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  • Day 283

    Sucre, Potosí & La Paz

    March 12, 2020 in Bolivia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach all den Eindrücken aus der Natur im Süden Boliviens, zieht es uns wieder in eine der größeren Städte. Wir tuckern also mit dem Bus nach Potosí - der ehemals reichsten Stadt Südamerikas. Riesige Silbervorkommen wurden hier von den Spaniern ausgebeutet und in den Minen wird heute noch unter teilweise unmenschlichen Bedingungen gearbeitet.

    Nach mehreren Nächten in einfachsten Unterkünften ohne Dusche und Toilettenspülung, wollen wir etwas Komfort und recherchieren online eine Herberge für Potosí. Ein Ding der Unmöglichkeit… die Stadt ist bekannt für unschöne und überteuerte Hotels. Also entscheiden wir kurzer Hand nicht zu bleiben, sondern nehmen ein ‚rapidito‘ Taxi (geteiltes Taxi) nach Sucre und nach 2,5h rasanter und riskanter Fahrt stehen wir in einem schönen, ruhigen Hostel, dass ein ‚doble con baño privado‘ für uns übrighat. In den nächsten Tagen genießen wir die angenehme Unterkunft, die kleinstädtische Atmosphäre der verfassungsmäßigen Hauptstadt Boliviens und die guten Cafés in der Altstadt. Natürlich sind wir nicht untätig und planen unsere weiteren Stationen bzw. beschäftigen uns intensiv mit unserer Rückreise im Mai. Wir planen mit einem Containerschiff von Südamerika nach Europa zurück zu reisen und kontaktieren hierfür verschiedene Agenturen.

    Die Verbindungen von Sucre nach La Paz gehen in der Regel über Potosí und auf Anraten von Freunden nutzen wir das für einen Zwischenstopp, um uns dann doch noch Potosí anzuschauen. Leider ist es Sonntag und hier hat alles, aber wirklich alles, geschlossen und auch die Altstadt ist schnell besichtigt. Aber die Unwissenden brauchen einfach nur etwas Glück… zufällig treffen wir beim Herumschlendern auf Erika, die mit uns gemeinsam durch die Salar de Uyuni tourte, und schon sitzen wir mit ihr bei Tee und Keksen in ihrem Hostel und können uns so die Zeit bis zur Weiterfahrt vertreiben.

    La Paz heißt unsere nächste Station und wir fühlen uns gleich wieder wohl. Wir hatten bereits auf dem Weg nach Uyuni die Gelegenheit uns kurz einen Überblick zu verschaffen. Zudem werden wir hier von Johannes und seiner Familie willkommen geheißen - eine Deutsch-Französische Familie, welche wir auf den Galápagos Inseln kennengelernt haben. Wir dürfen unsere Tage in La Paz bei Ihnen zu Hause verbringen. Sie wohnen in Achumani im Süden der Stadt, haben eine riesige, großartige Wohnung und die drei Kinder freuen sich über neue Spielkameraden. Während die Familie ihrem Alltag (Schule, Arbeit etc.) nachgeht, erkunden wir mit vielen teleférico-Fahrten und Spaziergängen La Paz und El Alto und planen Ausflüge in der Region für die nächsten Tage.

    Da in Europa die Corona-Krise bereits fortgeschritten ist und die Lage immer brisanter wird, erhalten wir von der Containerschiffreiseagentur eine Nachricht über eine vorübergehende Buchungssperre und somit geht unsere Wunschrückreise baden. Also machen wir mal weiter, wie ursprünglich gedacht…
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