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  • Day 1

    Leinen Los!

    June 14, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Vorwort:

    Wir mussten raus! Nicht das wir das sowieso mal häufiger machen, aber ein Schicksalsschlag hat uns diesmal sozusagen dazu gezwungen. Irgendwie das Ganze hinter uns lassen, nicht vergessen, aber zu lernen mit der Trauer umzugehen. Wieder neuen Lebensmut finden. Abschied nehmen. Das gesparte Geld auf den Kopf hauen. Anstatt einer Kur in Form einer Trauertherapie zu unternehmen, entschieden wir uns nach Absprache mit Ärzten für eine Kreuzfahrt. Einfach mal verwöhnen lassen, den Luxus und die medizinische Sicherheit genießen und vor allem die Möglichkeit zu haben, uns nach einer körperlichen Anstrengung am Tag auch wieder an Bord erholen zu können. Und dabei bewusst sich den beschissenen und traurigen Erinnerungen zu stellen, die immer wieder auf dieser Reise in uns hochgestiegen sind. Glaubt mir, Seetage und der weite Blick auf den Ozean lassen (leider) genügend Zeit, sich diesen Gedanken zu stellen. Aber die Verknüpfung mit den Erlebnissen und schönen Momenten dieser Reise helfen uns, den Blick wieder nach vorne zu richten! Und so stiegen wir auf die AIDA Sol, 253 Meter lang, 32 Meter breit, 14 Decks, 1097 Kabinen, sieben Restaurants. Mahlzeit!

    Fast pünktlich um 12 Uhr erreichten wir das Cruise Inn Center in Hamburg Altona. Das AIDA Team nahm uns die Koffer ab und nach der Check-In Prozedur saßen wir bereits um kurz nach eins am Heck des Schiffes und tranken das erste Bier bei strahlendem Sonnenschein.

    Kurz vor Abfahrt informierte Kapitän Kurc seine Gäste über die Bordgepflogenheiten und nach der obligatorischen Seenotrettungsübung legten wir ab. 1057 Kilometer lagen vor uns, bevor wir zwei Tage später Schottland erreichen sollten. Kapitän Kurc kannte ich bereits, denn er steuerte 2010 die AIDA Vita, auf der ich den Atlantik von der Karibik bis Spanien überquerte. Schon am ersten Tag lernten wir die ersten Vielfahrer kennen, die mehr als zehn AIDA Reisen auf ihrem Konto verbuchen konnten und uns mit ihren Reiseberichten zu einer „an Bord-Buchung“ verleiten wollten. Gibt’s hier Prozente für Werber? Um kurz nach 18 Uhr winkten wir meinen Eltern, die uns netterweise nach Hamburg gebracht hatten, nun auf der Aussichtsplattform standen und die sehnsüchtig das Ablegen beobachteten. Sie wären am liebsten mitgekommen. Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir Hamburg und schipperten auf der Elbe Richtung Nordsee.

    Während die meisten Gäste nach dem Abendessen an der Welcome Party am Pooldeck teilnahmen, widmeten wir uns dem Bett in der Koje, erkundeten von dort aus die virtuelle AIDA Welt über das Entertainment System und beobachteten das Treiben an Deck via Webcam. Wir waren Opfer des Heuschnupfens und nur noch froh im klimatisierten pollenbereinigten Bereich unter Deck zu sein und die hohe See vor uns zu haben.
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