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  • Day 6

    Tag 3-6 im Affenpark

    April 5, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 31 °C

    Tag 3-6 in der Zusammenfassung:
    Mich hat die Arbeit mit den Orang Utans etwas traurig gemacht. Das liegt nicht an meinen Aufgaben, wie Käfige reinigen und Essen vorbereiten, aber viel mehr an dem Verhalten der Tiere und Menschen. Mittags gab es jeden Tag Wassermelone als Saft, der mit Zucker gemixt wird. Meine Frage, wofür der Zucker benötigt werde, konnte keiner wirklich beantworten. Eine Mitarbeiterin sagte sogar, dass die Orang Utans das nicht brauchen, fügte dann aber dennoch Zucker dazu.
    Alle Affen wirken auf mich traurig, lust- und energielos (trotz des Zuckers).
    Es war dennoch eine schöne Erfahrung diesen "gentle giants" so nahe zu kommen und sie zu streicheln oder Händchen zu halten. Es ist unfassbar wie ähnlich sie uns Menschen sind.
    Sie haben mir oft in die Augen geschaut oder waren interessiert daran mich durch den Käfig anzufassen, wenn ich zu ihnen gegangen bin. Harry, einer meiner Lieblinge, hat mir sogar einen Kuss geben wollen und wollte meine Hand nicht loslassen. Er hat eine unglaubliche Kraft, weshalb man sehr vorsichtig sein muss.
    Als er mir den Rücken zugedreht hatte, habe ich seinen Rücken ertastet - unglaublich muskulös. Jidan (auf dem Video) ist auf einem Auge blind und hat krüppelige Füße. Er ist aber sehr neugierig und clever. Clever..das sind sie alle. Umso trauriger, dass sie sich nicht ausleben können.
    Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen die Arbeit dort eine Woche eher zu beenden und habe mich heute nach Feierabend auf den Weg nach Penang (gesprochen Pinäng) gemacht. Ich lasse Taiping, auch Rain City genannt, zurück. Geregnet, oder besser gesagt gewittert hat es immer zwischen 16 und 20 Uhr. Die Wolken ziehen sich innerhalb von 30 Minuten so zu, dass es mit lautem Grollen beginnt und anschließend literweise Regen herunter kommt. Ich habe noch nie ein so lautes Gewitter gehört. Zuletzt eben am Bahnhof, wo alle zusammenzuckten als Donner und Blitz gleichzeitig aufeinander trafen.
    Nach über einer Stunde im Stehen im überfüllten Zug und einer 15-minütigen Fahrt mit dem Boot, dessen Ticket mir ein netter 19-jähriger Stundent bezahlt hat und 1 km zu Fuß, bin ich in der nächsten Unterkunft angekommen. Morgen schaue ich als nächstes, was ich mit meiner neu gewonnenen Zeit alles anstellen kann. Für heute heißt es: Augen zu.
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