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  • Day 54

    Gori, Höhlenstadt Uplistsikhe, Batumi

    November 15, 2019 in Georgia ⋅ 🌙 16 °C

    Heute morgen mit dunklem Himmel auf dem Weg nach Batumi. Habe 2—3 mal angehalten, ich brauche ja irgendwie auch Geld und eine Simkarte. Wie gestern schon geschrieben muss man nicht anhalten. Links und rechts Häuser, der Fluss und schroffe Felsen. Ich bin erst einmal nicht nach Tifflis, da muss ich ja vermutlich auf dem Rückweg eh durch. Ca. 25 km vor Tifflis bin ich abgebogen und nach Gori, das war die erste große Stadt. Der erste Eindruck war gemütliche und orientalische. Es gibt fast keinen dicken Mercedes usw .mehr, die Straßen sind auch nicht mehr ganz so gut, aber fast jeder spricht Englisch.
    Beim obligatorischen Stadtrundgang stand dann irgendwann ein kleines Häuschen unter einem Dach und direkt dahinter dieser pompöse Burgartige Baustil — es ist Joseph Stalins Geburtshaus und ein Museum, das habe ich mir gegönnt. Als Oberhaupt der Stadt thront die alte Burg, die gerade laut Tafel von der EU gesponsert wird. An die andere Art zu tanken muss ich mich erst gewöhnen, bisher waren Tankstellen häufig wie bei uns, nur musste man erst bezahlen und dann tanken. Hier steht eine Säule vorm Haus und dann eben auch nur Cash zu bezahlen. Und es gibt viel weniger. Bin dann nach Uplistsikhe, 5000 Menschen sollen hier mal vor 4000 oder 6000 Jahren gelebt haben, das war leider zu und nun steh ich hier auf dem Parkplatz. Ich werde bewacht wie alles wichtige, ich kann saubere Toiletten benutzen und mir morgen früh ein wenig Kultur gönnen. Na ja, kurz gesagt, es gibt schönere und interessantere Höhlenstädte, aber es gab einige mystische Details, die doch auch gut sind. Dann habe ich gleich auch noch eine gute Werkstatt für den Ölwechsel gefunden, um auch mal den Ölfilter zu säubern, obwohl er aussah wie aus dem Laden. Dann los in Richtung Meer. Georgien finde ich Landschaftlich ganz toll, jedoch liegen Plastikflaschen ÜBERALL. Es gibt heftig Wind in den Tälern, wo es bisher überhaupt nicht touristisch ist. Das soll am Meer anders sein, aber hier im Inneren - nichts. Von Gori ging es dann 50 km Autobahn und dann wieder rein in die Berge. Das gehört wohl noch zum Kaukasus und war total chaotisch. Die bauen da gerade die Schnellstraße komplett durch die Berge, der Verkehr war heftig und hier fahren die LKWs auch wirklich anders als bei uns. Darauf war ich auch gar nicht eingestellt, ich dachte eher so ein leichter Berg ab zum Meer, aber nun auf der anderen Seite ist es doch um einiges wärmer, aber genau so windig. Zestaoni ist die erste Stadt nach den Bergen und besteht aus einer Fress- und Werkstattmeile. Da habe ich mir einen Hamburger gegönnt und bald saßen bestimmt 7 Hunde mit am Tisch. ES gibt Hunde ohne Ende und es laufen mehrere Streichelzoos auf der Straße rum, ist schon witzig. Habe irgendwo am Fluss geschlafen und obwohl heftiger Wind war, kam heute früh ein Mensch mit 3 Kühen, ließ die Kühe an den Flussauen laufen, hing so ein Gitterrost aus einem Bett wie ne Hängematte auf und legte sich rein — wettertechnisch war wirklich sehr ungemütlich. Habe mich heute auch dermaßen verfahren und die Hanni ganz schön zerkratzt, es war wirklich fast zum heulen. Ich musste über eine Bahnlinie, habe dann einen Tunnel gefunden, aber dafür war ich zu hoch. Bin ewig diesen Bahnversorgungsweg gefahren, der dann einfach aufhörte. Ich war das erste Mal richtig froh, dass die Hanni Allrad hat, aber den Luftfilter hat es halb abgerissen. War wirklich nicht schön, dafür bin ich in Kutaisi auf den Markt, gelandet und anstatt einer Flasche Saft Essig gekauft. Dann bin ich weiter gefahren und von Polizei angehalten worden, weil ich nicht geblinkt habe. Muss 40 Lari ca. 11€ innerhalb von 30 Tagen bei einer Georgischen Bank bezahlen. Die haben auch die Versicherung kontrolliert und mich blasen lassen, nett, neugierig und korrekt. Na ja, so kam die Dunkelheit schneller als gedacht und ich möchte dann nicht mehr fahren. Hab es dann aber doch noch bis Batumi geschafft, das "Las Vegas des schwarzen Meers" oder "Dubai". Eine Glitzerwelt, schon beim Reinfahren, aber halt auch eine traumhaft schöne Landschaft. Es gibt richtig nett gelegen einen Parkplatz, kostet 10 Lari und ist bei Maps.me als Wohnmobil Platz gekennzeichnet. Markus, du hast recht, jetzt hat es noch 12 Grad. Ich werde mir in den nächsten 2 Wochen die Küste bis zur türkischen Grenze ansehen.
    Plastikmüll ist hier ein echtes Problem, zumindest bis jetzt im Landesinneren.
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