Irland by bike

June - July 2018
Südirland Trip mit Sack und Pack per Rad Read more
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  • Day 12

    Glamping beim Pink Apple Orchard

    July 7, 2018 in Ireland ⋅ ⛅ 18 °C

    90km Trip durch ein paar nette Berglandschaften. Das Highlight war jedoch der Campingplatz, der eigentlich keiner ist. Glamping ist die Mittelstufe zwischen Zeltcamping und Campingbungalow, d.h. Raum mit Bett wird gestellt, aber die Toilette und Waschgelegenheiten sind gemeinschaftlich außerhalb. Die Unterkünfte waren alle fantasievoll selbst konstruiert, inklusive einem nachgebauten Hobbithaus.
    Ich durfte trotzdem im Vorgarten zelten. Gleichzeitig gab es noch einen Jungesellinnen Abschied (Hen Party) und ich wurde zum Grillen miteingeladen. Später gab‘s noch traditionelle Musik einer irischen Combo und ich durfte den hausgemachten Cider ausgiebig verköstigen.
    Jesse und Martin, die Gastgeber, waren sogar so nett, mich heute morgen noch mit Frühstück zu versorgen. Und alles für...umsonst. Sie wollten kein Geld. Unglaublich. Bin schon wieder auf dem Weg, musste aber noch meinen Footprint hier loswerden.
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  • Day 13

    Worst camping experience ever

    July 8, 2018 in Ireland ⋅ ☀️ 18 °C

    So stand es bei Trip Advisor für den gestrigen/heutigen Campingplatz. Nun, es war der einzige im Zielgebiet. Gestern ging‘s nochmal durch die Berge auf Anraten von Martin, was auch ganz gut war, da kilometerseitig nur 95km anstanden und ich so etwas länger brauchte.
    So schlimm kann schon kein Campingplatz sein, dachte ich mir entlang des Wegs dorthin.
    Nun ja, jetzt muss ich sagen: Es gibt schon einige Aspekte, die hier schlecht aufstoßen. Die Lage an einem See ist so das einzig positive. Dann gibt es genau eine Dusche in 700m Entfernung auf einem Bauernhof dessen Besitzer wohl auch der Campingplatz gehört. Halb so schlimm für mich, denn zum Duschen einmal hochzuradeln ist ja kein Problem. Aber auch die einzigen drei Toiletten mit Wasserspülung befinden sich dort.
    Unten am Campingplatz gibt es nur vier Dixi Klos für -ungelogen- mehrere 100 Leute.
    Der Besuch eines Dixis blieb für mich einmalig: Eine dicke Wurst -und es war keine Grillwurst- lag horizontal hinter dem Sch..loch.
    Nun ja, ich bin Festival Dixis gewohnt, aber das hier soll ja ein Familien Campingplatz sein.
    Ach ja, Wasser gibt es auch nur bei den normalen Toiletten oben. Also Zähneputzen nur aus der Wasserflasche.
    Trotzdem scheint das die Leute hier nicht zu stören.
    Ich machte mich heute extra früh zu den Wasserspültoiletten auf, weil ich vermutete, dass da schon eine lange Schlange stehen würde. Auf dem Weg dorthin sah ich eine Frau, die ebenfalls in Richtung Campingplatzausgang unterwegs war, dann aber knallhart zu den nahen Dixis abbog.
    Oben angekommen, traf ich dort .. absolut niemanden. Ich wusch noch mein T-Shirt, schmierte mich mit Sonnencreme ein. Niemand tauchte zwischenzeitlich dort auf. Alle verschmähten diesen schnöden Wasserluxus.
    Vielleicht liegt das aber auch am Klientel hier. Zum ersten Mal sehe ich in Irland offensichtlich Ausländer und das eigentlich durchgehend. Ich habe bisher nicht ein Wort englisch sprechen gehört. Des nachts wurde hier bis 1:30 gegrölt und laut Musik gespielt.
    Na ja, Festival Feeling eben. Ich konnte trotzdem schlafen. Jetzt aber nichts wie weg hier.
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  • Day 14

