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  • Day 4

    Pushkar

    January 1, 2019 in India ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach einem ruhigen Start ins neue Jahr, das hoffentlich genauso gut wird wir das alte, hupen wir uns in die nächste Stadt, nach Pushkar, um hier im Ananta Resort unsere nächsten 2 Nächte zu verbringen. Vielleicht auch die Tage. Die letzten 3 Tage waren spannend aber dennoch anstrengend. Glücklicherweise sind am Morgen noch nicht allzu viele Inder hupend unterwegs, und so ist das Chaos auf den Straßen erträglich. Gegen frühen Nachmittag erreichen wir unser Resort, mittelklein, gemütlich und sehr resorig. Uli überzeugt mich, die letzten Nachmittagsstunden doch noch im nahegelegenen Städtchen zu verbringen, um dort eine der wichtigen heiligen Stätte Indiens an einem See zu besuchen. Sämtliche heiligen Kopf- bis Fußwaschungen finden dort statt, innere Reinigung mit äußerlichem Dreckwasser. Und die heilige Kuh mittendrin und zwischendurch. Ich habe nicht den Anspruch, alles zu verstehen, aber zu sehen, und Bilder für mein Lebensbuch zu sammeln, ist großartig.
    Die Stadt ist ungewöhnlich ruhig im Gegensatz zu dem bisher erlebten. Barfuß spazieren wir zwischen vielen Gläubigen auf den Treppen am Rande des Sees. Hier wird neben indischer Dudelmusik gebetet und in schönsten bunten Kleidern gebadet - also gewaschen, getaucht, wassermeditiert.
    Irgendwie funktioniert das mit dem Karma bei mir hier in Indien super. Jede Handlung hat eine Folge! Ich stehle die Polizeiabsperrung und falle nur wenige Sekunden später darüber. Hier auf den Treppen glotze ich die badenden Frauen in ihren schönen Kleidern an, und falle über die Treppenstufen! Mit schmerzverzerrtem Gesicht humple ich weiter. Das jammernde Gesicht hindert aber eine Horde junger Inder nicht daran, mich eindringlich um eine Fotosession zu bitten. Na gut, ich bin freundlich und Gast in eurem Land, wenn es denn sein muss. Erst der eine, dann der Bruder, der Cousin, der Schwager, der Schwippschwager, der Bruder vom Schwager. Mein Fuß schmerzt, ich schwitze. Das hört nicht auf! Zum ersten Mal auf unserer Reise bin ich froh, in Ulis Hosentasche Pfeffergas zu wissen. Die Fotos wurden mehr und mehr eingefordert. Das ganze abzubrechen musste jetzt umso mehr von Uli eingefordert werden. Ich bleibe ein Alien hier in Indien. Auf dem Weg zu unserem Auto klebe ich humpelnd an Uli. Keine Fotos mehr!
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