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  • Day 4

    Shafamu wartet (1)

    April 30, 2019 in Ethiopia

    Es sieht so aus, als müsste ich den gesamten Eintrag wiederholen, er ist verschwunden. Ich hatte alles fertig, gespeichert und sogar noch verbessert, aber es passieren eben seltsame Sachen. Was soll's.
    Wir sind 8.30 Uhr los, mit 2 vollgepackte Autos, einem Geologen und neben den zwei Fahrern noch 10 erwartungfrohen Reisenden. Der Weg war grenzwertig, durch Regen viele ausgefahrene Lunken und morastige Löcher. Die letzten Kilometer auf der Wiese wurden durch die Wassergräben zur Herausforderung sowohl für Abebe als auch für uns. Was dann aber der Höhepunkt war, wir kamen nicht auf das Schulgelände mit dem Auto ohne im Morast genau am Eingangstor steckenzubleiben. Alle Jungen und die Lehrer rannten und brachten Stöcke und Steine und mussten den Wagen dann mit unserem zweiten Auto herausziehen helfen.
    Die Verteilung der Sachen klappt recht gut. Wir bereiteten alles für die Lehrer vor, so dass jeder Lehrer seine Tasche bekam und sein Geld. Die Schüler werden in den nächsten Tagen vom Schulleiter versorgt. Zum Aufteilen war es nämlich einfach zu viel, was wir dabei hatten. Draußen auf dem Schulhof gestalteten Bernd, Detlev, Friedemann und die Mädels mit den Schülern Sportspiele, bei denen sie auch kleine Präsente verteilten. Im Anschluss nahmen wir uns die Zeit und macht einen Rundgang durch die Schule, jedes einzelne Klassenzimmer wurde begutachtet und wir mussten mit Entsetzen feststellen, dass die Räume immer mehr verfallen. Hier wird kein Cent investiert von Seiten der Kommune. Die Klassenzimmer der Grundschule hatten neue Türen aus Stahl, was sehr zu begrüßen ist, aber was macht eine feste und stabile Tür in einem Raum, der auseinanderbricht? Unsere Tafeln und die neuen Bänke vom letzten Besuch konnten wir finden, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. Auch in der Bibliothek liegen nach wie vor die Bücher zur Auswahl für die Schüler bereit. Das, was wir sehen konnten, hat in uns die Überzeugung wachsen lassen, dass wir noch andere Schritte unternehmen müssen, um abzusichern, dass langfristig in Shafamu Unterricht bis Klasse 8 gegeben werden kann.
    Die Untersuchung des Geologen hat ergeben, dass wir einen Brunnen mit 100 m Tiefe bohren lassen müssen, damit das Wasser auch sauber ist. Die Kosten werden wir alleine als Schule nicht tragen können, daher werden wir uns am Samstag mit dem Leiter der Hydro-Firma treffen, alle Papiere in Empfang nehmen, um dann in Deutschland Sponsoren zu suchen, die uns beim Bau dieses so wichtigen Brunnens unterstützen.
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