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  • Day 13

    Kakkihosen

    December 22, 2019 in Ethiopia ⋅ ☀️ 24 °C

    Nein, ich weigere mich! Nieder mit den Kakkihosen und diesen unansehnlichen Wandertretern. Für gebildete Weltreisende scheint sich bei dem kleinsten Gedanken, ein Dorf oder eine Stadt zu besuchen, zu durchwandern, das Reisegepäck in eine Reiseuniform zu verwandeln. Allem voran, mehrfache Ausfertigung, unten drunter, oben auf – die Kakkihose. Damit nicht genug! Kakkihosen, 3/4tel natürlich, Halbarmhemd oder Rundhals-T Shirt, neckisches farbenfrohes Halstuch, neben dem Gürtel für die Kakkihose eine super praktische Hüfttasche, die Herren der Schöpfung eine Kakkiweste mit unzähligen Taschen, Regenhut, und, fürchterlich hässliche super praktische Wanderschuhe. Alle, ausnahmslos alle Reisenden, erforschen in diesem Outfit das Land. Erforschen heißt in diesem Fall, Guide und Fahrer fahren durchs Land und hin und wieder ist körperlicher Einsatz auf eingetretenen Wanderwegen oder am Paddel eines Ruderbootes gefragt. Hauptsache das professionelle Wanderoutfit klebt unvorteilhaft am Leib und lässt den Profiweltexplorer sofort erkennen. Jedes Kleid wird geächtet, jede Farbe außerhalb des Spektrums kakkigrün, rosa, lila, und dunkelblau geschmäht. Und erst recht! Mit meinem 15 Euro Jersey Urlaubskleid und eingelatschten goldenen Sneakers erwandere ich hervorragend jede Stadt und jeden Wald, noch ein Tuch drüber geschmissen, und mir ist kuschelig warm. Und – ich sehe auf jedem Foto einigermaßen erträglich aus, und, die Gefahr ist gebannt, dass unsere Gastgeber annehmen, alle Deutschen würden zu jeder Tag und Nachtzeit dieses grauenhafte Neutrum Outfit tragen. Nieder mit den Kakkihosen! Es lebe das Kleid!

    Nachtrag: Die Steigerung ist Camouflage!
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