Satellite
  • Day 7

    Der Leuchturm von Maspalomas

    November 6, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Kurz nach dem Frühstück überkam er mich wieder, der Lagerkoller. Und so verabschiedete ich mich am Vormittag von meiner Familie, bewaffnete mich beim örtlichen SPAR-Markt um die Ecke mit zwei Flaschen Wasser und schlenderte die Avenida Alfereces Provisionales entlang bis zum Strand. Der unmodischen braunen Sandalen entledigt hüpfte ich schnell in Richtung Wasser, denn der Sand verbrannte mir die Fußsohlen. Scheiße, war das heiß.

    Wenn ihr euch immer am Meer entlang hangelt, kommt ihr an zahlreichen Strandkiosken vorbei. Und hier lohnt sich ein Blick auf die Ziffern und der Suche bei einer Internetsuchmaschine eurer Wahl. Während man die Menschenmassen am Schwulenstrand von Maspalomas (No. 7) schon von weitem erkennt, so ist spätestens bei in Sicht kommen der Regenbogenflagge klar, was hier abgeht und wer hier besonders willkommen ist. Mit Abstand ging hier an diesem Tag die „größte Luzi“ ab. Party, Drinks, Musik und jede Menge nackte Männerhaut. Normal. Wer als Hetero seinen Fantasien ausleben will, kann das aber an ganz anderer Stelle tun. Der Pärchentausch- und Voyeurtreff soll nach Recherche in den Dünen hinter Kiosk No. 4 liegen. Bauchtasche um den nackten Körper getragen ist hier der typische Dresscode.

    Der Weg durch den Sand war bei der Hitze ganz schön anstrengend und meine Flaschen Wasser waren aufgebraucht, noch bevor ich den Leuchtturm von Maspalomas erreichte. 28 Jahre dauerte der Bau des 55 Meter hohen Leuchtturms, bevor er zum ersten Mal am 1. Februar 1890 entzündet wurde.

    Mein Füße brauchten eine Pause, der Körper Flüssigkeit. Zwischen den zahlreichen Restaurants lädt das Irish Pub „Paddys Bar“ zum Verweilen ein. Originale irische Küche und Getränke und dazu die perfekte Lage in erster Reihe mit Blick auf den Atlantischen Ozean. Nach einer Stunde musste ich mich zum Aufstehen zwingen, denn der Rückweg sollte noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

    Und das lag daran, dass mich statt dem sportlichen Ehrgeiz nun die Gemütlichkeit gepackt hatte und ich die Chance nutzte, an jedem zweiten Kiosk auf einen kurzen Stop einzukehren. Es endete bei guter rockiger Live Musik in der Strandbar „Dunes & Tunes“, bevor ich meine Familie zum Abendessen traf.
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