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  • Day 11

    Außen pfui, innen hui - und umgekehrt!

    October 8, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 32 °C

    Ich verabschiede mich nur ungern von dieser marokkanischen Burg. Trotz kleiner Räume, engen Fluren und wenig Licht wirkte unserer Zuhause für 2 Tage sehr kuschelig. Wir sind reisebereit, verabschieden uns von den netten Gastgebern und schon sind wir auf dem Weg in Richtung Taroudannt. Eine kleine erträgliche Tour durch den Anti-Atlas und schon fahren wir im Tal weiter in unsere nächste Kasbah. Von außen wirklich hässlich öffnet sich die Sesamtür und es erwartet uns eine wunderschöne Kasbah, traditionell aus Lehmwänden erbaut, wunderschöne Zimmer und sogar einen Pool. Nach anstrengenden Reisetagen genau das Richtige. Leider sieht das der Hausherr nicht so. Ein Problem über Booking.com , und es wurden nur 2 Zimmer a 2 Doppelbetten reserviert. 6 Menschen in 2 Betten? Wir treffen auf völliges Unverständnis und keine Chance auf ein weiteres Zimmer ohne dies nachträglich zu zahlen. Ein ewiges hin und her führt zur Abreise. Uli erinnert sich an einen herrlichen
    Stadtpalast auf seiner Reise vor 8 Jahren. Wir versuchen unserer Glück dort. In Vorfreude auf einen Palast fahren wir Richtung Taroudannt. In mitten der langen Stadtmauer öffnen sich die Türen in den "Palast". Dieses Mal in umgekehrter Version, von außen sehr schön anzusehen, und innen für mich ein Grauen. Ungepflegt, lieblos, zerbrochene Scheiben,verrostete Stühle, schmutziger Pool, Treppen und Gänge. Wie kann hier überhaupt jemand nächtigen. Wir können! Uli scheint diesen Schmutz gar nicht wahrzunehmen. In seiner Betrachtung dieses schäbigen Etwases scheint ein 15 Jahre alter Filter zu liegen. Ich empfinde Ekel, möchte nichts berühren, werde nichts berühren und hoffe, dieser Tag möge schnell vorüber gehen. Seit dem Tod des alten Hotel-Patron vor ein paar Jahren ging es hier bergab.
    Hungrig schleichen wir am späten Nachmittag durch die Stadt. Hier herrscht reges orientalisches Treiben. Von anderen Touristen keine Spur. Hungrig bestellen wir am ersten Platz des Ortes Köfte und Fleischspieße. Die Unterhaltung inklusive, Geschichtenerzähler, Trommler, Schlangenbeschwörer ziehen das Publikum auf den Platz.
    Ich verweigere schon nach 2 Bissen mein Köfte, diese Eigenartigkeit ist für mich unverdaulich. Vincent isst tapfer weiter, aber auch für ihn "schon sehr fleischig" und Uli hält sich auch dezent zurück. Vincent probiert Noahs Fleischspieße und ist fest davon überzeugt, es wäre Katze und kein Rind! Uli bezweifelt und probiert ebenso. Mit dem gleichen Urteil: abgehangene Katze! Carlotta verneint entsetzt und kopfschüttelnd! Die Herren jedoch sind sich einig, eindeutig Katze! Ich bin satt!
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