    Zurück in der Zivilisation

    July 9, 2018 in Ireland ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach langem hin und her Überlegen, hatte ich mich entschieden, nicht noch einen Campingplatz vor Dublin anzusteuern, sondern durchzuradeln. Schließlich gibt‘s vermutlich mehr in Dublin zu sehen, als irgendwo 60km vor Dublin in der Pampa.
    125km waren‘s immerhin und ein ständiges, nerviges Auf-und-ab vor Dublin auf den Nebenstraßen neben der Autobahn.
    Ausschlaggebend waren auch die billigen Preise für Hostels: 15-20Euro, manche sogar inkl. Frühstück.
    Ich hatte mir das Generator Hostel in Smithfield rausgesucht. Die Erwartungen waren nicht hoch, aber mich erwartete...reiner Luxus.
    Alles neu, riesige Chill out Zonen, Bar, Caffe, alles direkt integriert, Stellplatz für Fahrrad. Was will man mehr.
    In meinem gemischten 6 Bettzimmer war ein Ami und wohl kurzfristig 2 Mädels, die wohl aber schnell das Weite suchten, als der Ami in Unterhose durch das Zimmer lief, wie er mir später erzählte.
    Er war verwundert. Komisch, ich frag mich, wie das wohl im prüden Amerika gelaufen wäre?
    Egal, ich war unterwegs und wollte ein bisschen Live Musik. Whelan‘s sollte deer Tipp für Independent Music sein.
    Leider fing es dort erst um 23:30 an und mir bekamen, nach all dem Sport heute, die Bier nicht.
    Die Band war ein absoluter Reinfall: Ne Rentner Band; zwar professionell, aber eben Old School Blues. Zwei Lieder und ich war u.a. wegen Übermüdung weg. Kurz noch 2km nach Hause gejoggt, mir die Mädels-Story vom Amerikaner erzählen lassen und Knock Out.
    Heute muss ich mir das Verpackungsmaterial für die Rückreise zusammen suchen. Auf geht‘s!
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  • Day 14

    Letzter Checkpoint Templebar Hotel

    July 9, 2018 in Ireland ⋅ ⛅ 16 °C

    Der Vormittag war durch die Suche nach einem Baumarkt geprägt, den es, wie ich feststellen musste, so in Dublin nicht gibt. Ich kurvte durch Suchergebnisse im Internet motiviert, in irgendwelchen Industriegebieten rum und fand nur irgendwelche Lagerräume. Schließlich googlete ich Haushaltswaren und fand schließlich eine Vielzahl kleiner Hutzelläden, die bis zur Decke mit irgendwelchem Heimwerkerzeug vollgestopft waren.
    Viel brauchte ich sowieso nicht, da ich ja schon am ersten Tag den Fahrradkarton im Fahrradladen klargemacht hatte, so dass ich mir viel Verpackungsmaterial sparen konnte.
    So holte ich schließlich noch den Karton ab und transportierte ihn zum neuen, letzten Hotel im Temple Bar Distrikt. Auch hier war wieder alles problemlos.
    Man bot mir an, das Fahrrad im Keller zu lagern, weil es draußen zu riskant wäre.
    Ich brachte dann erst noch das restliche Gepäck vom Hostel dorthin, räumte mein Rad in den Keller und das war‘s mit Radfahren. Eigentlich hätte ich den Karton schon noch irgendwie auf dem Rad die 20km zum Flughafen bekommen, aber mein Plan B, falls es mit dem Auftreiben des Fahrradkartons nicht geklappt hätte, nämlich eine Fahrradtasche, die ich zum Hotel geschickt hatte, ist ebenfalls angekommen. Fahrradtasche und Karton wird dann doch etwas blöd, außer ich tape mir riesige Kamelhöcker hinten auf‘s Rad.
    Also lieber den bequemen Weg und ich pack vorher alles zusammen und fahr dekadent mit nem Taxi.
    Was gab‘s substanzielles neben Gepäckgefasel?
    Das Guinness Storehouse hab ich ich besucht.
    Nun, ich bin ja kein Guinness Fan und ich hasse Museen, aber auf Empfehlung eines Arbeitskollegen und ich weil ich nichts besseres wusste, macht man das eben mal.
    Und...es war o.k.. War nett gemacht, aber mir werden nach 20min in Museen immer die Beine flau und ich will raus. Immerhin, ein Mini Glas Guinness während der Führung und ein großes Glas am Ende waren inbegriffen. Der dort befindlichen Gravity Bar, die aufgrund ihrer tollen Aussicht auf Dublin so angepriesen wird, kann ich nichts abgewinnen; war aber auch proppenvoll als ich da war. Ansonsten Merchandising a la Star Wars am Ende, aber immerhin für Bier und damit für nen guten Zweck.
    Jetzt muss am Ende des Tages noch irgendein guter Pub her, mit nicht allzu viel Gefidel.
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  • Day 15

