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  • Day 2

    Hospiliterburg in Akko

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 16 °C

    Hospitaliter ist die Bezeichnung für Angehörige von Hospitalorden, also von Ordensgemeinschaften, die sich in einem Stifts- oder Klosterspital der Betreuung von Kranken und Armen widmen bzw. widmeten.[1] Der Begriff lässt sich von lateinisch hospitalis‚ „gastfreundlich“, „zum Gastwirt gehörend“, herleiten.

    Als zur Zeit der Kreuzzüge im Heiligen Land militärische Ritterorden entstanden, entwickelten sich einige ursprünglich als reine Hospitalsorden entstandene Bruderschaften durch Übernahme militärischer Aufgaben zu einer Kombination aus Ritter- und Hospitalorden. Hierzu zählten insbesondere die Johanniter, die sich während der Reformation in den Johanniterorden und den Malteserorden aufgespalteten, und der Deutsche Orden. Beide Orden behielten ihren nominalen Status als Ritterorden später bei, auch wenn sie ihre militärischen Tätigkeitsfelder zwischenzeitlich aufgaben.
    In der Geschichtsschreibung werden die Begriffe „Hospitaliter“ bzw. „Hospitaliterorden“ nach dem ältesten Hospital-Ritterorden auch synonym für „Johanniter“ bzw. „Johanniterorden“ verwendet.

    Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Akko ist zweifelsfrei die ehemalige Hospitaliter-Festung in der Kreuzfahrerstadt. Durch die hervorragend durchdachte und neu angelegte Ausstellung mit Artefakten und Informationen gibt sie einen zeitlichen Einblick in einen bedeutenden Zeitraum, das Mittelalter. Auch wenn sehr oft der Begriff Kreuzfahrerstadt und Kreuzfahrerfestung fällt, so war dieser historische Ort vor allem ein bedeutendes Zentrum der Hospitaliter, einem militärischen Mönchsorden, der Christen im Heiligen Land bei Krankheit betreute.
    Kreuzfahrerstadt – historische Entwicklung

    1104 eroberte König Balduin I. mit seinen Kreuzrittern die befestigte Stadt nach mehrwöchiger Belagerung. In Akko hatten sich aber nicht nur Kreuzritter niedergelassen, sondern nur sechs Jahre später folgten Hospitaliter. Sie erhielten Grundstücke und Gebäude als Spende – urkundlich 1110 erwähnt -, um sich der Pflege von Kranken im Heiligen Land zu widmen. Durch teilweise Zerstörung dieser Gebäude, mussten sie an anderer Stelle ein neues Zentrum errichten. Es entstand im Nordwesten Akkos und schloss sich an die Nordmauer an, urkundlich erstmals erwähnt 1141. Bis heute sind diese massiven, mittlerweile 875 Jahre alten Bauten erhalten und sind Teil der Kreuzfahrerstadt. Der Pilger Theodorich bezeichnete 1169 das Hospitaliterzentrum als „befestigtes und überaus beeindruckendes Gebäude, dem nur die Templerfestung gleichkomme“.


    An dieser Stelle wirkten die Hospitaliter. (© Matthias Hinrichsen)

    1187 verloren die Kreuzfahrer eine entscheidende Schlacht gegen die Muslime bei den “Hörnern von Hittin” südwestlich des See Genezareth und somit auch Akko. Die christliche Bevölkerung musste fliehen, doch schon vier Jahre später konnten sie zurückkehren, weil König Richard Löwenherz Akko zurück erobern konnte. Jerusalem dagegen war nach dem dritten Kreuzzug nicht länger unter der Herrschaft der Kreuzritter, sodass Akko für die Hospitaliter an Bedeutung zunahm. Sie durften so ihr Zentrum in Akko weiter ausbauen, um die Kommandantur mitsamt ihrem Großmeister nach Akko zu verlegen. Bis ins 13. Jahrhundert dauerten die Bautätigkeiten an, die Ausdehnung war vertikal und horizontal. Bestehende Gebäude wurden aufgestockt und in dem neuen nördlich gelegenen Monmizar-Viertel entstanden weitere Gebäude.

    Kreuzfahrerstadt – Gebäude und Räume der Hospitaliter

    Insgesamt gibt es drei Hauptgebäude: Die Kommandantur mit den Rittersälen, die St. Johannes-Kirche südlich der Kommandantur sowie ein Krankenhaus südlich der Kirche, das noch nicht freigelegt ist. Im ehemaligen Krankenhaus ist heute das städtische Jugend- und Kulturzentrum beheimatet. Die von den Hospitalitern errichteten Gebäude verfügen über zahlreiche Räume und Säle, die mit dem Baustil der Kreuzfahrerfestungen vergleichbar sind. Nach der Rückkehr im Jahr 1191 erweiterten die Hospitaliter in Akko die Kommandantur und bauten einen neuen Komplex. Um einen Innenhof wurden zwei und dreigeschossige Gebäude errichtet, dazu noch unterirdische Räume sowie Zisternen und ein aufwändiges Abwassersystem. Bisher ist es den Archäologen gelungen von der gesamten Anlage alle außer den westlichen Flügel freizulegen, eine über Jahrzehnte andauernde akribische Arbeit
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