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  • Day 61

    Bosnisches Familientreiben

    November 10, 2018 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ⛅ 8 °C

    Trotz komischen Gefühls am Vorabend haben wir gut geschlafen auch wenn wir bereits merkten, dass die Nächte kühler wurden.

    Wir sahen uns Mostar nochmal bei Tag an und merkten schnell, dass wir zu früh unterwegs waren, denn viele Geschäfte hatten noch geschlossen und die Einheimischen begannen ihren Tag gerade mit einem Kaffee und einer Zigarette. Wir schlenderten etwas umher und betrachteten die süße Altstadt. Es ist wirklich schwer sich vorzustellen, dass hier vor knapp 23 Jahren noch Krieg war.

    Mit einem bosnischen Kaffee und Baklava gestärkt, setzten wir uns an den Fluss Neretva in Mostar und betrachteten von hier aus das Treiben auf der Brücke, dass immer mehr wurde.

    Den Fluss Neretva immer an unserer Seite fuhren wir anschließend weiter Richtung Sarajevo zwischen Bergen und Felsen hindurch. An jeder Ecke gab es kleine Stände, die Mandarinen säckeweise verkauften, so dass wir uns ebenfalls mit einem solchen Sack eindeckten. Wir schätzen es sind ca. 5 kg, die wir für 2,50 EUR erhielten – und das sind vermutlich die Touristenpreise.

    Kurz vor unserem park4night Platz machten wir an einer kleinen Wanderhütte mit Picknickplatz halt. Trotz Verständigungsprobleme erhielten wir schlussendlich eine Suppe, Würste mit Pommes und eine Cola für knapp 5 Euro. Wir kamen uns an dieser Stelle etwas seltsam und fehl am Platz vor, da es sich laut einem Herren dort um kein typisches Restaurant handelte, sondern um ein Haus für Buschmänner – was auch immer das bedeutet :D Dennoch hatten wir das Gefühl, dass wir ein kleiner Teil eines typischen bosnischen Samstags waren.

    Dies wurde verstärkt als wir unseren park4night Platz erreichten, der ebenfalls ein riesiger Picknickplatz mit Fußballplatz war. Hier standen super viele Autos querbeet an den Hängen neben ihren Campingtischen, Feuerplätzen und teilweise wurde auch Gemüse und Strickware aus den Autos verkauft. Es fühlte sich an als ob sich hier alle Familien treffen um den Samstag gemeinsam in der Natur zu verbringen.

    Sobald die Sonne hinter dem Berg verschwand merkte man schnell, dass es doch schon November war. Die Familien brachen schnell auf und wir machten es uns im Bus gemütlich. Wieder einer der Abende an denen wir heilfroh waren uns für die Heizung im Bus entschieden zu haben. Die Nacht war unglaublich kalt und wir benötigten außer unserer Schlafsäcke auch eine Wolldecke um nicht zu frieren.
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