Satellite
  • Day 11

    An der Promenade von Playa del Ingles

    November 5, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Guten Morgen Gran Canaria. Anky hatte seit Tagen mal wieder gut geschlafen, da die Oma sich über Nacht um ihre Enkelin gekümmert hatte und damit dem wiedervereinigten Ehepaar eine Nacht für sich gönnte. Nach dem morgendlichen Kuscheln mit Töchterchen begaben wir uns um 10 Uhr langsamen Schrittes zum Frühstück.

    Oma und beste Freundin Petra waren hingegen schon längst mit Josefine einkaufen gewesen. Und da Mama so gut drauf war, durfte Papa heute den Tag mit Aktivitäten seiner Wahl verbringen. Aber erst einmal ging es zum eiskalten Pool der Bungalowanlage.

    Da Anky auf Grund ihrer Fußverletzung noch eingeschränkt war, entschieden Petra und ich, die Familie und die Bungalowanlage zu verlassen und ins Getümmel von Playa del Inglés zu stürzen. Erstes Ziel, die familiengeführte Kneipe „Blauer Engel“ unseres Vermieters Heck. War aber nichts. Ein kurzer Blick, alle Tische belegt. Der Treffpunkt direkt am Strand ist einfach zu beliebt. Stattdessen ließen wir uns den Wind beim Blick auf das Meer um die Nase wehen.

    Urlaub, einfach nur Urlaub. Und genau so entspannt sollte der Tag weitergehen. Tat er auch. Erst einmal in der Strandbar Gorro Blanco, von dessen Stühlen man bei einem Gläschen Weißwein bestens Leute beobachten kann.

    Doch bevor wir bereits um 12 Uhr versacken, rafften wir uns doch noch auf, bei bestem kanarischen Wetter einen Spaziergang entlang des Strandes zu machen.

    Und damit dieser nicht noch zu einer sportlichen Aktivität ausartete, fanden wir uns bereits eine Stunde später auf zwei gemütlichen Stühlen im Pub El Bucanero wieder.

    Sänger Franky schmetterte einen Kalauer nach dem anderen, ältere Damen tanzten dazu auf der Promenade und im Minutentakt versuchten uns die afrikanischen Dealer „Rei-Ben“ Uhren und Plastikketten zu verkaufen. Den Ramsch kaufen tun wenige, die meisten gehen eher auf die nicht öffentlich gezeigten Waren ein, die dann auch den Umsatz ausmachen. Wie der ältere Herr neben uns, der aus wahrscheinlich medizinischen Gründen, das in einem kleinen gefalteten Zettelchen eingepackte Marihuana entgegennahm. Davon angespornt, aber nicht wissend was der Herr gekauft hatte, ließen sich nun auch andere Damen und Herren auf Geschäfte ein. Stoffäffchen und BlinkiBlinki-Krams wechselten von schwarz nach weiß. Das sprach sich in der Verkäuferszene natürlich schnell rum, so dass in kürzester Zeit gleich drei bis vier Verkäufer die Blödheit der Touris im El Bucanero ausnutzten. Aber wir ließen uns davon nicht beeindrucken, wiesen zwei Stunden beharrlich alle Verkäufer mit einem Kopfschütteln oder einem erst freundlich, dann leicht genervten, „No thank you“ oder „No, gracias“ ab. Nach der zweiten Strassenshow des kleinwüchsigen Afrikaners, der sich mit Feuerspuken und lächerlich aussehenden Tänzen seinen Lebensunterhalt verdiente, machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zurück zum Bungalow. Traurig anzusehen, dass es Menschen gibt, die sich so zum Affen machen müssen. Aber solange der Touri klatscht und johlt.

    Bloß kein Sport heute. Sportlich wurde es allerdings doch noch. Zum einen durch einen abendlichen Dünenspaziergang, des weiteren bei der 1 zu 0 Niederlage der Kölner gegen den Hamburger SV. Ich beobachtete das Spiel heimlich, da uns das Lockangebot eines Kellners „Good Food. I have a romantic seat for you“ einen Neonröhren beleuchteten Platz mit LED- Kerze bescherte, in dessen Rücken von Anky ein Fernseher hing, auf dem das Spiel in der Strandrestaurant übertragen wurde. Das Essen war nicht gut. Zumindest mein Fleisch war knorpelig und die Panade hart.

    Deshalb wollten wir unseren Aufenthalt nicht weiter verlängern und zogen babyfrei weiter ins Dunes & Tunes, um uns von Sänger und Gitarrist Danny die Top100 Rockballaden geben zu lassen. Und der war sogar ganz gut. Genau wie die Atmosphäre und die Drinks.

    Den späten Abend ließen wir dann mit den einen oder anderen Drink auf der Bungalowterasse ausklingen.
    Read more