    Das letzte Bier im Brazen Head

    July 10, 2018 in Ireland ⋅ ⛅ 19 °C

    Puh, alles bereit. Die letzten 1.5 Stunden sind angezählt. Zwei Stunden schusterte ich im Keller des Hotels rum, um mein Fahrrad und die Satteltaschen flugzeugtauglich zu bekommen.
    Nun noch ein letztes Bier im Brazen Head, dem ältesten Pub Dublins, der um diese Zeit mal ausnahmsweise nicht überfüllt ist.
    Gestern Abend war noch eine Pub Runde angesagt.
    O’Donoghue’s war angesagt, damaliger Startpunkt der Dublinners. Cooler kleiner Laden, der leider recht leer war. Live Musik von einem einsamen Gitarristen, der alles durch die Bank spielte. Auf dem Weg durch Temple Bar blieb ich aber noch in verschiedenen anderen Pubs hängen, die mal irische Stücke, mal poppige Gassenhauer spielten. Ein cooler Abend mit einem Bier zuviel, aber mangels Kondition, war auch relativ früh wieder Schluss für mich.
    Damit habe ich jetzt fast alle bekannten Pubs durch. Am besten fühlte ich mich noch im Temple Bar Distrikt aufgehoben, da mehr Auswahl und die Bars zum Einfach mal Reinstapfen einladen. Alle weiter entfernten Pubs sind vermutlich am Wochenende eher geeignet.
    Der Morgen war ebenfalls nett, da einfach weniger Leute unterwegs waren. Beeindruckend wie die Bars sich wieder für den Abend rüsteten und Fässer durch Temple Bar gerollt sowie riesige Gasflaschen angeliefert wurden.
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  • Day 15

    Lessons learned

    July 10, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Rückflug und als letztes mein Resümee, was ich hätte besser machen können.
    Als erstes Dublin: die Unterkunft. Wegen des Fahrrads und der späten Ankunft bei der Anreise hatte ich Hotels gebucht und hierbei nicht aufs Geld geschaut. Das Geld hätte ich mir aber sparen können, denn die Hostels sind super organisiert: 24/7 Rezeptionsbesetzung, sauber und auch auf Radler vorbereitet.
    Die Fahrradtransporttasche, die ich ins Hotel geschickt hatte, war überflüssig. Selbst, wenn ich kein Geschäft gefunden hätte, das mir einen Karton stellt, kann man in Dublin beim Bike Institute o.ä. einen für 20 Euro erwerben, wie mir eine Niederländerin erklärte.
    Tour: Die Küste ist das einzig Wahre zum Radeln. Das Inland ist wegen der Hecken und Büsche, von der Straße aus nicht einsehbar. Wenn man nicht gerade Straßen- oder Heckenfetischist ist, sollte man lieber an der Küste fahren. Zumindest diesen Blick haben die Iren noch nicht mit Hecken abgedichtet.
    Als Flachland würde ich Irland nicht betrachten, wenn die Anstiege auch verhalten sind.
    In Norwegen schaffte ich 80 bis 100km am Tag mit meinen 15kg Zugepäck und keinem leichten Fahrrad. In Irland mit 130km zu planen, war sportlich. Die Etappe über die Beara Halbinsel ist mir irgendwie beim Erstellen des GPX Tracks durchgerutscht, so sparte ich mir ungewollt 120km und kam vermutlich auf nur 1400km statt geplanter 1540km.
    Mit dem Wetter muss ich wohl wirklich Glück gehabt haben, denn ich hatte nicht einen Tag richtig Regen und nur einmal diesiges Wetter. Wie mir jeden Tag auf‘s Neue erzählt wurde, ist das ein Jahrhundertsommer, und eigentlich würde es pro Woche 4-5 Tage regnen. Gut, ich glaube, das ist etwas übertrieben. Aber so oder so wäre ich auf Regen vorbereitet gewesen.
    Campingplätze sind im Gegensatz zu Norwegen etwas rarer und Zelte fristen hier wohl ein Nischendasein. D.h. Wiesen für Zelte sind oftmals klein ausgelegt. In der Urlaubszeit mit mehr Andrang mag es da mal Probleme geben.
    Campingplätze sind, egal wie touristisch der Ort sein mag, immer günstig 9-12 Euro pro Nacht finde ich fair.
    Hostels sind leider auch keine gute Alternative zu Zeltplätzen, da fast ebenso rar.
    Bed and Breakfast wäre da schon eher was. Das Problem als Alleinreisender ist, das die 30Euro, für die man oft an eine Unterkunft bekommt, für Doppelzimmer ausgelegt sind. Ich hatte schließlich einmal die Wahl zwischen einem Doppelzimmerpreis von 60 Euro bei einer älteren Dame und einem professionelleren BnB mit Einzelzimmer für ebenfalls den gleichen Preis.
    Wer Freicampen mag kann das in Connemara tun. Einmal hätte es mich fast gepackt, als ebene Wiesen direkt am Meer auftauchten. Ein paar Kilometer wollte ich aber noch runterreißen und dann war‘s auch schon vorbei mit der Gelegenheit.
    Ansonsten muss man sich bei der Absteckkultur der Iren trauen, in eine abgegrenzte Weide einzudringen und dort heimlich zu campieren.
    Essen ist leider ein Alptraum in Irland. Fish n Chips, Steak, Burger, Pizza, Pommes ist der Standard.
    Mir waren tatsächlich die ständig wiederholenden Nudeln mit Tomatensoße auf meinem Gaskocher unterm Strich lieber.
    Speziell nach 2 Tagen Dublin will ich erstmal kein Fast Food mehr sehen.
    Ok, das war‘s. Good Bye Irland.
    Schönes Land, gutes Wetter, super sympathische Leute. Alles bestens.
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