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  • Day 155

    Am Ende der Welt

    February 4, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 9 °C

    Unsere Reise ins Land des Feuers 🔥 beginnt mit einer langen Fahrt von El Calafate an die Grenze in Monte Aymond. Der argentinische Teil von Feuerland ist nicht mit dem restlichen Argentinien verbunden, sodass wir über Chile reisen müssen. Wir haben uns entschieden, zuerst nur einen Transit zu machen und die "richtige" Einreise (mit PCR Test, eidesstaatliche Erklärung, etc.) noch um ein paar Tage zu verschieben. Wir schlafen also etwa 10km vor der Grenze an einer Lagune und sind kurz vor 8 Uhr am Samstagmorgen am Zoll – zusammen mit gefühlt 500 anderen (wir haben leider ein Wochenende und scheinbar das Ferienende ausgewählt). Nach 2.5 Stunden Warten haben wir den ersten Schritt endlich geschafft: Wir sind offiziell aus Argentinien aus und nach Chile eingereist. Wie erwartet haben wir jedoch nur ein Transitvisum erhalten und müssen bis am Abend wieder aus Chile ausgereist sein – das heisst: 230km + eine Fähre + ein weiterer Grenzübergang in einem "Schnuuz". Nach einem langen, anstrengenden und nervenaufreibenden Tag kommen wir am Abend im regnerischen Tolhuin an. Zum ersten Mal in den letzten 3 Monaten schüttet es wie aus Eimern – na dann, vielen Dank Tierra del Fuego…😐

    Für die nächsten 2 Tage bleiben wir in Tolhuin auf dem Camping Hain. Der ganze Camping besteht aus recycelten Materialien – es gibt viel zu entdecken und Andres zeigt und erklärt uns alles ganz stolz. 😊 Leider haben wir in diesen Tagen noch ein Leck in unserem Wassersystem. Glücklicherweise unterstützt uns Andres beim Reparieren und fährt uns sogar in die lokale Ferretería ("Eisenwarengeschäft"); so können wir das Problem beheben (zumindest für den Moment 😄). Am letzten Abend kommen noch Aye & Lean an (@lavidamisma_ok; wir haben die zwei auf der Peninsula Valdes kennengelernt) und wir kochen für einander und verbringen den Abend gemeinsam. Am Mittwoch machen wir uns auf den Weg nach Ushuaia. Unterwegs halten wir noch im Naturreservat Río Valdez, wo wir nicht nur mehrere Füchse 🦊 und einen Otter 🦦sehen, sondern auch einem Schwarm Lachs 🐟 zuschauen, wie sie erfolglos einen (mensch-gemachten) Wasserfall hochzuspringen versuchen. Auch die weitere Fahrt ist ziemlich spektakulär und wir müssen unsere Vorurteile etwas revidieren. Wir dachten, die Landschaft sei viel karger und nachdem uns einige ältere Reisende gesagt haben, Ushuaia sei es nicht wirklich wert, haben wir etwas gezweifelt, ob wir die Reise wirklich auf uns nehmen sollen. Bereits nach dieser Fahrt sind wir froh, dass wir’s gemacht haben 😊

    Nach einem Nachmittag & Abend in Ushuaia - der südlichsten Stadt der Welt - fahren wir am Mittwoch noch etwas weiter. Nach 90km Erd-/Schotterstrasse (das ist für uns inzwischen sozusagen ein Tagesausflug 😅) kommen wir so richtig am Ende der Welt an: Bei der Estancia Moat endet die Strasse. Wir sind am südlichsten Ort der Welt, der mit dem Auto erreichbar ist, angekommen - ein ziemlich unwirkliches Gefühl...
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