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  • Day 9

    In the jungle, day 1

    March 24, 2019 in Cambodia ⋅ ☁️ 27 °C

    8:30 Uhr werden wir für unseren Eco Trail in den Dschungel des Virichay National Parks von unserem Guide mit einem Pick up abgeholt und preschen über lehmrote staubige Pisten. Nach 40 min erreichen wir eine kleine Anlegestelle am Kaoh Horai River. Von hier aus geht es weiter per Boot stromaufwärts bis wir nach 1h in einem Dorf der Khmer Loeu (Ureinwohner) ankommen. Die Lebensweise ist archaisch, mal abgesehen von den Motos, die selbst im Urwald zu finden sind. Die Khmer Loeu leben von und mit der Natur, betreiben Subsistenzwirtschaft. Der Reisanbau sowie der Anbau von Cashewnüssen, die in kleinen Mengen zum Verkauf bestimmt sind, stehen im Vordergrund. Hühner und Hausschweine, die im Dorf ebenso wie zahlreiche Hunde, frei umherlaufen, bilden die Grundlage für den Fleischbedarf, der äußerst gering ist. Selten wird für die Dorfgemeinschaft ein Wasserbüffel geschlachtet, in der Regel um diese den Naturgöttern zu opfern. Im Gemeinschafts-und Versammlungshaus hängen Plakate zur Aufklärung zu Hygiene und Vermeidung von Krankheiten. Hier ist die Distanz zur modernen Zivilisation sehr spürbar. Auch die Welthungerhilfe war vor Ort, um Brunnen zu bauen... Zu den Khmer Loeu gehört auch der Ranger, ein 24jähriger junger Mann, der kein Wort Englisch spricht, nur ab und zu schüchtern lächelt, der uns die nächsten 3 Tage mit Machete bewaffnet durch den Urwald führen wird. Wir stiefeln also zu fünft gegen 11:00 Uhr vom Dorf los bepackt mit allem, was für für 3 Tage im Dschungel an persönlichem Zeug vermeinen zu brauchen (stets zuviel), unserer US Army Hängematte (Moskitonetz und Decke inkludiert) plus je 3l Wasser los. Die Hitze ist drückend. Der Rucksack wiegt. Ich denke an Outdoorläden, wo fleißige Verkäufer immer die teureren, leichteren Produkte anbieten und ich stets dachte, na die paar Gramm machen den Kohl doch nicht fett und nun wünschte ich hätte die paar Euros mehr ausgegeben... ich habe hämmernde Kopfschmerzen. Die Gegend macht auf dem ersten Stück des Weges einen deprimierenden Eindruck. Riesige Flächen werden brandgerodet oder durch Asche gedüngt. Letzteres ist für die Nauern die oft einzig erschwingliche Möglichkeit den Boden für mehr Erträge aufzuwerten. Und doch ist es für unser Auge schwer erträglich, obwohl uns schon bewusst ist, dass auch Europas Siedlungs- und Agrargebiete auf nicht andere Weise gewachsen sind. Mit zunehmendem tieferen Eindringen in den Wald werden wir mit mehr Grün entschädigt, wenngleich Bambus auf dem heutigen Weg vorherrschende Pflanzenart ist. Der erste Tag endet gegen 16:00 Uhr an einem kleinen Fluss mit Wasserfall. Nach einem Sprung unter die "Dusche" und Kopfschmerztabletten geht es mir besser, und ich kann das in freier Natur über dem offenen Feuer frisch zubereitete Essen genießen. Es gibt Reis und Gemüse. Wir lassen den Abend mit einem Lagerfeuer ausklingen und kriechen 20:30 Uhr in unsere Hängematten, wo wir eine eine recht fröstelnde Nacht unter freiem Himmel begleitet vom Sound der Natur verbringen, aber aufregend allemal.Read more