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  • Day 60

    Vigan - Spanische Wurzeln

    January 13, 2018 on the Philippines ⋅ ⛅ 20 °C

    So ein bisschen Kultur sollte neben all dem Surfen 🏄🏻‍♀️🏄🏻‍♂️ und Chillen 😎 ja auch noch sein. So schleppten wir uns völlig fertig nach 2 Stunden Surfen am Freitag Morgen zum Bus und fuhren 3 Stunden nach Vigan, das Zentrum während der spanischen Kolonialzeit.

    Ganz grundsätzlich ist es schon faszinierend wie hier immer alles funktioniert, obwohl es eigentlich auf Chaos basiert. So als Beispiel: man stellt sich in San Juan an die Strasse auf gut Glück, wann man halt grade Lust hat. 5 Minuten später kommt ein Bus, der nach Vigan fährt. Dort an einer Tankstelle rausgeschmissen steht sofort ein Tricyclefahrer bereit, der einen für 20 Pesos (30 Cent) zum Hotel fährt. Dieses Gefühl “Läuft alles wie am Schnürchen, obwohl wir nix geplant hatten“ werden wir definitiv vermissen.

    Zurück zur spanischen Perle (wobei das nicht ganz richtig ist, denn der Name leitet sich eigentlich aus dem Chinesischen ab und bedeutet „Schöne Küste“). Heute ist Vigan im Landesinneren und sobald man in die Altstadt um die Calle Crisologo eintaucht fühlt man sich in die spanische Kolonialzeit zurückversetzt. Richtig geniessen kann man das mit wenig Touristen vor Sonnenaufgang oder in der Mittagshitze. Zu den anderen Zeiten hat man neben den schönen Kolonialhäusern auch noch Touristen beim Selfie machen und posieren als Unterhaltung. Apropos Unterhaltung: die darf natürlich nicht fehlen auf den Philis und so gibt es Abends eine Brunnen-/ Lichtshow mit abgestimmter Musik. Alles sponsored by Singson, die Montagues der Region. Dazu gibt es auch die Capulets, Familie Crisologo, ja, wie die Strasse. In diesen Familienzwist tiefer einzutauchen wäre zu spannend, aber wahrscheinlich auch gefährlich.

    Was darf neben Unterhaltung und Clans noch nicht fehlen in einer Philippinischen Stadt? Richtig: Fast Food. McDonalds, Chowking und Jolibee alle in architektonisch angepassten Häusern nebeneinander.

    Und weil wir heute schon so zynisch sind: uns beschleicht das Gefühl, dass in Vigan die Überzeugung fehlt. An den alten Häusern wird gemacht, was gemacht werden muss, damit der UNESCO Status erhalten bleibt, aber mehr auch nicht. So verfallen sie teilweise und erinnern an Ruinen. Aber Hauptsache es gibt eine hochmoderne Brunnenshow.

    Vielleicht sind wir mittlerweile zu lange in den Philippinen und in der Phase der Beziehung mit dem Land, in der man nicht mehr alles mit der rosaroten Brille sieht. Trotzdem war der Ausflug nach Vigan wunderschön und wir freuen uns auf weitere zwei Wochen Surfen.
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