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  • Day 54

    Hue und Hai Van Pass

    February 28, 2019 in Vietnam ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Nachtzug nach Hue war eine der Erfahrungen, um die man in Asien nicht drum rum kommt, man sich aber wünscht diese nicht nocheinmal machen zu müssen. Auf nur wenige Quadratmeter wurden 2x3 sehr schmale und harte Betten gestapelt. Ich hatte noch großes Glück und durfte ganz unten schlafen...Konni und Natalie bekamen ein Bett ganz oben und hatten gerade so Platz, um sich in den Schlitz zu quetschen. Eine Leiter um hoch zu kommen gab es natürlich auch nicht. 🤦🏼‍♂️ Da es sich im Vergleich zum Bus um das sicherere Transportmittel handeln sollte, hofften wir, dass es sich wenigstens etwas eleganter bewegen würde. Leider wackelte, quietschte und knarrte der Zug nur so umher... man könnte meinen der Zug fuhr neben den Schienen. 😂 Total übermüdet kamen wir dann auch in Hue an und die Laune von uns allen war dermaßen im Keller, dass den ganzen Tag wie verrückt gezickt wurde. Der arme Konni als einziger Mann inmitten von 3 unzufriedenen Frauen haha.

    Da wir etwas sparen wollten, hatten wir zudem auch noch für 3 Tage ein 3€ Hostel (inkl. Frühstück) gebucht, das alles andere als bequem war oder zur Entspannung einlud. Nach dem Zug wurde erstmal geduscht und da platzte auch schon der Schlauch. Mit Schampoo bedeckt mussten wir dann erstmal das Problem erklären und beheben lassen...alles nicht so einfach. (: Der miese Tag erreichte seinen Höhepunkt, als wir ausgehungert und voller Restfreude ein Bon Bo Hue an der Straßenecke bestellten und eine Suppe mit Innereien und gepressten Blut gebracht bekamen, die wir aus Höflichkeit natürlich aufaßen. Ich hatte Gott sei Dank die vegetarische Variante bestellt. 🥵

    Nach diesem Tag konnte es nur Bergaufgehen... wir merkten aber auch langsam, dass wir von einigen Dingen langsam genervt waren, wie beispielsweise der Unhöflichkeit der Vietnamesen uns gegenüber, dem Sightseeing und der ständigen Hitze. Ich glaube wir hatten damals in Hue unseren Tiefpunkt und sogar ein wenig Heimweh! Ein Glück haben wir uns dies zu diesem Zeitpunkt eingestanden und haben entschlossen es mal ruhiger anzugehen. Wir haben das Sightseeing ausgelassen, sind ein wenig durch die Stadt geschlendert, haben mal ausgeschlafen und uns eine leckere Mahlzeit gegönnt, die mal nicht auf der Straße serviert wurde. Es gab herzhafte Reiswaffeln, frische Frühlingsrollen und eine Art Reisnudel Salat. 🤤 Es war das mit Abstand beste Essen seit einer Ewigkeit und zudem war es noch recht günstig. Abends haben wir noch ein paar Bier getrunken und Billiard gespielt. Hue besitzt auch einen Strand, an dem wir einen Tag unsere Seele baumeln lassen konnten, was uns etwas Bräune verschaffte ... dafür, dass wir seit 2 Monaten unterwegs waren, sahen wir immer noch aus wie die zwei weißen Laborratten aus Hamburg.

    Zwischen Hue und Da Nang bzw. Hoi An liegt der berühmte Hai Van Pass, der eine Wetterschneide zwischen Nord und Südvietnam darstellt. Berühmt wurde dieser eigentlich nur durch eine Auto und Motorrad Sendung aus England (Top Gear). Wir hatten viel darüber gelesen und sind mit hohen Erwartungen mit dem Roller los. Nach ein paar Stunden informierte uns ein Schild, dass wir nun den Hai Van Pass betreten. Die ersten Serpentinen waren noch verheißungsvoll, doch wir merkten schnell, dass es zwar ein netter Pass war, doch leider auch nicht mehr. Die Straße war gut ausgebaut und schlängelte sich langsam den Berg hinauf, auf der einen Seite das chinesische Meer und auf der Anderen der Truong-Son-Berg. Wir hatten uns leider mehr erhofft, doch am Ende war der Weg das Ziel und so hatten wir eine weitere tolle Fahrt auf dem Motorrad. Vielleicht hatten wir auch schon zu viele schönere Strecken befahren und waren deswegen nicht so überwältigt, wie man vielleicht hätte sein sollen.
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