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  • Die Unterwasserwelt des Paradieses

    August 31, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute war es soweit. Das erste mal richtig schnorcheln auf den Galapagos Inseln! Und so ging es mal wieder mit einer bunt gemischten Gruppe aufs Boot und los in Richtung "los tuneles". Hierbei handelt es sich um Lavastein-Formationen, welche zwischen zwei Vulkanen liegen und bei deren Ausbrüchen entstanden sind. Als das Magma ins Meer lief, erkühlte immer die äußere Schicht des Stroms zuerst und das Innere, welches länger heiß und somit flüssig blieb, lief weiter. Über diese einzigartigen Formation wanderten wir eine knappe Stunde und bestaunten neben Blaufusstölpeln das auf der Welt laut Guide einmalige Bild der Kombination aus Kakteen (Pflanzen, die in Gegenden extremster Trockenheit wachsen) und Mangroven (dem absoluten Gegenteil). Paco (der Guide) warnte, man solle aufpassen, wo man hin trete, sich deshalb allerdings nicht an den Kakteen festhalten. Alle lachten. Er erklärte, dass das kein Witz sei. 5 Minuten später hörte man einen Aufschrei von einer 60 jährigen Touristin. Ihr könnt erraten, was passiert war. Auf Touris ist einfach immer verlass, wenn es um Unterhaltung und witzige Geschichten geht. Die selbe war übrigens 30 Minuten vorher quer übers Boot geflogen, weil sie kurz vor einer Welle ihren Sitzplatz wechseln wollte. Nach diesem tollen Start wurden wetsuit, Maske, Schnorchel und Flossen angelegt. Es ging los! Das Bild, welches sich uns bot, bestand aus diversen Fischen und Korallen. Wir schnorchelten in die abstrusen Formationen und robbten über eine Erhöhung. Paco sagte mir, ich solle meinen Kopf hinter der Erhöhung ins Wasser strecken und auf einmal schaute ich direkt mehreren bis zu zwei Meter langen Weißspitzen-Riffhaien kopfüber in die Augen. Was für ein Moment! Adrenalin, Serotonin und diverse andere Neurotransmitter spielten komplett verrückt und ich konnte es Mal wieder nicht im geringsten fassen. Auf dem weiteren Schnorchelgang begegneten uns weitere dieser erstaunlich zutraulichen Tiere. Außerdem sahen wir Galapagos-Haie, ebenfalls riesige Wasserschildkröten, viele Fische, zwei Unterarm lange Seepferdchen(!) und einen großen Schwarm an Gold-Rochen, die mit einer unvorstellbaren Eleganz keinen Meter von mir entfernt vorbei schwammen. Wer schonmal geschnorchelt oder getaucht ist, kann nachvollziehen, was für ein Erlebnis es ist, diesen Tieren unter Wasser zu begegnen und so blieben wir 1,5 Stunden trotz niedrigen Temperaturen im Wasser und zitterten gewaltig, als wir auf dem Boot mit heißem Tee versorgt wurden. Zurück, lieh ich mir ein Fahrrad und fuhr zur "Muro de las Lágrimas" (Mauer der Tränen). Diese stammt aus der Zeit des Kolonialismus und war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Häftlinge. Die Arbeitsbedingungen waren so menschenunwürdig, dass viele dabei starben. Die armen Häftlinge erschufen somit ihre eigene Gedenkstätte - traurige Ironie. Mir bot sich der Blick über eine schöne Kakteenlandschaft. Auf dem Weg machte ich bei einigen schönen Buchten und Lagunen halt. Außerdem begegnete ich einer Riesenschildkröte, in der freien Wildbahn auch sehr schön zu sehen. Erschöpft und überaus zufrieden kam ich zurück ins Restaurant, worüber ich meinen Hängematten-Schlafplatz hatte. Dort machte ich die Bekanntschaft mit Paulina (Anfang 20) und Monica (Anfang 50), welche mich zu einer sehr leckeren Fischsuppe und Empanadas einluden. Wir hatten einen witzigen Abend und sowohl mein Spanisch als auch mein sonst selbstsicheres und nicht so schnell errötendes Gemüt wurden gefordert.
    Diesmal gibt es auch ein paar Eindrücke in Form von Bildern, allerdings nur von der Gropro und unbearbeitet.

    Conny
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