Satellite
  • Day 40

    Sonnenuntergang mit Ausblick

    May 9, 2018 in Australia ⋅ ☀️ 21 °C

    Natürlich will ich die Oper sehen. Und hab den guten Tipp bekommen, dass man bei Sonnenuntergang einen tollen Ausblick vom Botanischen Garten hat - gesagt, getan, ist super. Der Garten ist schön (wenn auch nicht so ein Urwald wie in Wellington) und ich fühle mich nicht mehr so sehr in der Stadt. Ich trinke einen Chai Latte mit Sojamilch und schaue aufs Wasser. Die Sonne geht langsam unter, alles ist gut.

    Auf Facebook habe ich gesehen, dass es mittwochs ein "Conscious dance event" gibt, und das ist nur fünf Minuten von meiner Unterkunft entfernt. Perfekt, ich will raus aus meinem Kopf. Ich suche einen Bus inmitten der verrückten Sydney rush hour und komme genau richtig an. Das Event ist eine "Tanzmeditation" und folgt dem Konzept von "5 Rhythmen". Hab schon viel Gutes davon gehört und wollte es schon immer mal ausprobieren. Es tut gut, ich kann mich reinfühlen. Und die Leute sind wirklich freundlich und angenehm. Ich hätte mir gewünscht, dass die Musik noch intensiver und energiegeladener wird, aber gleichzeitig bin ich auch wahnsinnig müde und will einfach nur ins Bett.

    Als ich nach Hause komme hat Rachel Suppe gekocht und extra eine vegane Variante für mich gemacht. Die beiden Mädels sind so toll!

    Ich merke, dass ich langsam wieder zu mir komme. Wie schon nach dem ersten Kurs in Neuseeland fühle ich mich einmal durchgemischt. Alle Puzzleteile sind gelöst und finden sich jetzt neu zusammen. Ich beobachte, wie ich alte Denk- und Verhaltensmuster loslasse und langsam auslote, was mir eigentlich gut tut und was ich eigentlich will. Wie ich mich immer wieder von meinen stories löse, mich nicht durch die Vergangenheit definieren lasse. Das ist nicht unbedingt ein bewusster Prozess, sondern passiert einfach. Und ich weiß, ich brauche auch noch eine Weile, bis sich das legt. Ich habe das große große Glück, nicht direkt in die normale Welt zurückzukommen, mit Arbeit und gewohntem Umfeld. Sondern vollkommen frei zu sein. Ich bin viel in Kontakt mit den anderen aus dem Kurs und höre, dass sie ähnliche Prozesse durchleben, aber eben in der default world, was sehr herausfordernd ist. Bleibt spannend. Ich hab das Gefühl, immer mehr zu mir zu kommen, zu meiner Essenz, dem was ich eigentlich bin. What a journey.
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