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  • Day 7

    Das Geisterdorf Dana

    November 7, 2016 in Jordan

    Wow, was für ein Ausblick. Das hatte ich nach unserer Ankunft im Dunkeln nicht erwartet. Das Geisterdorf Dana, bestehend aus zahlreichen verlassen Häusern, fünf Hotels und eben so vielen Familien die hier leben, liegt eingeschlossen von rot-braun leuchtenden Gebirgszügen am Rande des 320 Quadratkilometern großen Nauturreservats Dana.

    Das Biosphärenreservat umfasst das Wadi Dana mit seinen Nebentälern. Der Höhenunterschied reicht von 300 Meter ü. NN bis zu 1700 m hohen Felsplateaus. Hier leben besonders bedrohte und nur noch seltene Tierarten wie der Nubische Steinbock, der Wüstenluchs oder die Streifenhyäne.Unser Frühstück nahmen wir auf der Terrasse ein und entschieden uns im Anschluss für eine kleine Wanderung oberhalb des vor rund 500 Jahren gegründeten Dorfes. Der Ausblick auf die seit Jahrtausenden rundgewaschenen Felsformationen und ins Tal ist atemberaubend. An dem ein oder anderen schmalen Weg oder besser gesagt Ziegentrampelpfad, an dem es hundert Meter und mehr senkrecht nach unten geht, lief ich nicht mehr so entspannt entlang. Denn die Höhe machte mir zu schaffen. Dazu der lose Geröll-Untergrund. Aber mein 19 Jahre älterer Begleiter mit Problemen in den Knien zeigte mir wie es gemacht wurde. Na klasse.

    Die „kleine“ Wanderung war super und die ersten Eindrücke, die ich schon vom Dorf gewonnen hatte, wurden noch einmal bekräftigt. Ein tolles Fleckchen Erde. Am späten Vormittag tranken wir noch Tee auf der Dachterasse des Dana Tower Hotels, bevor wir uns wieder auf dem Weg machten.

    Vom Dorf Dana nach Petra nahmen wir noch zwei Locals mit und setzten sie an ihren nahegelegenen Dörfern ab. Gegen Nachmittag erreichten wir Wadi Musa vor den Toren der berühmten Felsenstadt Petra. Einen Besuch hatten wir erst für den nächsten Tag geplant. Vor dem Visitor Center wurden mit großen Polizeiaufgebot der polnische Präsident Andrzej Duda und seine Ehefrau Agata begrüßt und durch die Felsenstadt kutschiert. Wir hingegen bereiteten uns mit einem Falafel-Sandwich auf das Abendessen im Hotel vor, sozusagen um eine Grundlage für das Buffet schaffen.

    Und siehe da, im Flur vor unserem Zimmer saß Susanne aus Bochum. Was ein Zufall, zum gleichen Tag, trotz der Vielzahl an Hotels und dann noch auf der gleichen Etage, aufeinander zu treffen. Susanne und ihr Mann Michael waren ebenfalls auf einer Rundreise. Wir trafen uns erstmals im Museum auf dem Zitadellenhügel in Amman am zweiten Tag unseres Aufenthalts und unterhielten uns eine Weile. Nach einem kurzen Plausch verabschieden wir uns und scherzten: „Vielleicht trifft man sich ja in Akaba wieder.“
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