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  • Day 12

    Zu Fuß über den Wolken

    October 18, 2017 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Schon früh sind wir wach für einen der Höhepunkte unserer Reise - der Vesu....... Nein! Die Jelly Bean Challenge : “Empfehlenswert für alle, die mal ein bisschen Spaß haben wollen, solange man nicht selber betroffen ist :-D
    Die Bohnen schmecken wirklich so, wie auf der Verpackung angegeben X). Da fragt man sich doch, wie haben die das gemacht bei der Herstellung bzw. wer hat sie vorher probiert??? Ein echter Partyspaß und Lacher garantiert. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.“ Zitat Amazon

    Am Vorabend kauft Vincent die Zutaten zur ultimativen Ekelchallenge. Alle Kinder fiebern diesem großen Event entgegen, und nun - kurz vor unserem Aufstieg auf unseren Vulkan steht alles bereit. Noah darf als erster eine der begehrten Beans wählen - frisch gemähter Rasen - lecker - bäh. Das ist noch die harmlose Variante. In zweiter Runde liegt eindeutig Vincent vorne - Erbrochenes!!!! Um nichts in der Welt nehme ich an diesem Spiel teil. Als Zuschauer jedoch ist es ein außerordentlicher Spaß ;-) Die Geräusche, Verrenkungen und Gesichtsentgleisungen sind einzigartig ;-)

    Nachdem alle ihre Übelkeit überwunden haben, recherchiert Noah die zu erwartende Temperatur auf dem Berg, aktuell 9 Grad.
    Nach unserer Voraussicht wird es dann sicher nicht mehr als 15 Grad! Also: lange Hose, Pullover, Jacke, festes Schuhwerk.
    Der Berg ist noch in Dunst gehüllt. Wir fahren durch den bewaldeten Teil am Hang des Berges. Die Bäume haben aber durch den Brand vor ca einem Monat ihre Gestalt verändert - groß, schwarzbraun, nadellos. Irgendwie macht dieser Anblick den Vulkan aber viel mehr zum Vulkan in unserer Vorstellung - viel dunkler und bedrohlicher, echter. Und wir können durch das fehlende Grün sehr viel besser ins Tal schauen. Kommerziell ist der Berg auch ein voller Erfolg, nicht für uns. Die letzten Meter bis zum Parkplatz und schon sind wir Parkgebühren und Bußgeld los geworden. Mit einem kleinen Bus fahren wir die nächsten Meter bis zum tatsächlichen Ticketshop. Und wieder ein paar Euros weniger. Wir sehen einige verwunderte Gesichter vor uns. Aber wider allen Unkenrufen - wir wollen auf unseren ersten, echten Vulkan! (Tatsächlich waren wir ja Tags zuvor schon auf dem Kraterrand eines Supervulkans, das wurde uns erst an diesem Abend wirklich bewusst.) Nach ca 40 min Fussmarsch öffnet sich vor uns das Tor zum Erdinneren. Wir schauen direkt in den Krater und sind sprachlos beeindruckt. Riesig und schlafend, aber doch wissentlich noch immer einer Bedrohung für die Menschen am Fuß dieses Berges - und genau in diesen Minuten auch für uns, starren wir unaufhörlich in dieses Loch. Carlotta hat sich das ganze Schauspiel aber anders vorgestellt, natürlich mit Lava und viel Feuer wie ein Blick in den feuerspeienden Schlund eines Drachen. Die bleibt uns aber verborgen, nur die Rauchfahnen am Kraterrand beweisen - Er lebt!!!
    Unser Blick ins Tal wird gelegentlich unterbrochen von Wolken, die uns zu Füßen liegen. Von oben sehen Wolken natürlich immer wunderschön wattig luftig aus. Carlotta ist begeistert. Zu Fuß haben wir es bis über die Wolken geschafft. Bedauerlicherweise hat sie im Unterricht nächste Woche nur 5 min Redenszeit, wie sollen diese ganzen Abenteuer denn in diesen Zeitkrümel passen?
    Nach einer ehrfürchtigen Stunde auf dem Gipfel treten wir unseren Heimweg an. Natürlich nicht ohne Lavasteine als Zeugnis unserer Tour im Gepäck. Alle Kinder suchen sich 2-3 kleine Steine, auch ich habe einen in meiner Tasche. Und Vincent? Am Fuß des Berges hatte ich Sorge, dass er den ganzen Berg abtragen wollte. Ich glaube, der kann seine ganze Schulklasse mit Steinen versorgen;-)

    Ach und die Temperatur auf dem Vulkan? Wider unserer Erwartung und der vorsorglichen langen Hosen waren es ca 24 Grad und mit jedem Schritt bergauf wurde es uns immer wärmer! Gottseidank hatte ich keine noch dickere Jacke im Gepäck;-) Nur Amon, der unsere Warnungen am morgen ignoriert - ist locker flockig in kurzer Hose auf dem Berg unterwegs, kluger Amon;-)
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