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  • Day 11

    An den Stränden von Maspalomas

    November 7, 2019 in Spain ⋅ 🌬 24 °C

    Guten Morgen Maspalomas. Kurz nach dem Frühstück schoben wir unsere Tochter im Kinderwagen die Av. Alf. Provisionales runter bis zum Strand von Playa del Ingles. Den letzten Tag der Reise wollten die zwei jüngsten Damen der Familie Schindler noch einmal das Angebot der Strandshops nach Sommerkleidern und Spielzeug durchforsten.

    Der Wind trug an diesem Tag feinen Sand durch die schmalen Gasse, der an unserer Kleidung, Haaren und Ohren klebte. Bis zu zehnmal im Jahr kann der „Calima“ über mehrere Tage auf Gran Canaria auftreten. Dabei handelt es sich um Sand aus der afrikanischen Sahara, der sich wie ein Nebel über die Insel legt. Dieses Ausmaß hatte der heutige „Sandwind“ allerdings nicht und stammte eher von den angrenzenden Dünen, aber trotzdem brachen wir die Tour ab und steuerten mit halb zugekniffenen Augen auf das Ciao Ciao zu, in dem es ja angeblich das beste Eis der Insel geben soll.

    Während wir Eltern uns die Portion „Erdbeerbecher“ mit ausreichend Sahne zu Mund führten, musste sich unsere Tochter mit einer Kugel Vanilleeis zufriedengeben. Was sie vor kurzem – Eis ist ja sowieso eine Ausnahme – noch lächelnd zufriedenstellte, ist heute nicht mehr gut genug. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr neidischer und leicht ärgerlich aussehender Blick auf die Größe oder Variation des Eisbechers ihrer Eltern bezogen war.

    Der kleine Wasserfrosch drehte nach ihrem Mittagsschlaf die letzte Runde dieses Urlaubs entlang des Pools, sprang vom Beckenrand noch ein paar Mal in die Arme ihrer Mutter, verabschiedete sich im Anschluss von allen „Piep piep’s“ in der Umgebung, den Außenduschen und dem Gras.

    Am Nachmittag passten die Großeltern auf Josefine auf und wir läuteten ebenfalls den Abschied ein. Klar war, dass die sonnenverwöhnten Stunden im diesen Jahr endgültig vorbei seien, sobald wir wieder in Deutschland angekommen sind. Und so stiegen wir kurzer Hand in ein Taxi, um den letzten Abend am Strand von El Oasis bei Cocktails und Bier ausklingen zu lassen.

    Drei alkoholische Getränke später und inspiriert von den Gästen der benachbarten „Strandapotheke“ machte sich meine Frau einen Spaß daraus, im Netz für mich ein passendes Strand- und sogar Abendoutfit auszusuchen, das dann zum Besuch der vierten Winterpride Maspalomas zum Einsatz kommen soll. Quasi als Jubiläumsoutfit.

    Auffällig waren die Blicke der Männer schon, die mich immer dann erreichten, wenn meine Frau die Toilette besuchte und ich alleine am Tisch saß. Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir allerdings auf, dass sie an diesem Abend besonders häufig den Tisch verließ, um „mal für kleine Mädchen zu gehen“. Es würde mich nicht wundern, wenn sie die Szenerie beabsichtigt herbeigeführt hat, und deshalb auch immer mit einem verschmitzten Lächeln zurück zum Tisch kam. Ob ich die Blicke genossen habe. Ein Gentleman genießt und schweigt 😉

    Traditionsgemäß aßen wir am letzten Abend im Restaurant Planet Bayern, weil es einfach so praktisch nah direkt an der Anlage liegt und wir ja auch bereits auf gepackten Koffern saßen. Das Essen war gut, nur die Hektik der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich heute irgendwie auf mich übertragen. Das trübte etwas die Gemütlichkeit, auf der anderen Seite gab es natürlich viele Bestellungen, die pünktlich und warm an den Tisch geliefert werden wollten, aber ob man bei einem 20 Meter langen schlauchförmigen Restaurant deshalb jedes Mal ein Wettrennen abliefern muss, ich weiß nicht. Und wie bei fast jedem Besuch, wurde uns auch diesmal vom hauseigenen Stammverkäufer „hochwertiger“ Schmuck, Uhren und garantiert aus Afrika handgefertigte Armbänder angeboten. 1 zu 0 für den Verkäufer. Ein Armband für Josefine wurde gekauft und liegt mittlerweile unbenutzt zuhause im Schrank herum.
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