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  • Day 12

    Die Engel sind gelandet

    May 13, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir haben es getan!
    Auch wenn wir unser Leben des öfteren an uns vorbeiziehen sehen haben, sind wir einen der aufregendsten Trails der Welt, den „Angels Landing“ gelaufen. Oder eher geklettert, der letzte Teil besteht nämlich nur daraus, dass man den Berg hochklettert. Zu Hilfe hatte man hier nur eine Stahlkette zum festhalten.
    Wir müssen aber sagen, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Dem Nervenkitzel war wirklich keine Grenzen gesetzt und der Ausblick vom Berggipfel war atemberaubend.

    Am Anfang verlief der Trail noch wirklich harmlos, zwar war bereits eine ordentliche Steigung vorhanden, der Weg an sich war aber gut zu gehen. Etwas mulmig zumute war uns allerdings schon bei der Ankunft am Kopf des Weges, um uns herum waren wirklich fast ausschließlich Leute mit ordentlichen Kletterschuhen und -ausrüstung. Aber wir wollten erstmal den ersten Teil schaffen und dann weiterschauen. Nach vier Kilometern und ca. 300 Höhenmeter hatten wir den „leichten“ Part des Tracks geschafft, dieser führte dann weiter auf den Berg zum sogenannten „Angels Landing“. Jetzt umdrehen und es später bereuen wollten wir allerdings auch nicht, also haben wir einfach weiter gemacht.
    Einen richtigen Weg gab es auf den nächsten 800 Metern und nochmal ca. 150 Höhenmetern allerdings nicht mehr. Lediglich eine Vorgabe anhand der Ketten, die bei schwierigen Aufstiegen zur Hilfe hing. Ansonsten ist man einfach den Vordermännern und abgetrampelten Steinen gefolgt. Teilweise war der Weg auch so schmal, dass er weniger als einen halben Meter betrug. Da war dann relativ klar wo man langzugehen hat ;).
    Mit Höhenangst ist hier also kein durchkommen, das haben auch viele bemerkt, als sie schon etwas höher waren.
    Immer wieder hat man Leute gesehen, die nicht mehr konnten oder sich in Schockstarre an das nächste feste Objekt gekrallt haben. Ein weiteres Problem war der Gegenverkehr, denn runterkommen musste man ja auch wieder irgendwie. Da es nur einen Weg gab, kam es also öfter zu Problemen Leuten die von vorne kamen. Entweder man musste sich irgendwo in einer „Safe-Zone“ aufhalten und jemanden durchlassen oder man hat sich aneinander vorbeigeschlängelt. Hier hat aber wirklich jeder auf den anderen geachtet und es gab kaum knifflige Situationen.
    Zumindest nicht kniffliger als die Situation eh schon war.
    Der Berggipfel war dann wieder relativ gerade und man konnte sich ein wenig bewegen, sich hinsetzen oder ein paar Bilder schießen.
    Das gleiche Spektakel wurde einem dann nochmal bergab geboten und wir waren froh, als wir wieder auf einem, auch dafür vorgesehen, Wanderweg gingen.

    Am Ende bleiben also ein paar Schrammen, müde Beine, wirklich schöne Bilder und Nervenkitzel der langsam wieder abklingt. Außerdem haben wir heute 11,6 km und mindestens 1000 Höhenmeter (hoch und runter) absolviert.

    Wir genießen den Abend jetzt noch bei einem kühlen Blonden und hauen uns dann hin, bevor es morgen weiter in Richtung Valley of Fire geht.

    Crew Ende.
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    Bisher zurückgelegte Distanzen:

    Zu Fuß:
    150,38 km
    (93,44 Meilen)

    Mit dem Auto:
    2606,33 km
    (1619,5 Meilen)
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