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  • Day 15

    The hidden coral bay

    November 13, 2017 in Colombia ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir kamen früh auf der Insel Isla Grande an, entspannten und genossen die Sonne. Uns war noch nicht klar, dass uns nach Sonnenuntergang ein Abenteuer erwartete.
    Spät war es nicht, gerade einmal sieben Uhr abends, doch dunkel war es, und zwar sehr.
    Esteban, ein lokaler Guide für alles, nahm uns mit auf eine kleine Reise. Esteban schien sehr vertrauenswürdig, auch wenn wir ihn kein Stück kannten.
    Mit einer Taschenlampe ausgerüstet navigierte er uns zu Fuß durch den Finsterwald. Wir konnten nicht einmal den Boden sehen, geschweige denn uns selbst.
    Nach einer 10 Minütigen Waldwanderung kamen wird dann an einem See an.

    Ein kleines Kanu mit einem Paddel wartete auf uns.
    Esteban wusste scheinbar genau was er tat. Er rudert bis zum Ende des Sees, zwischen einem kleinen unscheinbaren Durchgang hindurch, während ich mit der Taschenlampe so gut es ging den Weg erleuchtete.
    Ineinander verschlungene Baumwurzeln, herabragende Lianen und Äste sowie anderes Gestrüpp ragten in unseren Weg hinein. Glühwürmchen blitzen überall auf und das Wasser das wir durchstreiften fing sanft zu leuchten an. Wir traute unseren Augen nicht. Bildeten wir uns das nur ein? Egal, wir beachteten es vorerst nicht weiter.
    Wir näherten uns der LAGUNA ENCANTADA.

    Der Durchgang hatte uns zu einem anderen See gebracht und dieser wiederum war mit einem ähnlichen Weg verbunden zu dem Meer. Esteban machte uns im zweiten See auf das leuchtende Wasser aufmerksam. Hatten wir es uns doch nicht eingebildet.
    Doch bevor wir die Laguna Encantada erreichen konnten, mussten wir (Esteban) ein ganzes Stück über dem Meer rudern. Immernoch hatten wir nur einen Paddel. Das Meer war unruhig, peitschte uns gelegentlich an, schubste und rüttelte etwas an dem kleinen Kanu. Am Horizont waren dunkle, unheilvolle Wolken, die schon die ganze Nacht aufblitzen und uns hier auf dem offenen Meer ein Lichtspiel boten, das seines Gleichen suchte.

    Schließlich, die Laguna Encantada.
    Der glasklare Sternenhimmel über uns wurde immer noch von den Blitzen der fernen Wolken begleitet. Auf der Wasseroberfläche der Lagune hörten wir das Klatschen unzähliger Fliegenfische. Mit der Taschenlampe leuchtete ich kurz einigen von ihnen hinterher. Das Staunen ließ uns nicht los. An einer Andockstelle (zwei große Holzfloße am Rande der Lagune) stiegen wir vom Boot, zogen das Schnorchel-Equipment über und schnorchelten im pechschwarzen Wasser drauf los.
    Mit jeder unserer Bewegung im Wasser fing das Plankton darin (um uns) an zu leuchten. Man konnte es nur sehen, wenn man sehr nah am Wasser war oder besser noch, mit einer Taucherbrille hinein sah. Gerade dafür hatten wir ja die Ausrüstung. Jede Schwimmbewegung erzeugte eine Flut von grünlich-weiß leuchtenden Partikeln um uns herum. Als würde man durch ein Becken voller Sterne schwimmen, die erst dann leuchteten, wenn sie einen berührten.

    Ein unglaublich surreales Abenteuer.
    Und NEIN, wir haben weder geraucht, noch Pilze genommen.
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