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  • Day 9

    360 km durchs Land

    October 6, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 28 °C

    Alle bedauern die Abreise aus dieser wunderschönen marrokanischen Villa. Der Schreck über den abendlichen Besucher hat sich gelegt. Carlotta überlebt die Nacht und wird nun mit vielen Worten und Internetrecherchen zur Skorpionspezialistin. Vincent schüttelt noch immer ungläubig und sprachlos seinen Kopf. Er wurde schließlich fast angegriffen von diesem schwarzen Monster, aufgefressen, totgestochen - also an ihm spazierte dieser freche Skorpion einfach und selbstverständlich vorbei, bis sein letztes Sekündchen schlägt in Ulis heldenhaftem Einsatz für unser Leib und Leben.
    Vor uns liegen jetzt 360 km auf marrokanischer Landstraße!
    Kaum kommt unser Auto in Schwung, springt der nächste Polizist aus der Hecke, mit Fotoapparat! Wenn sich das fortsetzt, kommen wir nie durch dieses Land! Es gab eine Preissteigerung, 6 kmh zu viel kosten heute unglaubliche 40 Euro! Uli verhandelt, aber dieser Polizist ist heute nicht gar so grosszügig. 20 Euro Nachlass, schimpfend und 15 min später treten wir die Weiterfahrt an. Was, wenn seine Kollegen im ganzen Land verteilt sind? Unsere Reisegeschwindigkeit verlangsamt sich bedenklich. Die Fahrt wird anstrengend und scheinbar unendlich. Anstrengend für uns Beifahrer, weil die Klimaanlage wenig grosszügig ihre kühlende Luft verteilt, unsere Hintern doch weniger Sitzfleisch als vermutet bieten, und Uli fiebrig erkältet mit tropfender Nase das Auto auf nicht endend wollenden Serpentinen durch den Anti-Atlas fährt. Die Fahrt gleicht einem Kaugummi, km um km stöhnend und der "Bärenhunger" naht. Gegen 17 Uhr betreten wir unsere Burg, eine echte marrokanische mittelalterliche Burg. Wir beziehen unsere kuscheligen Zimmer und nach einem traditionellen Dinner auf der Burg fallen wir müde in unsere Betten. Vorher teilt Uli den Kindern noch einen Entschluss bezüglich der weiteren Reiseplanung mit. Erkältet und fiebrig, Polizeikameras an jeder Ecke zwingen uns dazu, die nächsten Tage neu zu planen. Die Sahara liegt nun leider nicht mehr auf unserer Reise. Ich bedauere das sehr, Carlotta jammert lautstark, der Rest verständnisvoll leise.
    Ein Grund mehr, Marokko noch einmal zu besuchen;-)
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