganz ohne Drogen und schlafen geht sobald man müde ist.
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