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  • Day 99

    Amazonas V

    August 11, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 28 °C

    Der nächste Tag brach an, der Amazonas blühte auf und unser Wecker klingelte uns pünktlich um 5:30 Uhr aus dem Bett. Die Urwaldgeräusche am Abend und frühen Morgen sind einfach wunderschön. (Außer wenn in der Lodge neben einem, der Schnarchweltmeister von 2022 übernachtet :D).

    In der Nacht gegen 4 Uhr wachten wir von lauten Geräuschen auf. Wir sahen im Halbschlaf einen Raben in unserem Zimmer :D. Wir machten das Licht an, doch da war nichts im Zimmer. Die Geräusche kamen von draußen. Vielleicht waren es Brüllaffen, die beim Gehen mit dem Blättern raschelten.
    Noch etwas müde von dem nächtlichen „Besuch“, saßen wir um 6 Uhr beim Frühstück. Das Frühstück war an diesem Tag besser als an den letzten Tagen. Es gab Pancakes und Brot. :)

    Gestärkt vom Frühstück machten wir uns zur ersten Tour auf. Es ging mit dem Boot zum Otorongo Lake, um noch einmal die Gelegenheit zu bekommen, Riesenotter im Wasser zu sehen. Dabei sind wir an vielen Sandbänken vorbeigekommen, an denen wir einige White Caimans, Schildkröten und Snake Birds sichten konnten. Die Caimans liegen wohl immer einen Tag, nach dem schlechten Wetter auf den Sandbänken zum Sonnen.

    Auf dem Trampelpfad in Richtung des Otorongo Lakes konnten wir eine neue Affenart beobachten. Diese können nicht schwimmen und leben nur auf den oberen Teilen der Bäume. Wir sahen ebenfalls auch Rotnackenspechte (Red Neck Wood Packer) auf den Bäumen.

    Nach einer Stunde kamen wir an einer Aussichtsplattform an und wurden von einer wunderschönen Landschaft begrüßt. Die Tiere hielten sich hier leider etwas zurück. Wir sahen Kormorane und einen Caiman im Wasser - Von Ottern war hier leider Fehlanzeige.
    Nach 20 Minuten ging es weiter zur nächsten Plattform. Hier entdeckten wir einen Black Caiman direkt neben der Plattform und mehrere Kormorane auf Holzblöcken im Wasser. Eine gute Gelegenheit für Toby seine Tierfotografie-Skills zu verbessern.

    Unser letztes Ziel am See, um vielleicht doch noch Otter sichten zu können, war der Aussichtsturm. Wir hatten einen coolen Ausblick über den See. Aber auch von hier hatten wir leider mit unserer Ottersuche kein Glück. Daher ging es für uns wieder weiter. Unser nächstes Ziel war der Checkpoint L…, um uns wieder aus der Reserved Zone abzumelden.

    Auf dem Weg dorthin hat sich unser Boot im Fluss festgefahren. Aber nur ein kleines Problem für die Crew ;)

    Während der Trockenzeit ist das Wasser an manchen Stellen nicht sonderlich tief. Unser Boot schwamm nur ca. 30cm im Wasser
    Die niedrige Wassertiefe stellt eine Herausforderung für den Bootsfahrer dar. Hinzu kommen Bäume und Äste, die aus dem Wasser herausragen und umfahren werden müssen oder auch dicke Baumstämme unter Wasser, die nicht immer ersichtlich sind.

    Angekommen am Boarder meldeten wir uns aus der Reserved Zone ab. Wir besuchten noch einen nahegelegenen Aussichtsturm und beobachteten die Vögel in den Bäumen.

    Auf dem Weg dorthin sahen wir einen riesigen Shihuahuaco Baum, welcher die höchste Festigkeit im Manu Park hat. Daneben der
    Ceibos Baum, der eine Höhe von bis zu 60 Metern und einen Durchmesser von 3 Metern erreichen kann. Es ist einer der nährstoffreichsten Bäume (Früchte, Medizin etc.)
    Auf der 30 Meter hohen Plattform verbrachten wir etwas Zeit, um die schöne Natur zu begutachten und die Vögel zu beobachten. Wir sahen einen Red throated cajacara bird (red eyes). Dieser jagt kleine Tiere u.a. kleine Affen oder auch Papageien (Macaws). Ebenfalls konnten wir die Snake Fruit sehen. Aus dieser Frucht wird gerne Eis oder auch Fruchtsaft von den Menschen aus den Communities gemacht.

    Nach dem Checkpoint ging es erneut nach Botonango, wo wir vorgestern den Doc besucht haben. Hier hat sich die Crew mit neuen Lebensmitteln eingedeckt und wir kauften uns eine Cola für den Magen. Eine Cola oder ein Bier kosten hier mehr als sonst in Peru. Grund hierfür ist der erschwerte Transport in den abgelegenen Ort. Internet Funktionen hier nur über einen Mobilfunkanbieter (Moviestar) und über Satelliteninternet. Die Menschen hier kommunizieren noch eher mit Funkgeräten. Vorgestern im Health Center sahen wir ein analoges Funkgerät und draußen stehen Funktürme.

    Nachdem sich alle mit Lebensmitteln und Getränken eingedeckt haben, sind wir weiter in die 10 Minuten entfernte Manu Dorado Lodge. Hier übernachteten wir auch schon am zweiten Tag. Wir entspannten uns kurz im Zimmer und machten noch einen Spaziergang durch den Garten. Hier wachsen Ananas, Kakao und viele weitere Früchte. Um 6 Uhr verbrachten wir die Teezeit gemeinsam mit den Anderen bis wir zur Nachtwanderung aufbrachen.
    Bei der Nachtwanderung entdeckten wir nicht allzu viele Tiere. Dafür war der Pfad, dem wir mit unseren Taschenlampen folgten, ziemlich cool, denn er führte uns neben einem kleinen Fluss entlang.
    Wir sahen in dieser Nacht Catapilann Stick, Stick Insekt und jede Menge Spinnen. Larissa hatte zum Ende der Wanderung eine riesige Bullenameise (Bullet Ant) auf dem Kopf. Diese hatte wir bereits bei unserer ersten Nachtwanderung gesehen. Fernando rannte schnell zu ihr und entfernte die Ameise. Bullet Ants zählen zu den gefährlichsten Insekten weltweit und können bis zu 6 Stunden unerträgliche Schmerzen bis hin zur Bewusstlosigkeit auslösen. Sogar andere größere Tiere im Amazonas, wie z.B. Tarantulas oder Schlangen legen sich nicht mit ihnen an.
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