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  • Day 85

    Meine Arbeit in der Pflege

    April 9, 2017 in Australia ⋅ 🌧 15 °C

    Mein Alltag ...

    Während bei Danny schon lange das regelmäßige Einkommen vorhanden ist, muss ich wöchentlich hoffen, dass ich oft genug eingeteilt werde oder kein Patient vom Pflegedienst im Krankenhaus liegt.
    Zur kurzen Zusammenfassung, zurzeit arbeite ich im Krankenhaus und noch im Pflegedienst.

    Gott sei Dank ruft mich zur Zeit die Agentur für die Klinik relativ oft an, weil im Pflegedienst kann ich doch nicht so oft arbeiten, wie erhofft. Dazu später mehr.

    Zur Arbeit im Krankenhaus:

    Auch wenn ich die Arbeit hasse, bin ich froh sie zu haben. Ich wechsle zwischen einer 1:1 Betreuung (zB die Anorexie Patientin, ein 19 jähriges, suizid - gefährdetes Mädchen oder ein fast 50 jähriger, verwirrter Mann mit einer Blutvergiftung) und einem normalen Stationsalltag hin und her.

    Bei der 1:1 Betreuung sind meine Aufgabe lediglich, neben dem Bett zu sitzen und aufzupassen, dass die (oft schlafenden) Patienten sich die Sonden/ Infusionen nicht herausziehen oder sich beim Duschen erhängen. Mit dem verwirrten Mann versuchte ich ein Gespräch aufzubauen, auch wenn nur quatsch dabei rauskam. Der 50 jährige Patient war der Meinung, dass er gekitnappt wurde.

    Wenn ich mal nicht neben dem Patientenbett sitze, ist die Arbeit noch viel langweiliger. 7 Patienten auf eine Schwester und mich. Ich messe in einer Schicht verteilt zweimal die Vitalzeichen und bin trotz, dass ich mir saumäßig viel Zeit lasse, viel zu schnell fertig. Ich frage jeden, ob ich noch was helfen kann und bekomme meistens die Antwort: "Hm ne ich bin gerade fertig geworden" oder "Ja, die zwei könntest du noch messen, vielen Dank!" Danach schlendere ich in den Zimmern herum in der Hoffnung, jemand braucht etwas oder ich schreibe in Zeitlupe meine Vitalzeichen in die Akten ein.

    Bisher kam es nur einmal vor, das mir eine Station richtig gut gefallen hat, die Reha, weil ich da wenigstens den Patienten beim Waschen helfen konnte und es einfach Patientenbezogener ist, als in der Klinik. Sofort habe ich bei der Nurse Anmeldung Bescheid gegeben, dass ich da gerne öfters hinmöchte, wenn es möglich ist, aber offensichtlich ist es nicht möglich, da ich wieder woanders war.

    Zur Arbeit im Pflegedienst:

    Zur Zeit betreue ich zwei Patienten. Die Unterstützung kann auf jeder Art und Weise erfolgen. Kochen, waschen, aufräumen, bei der Körperpflege unterstützen, einkaufen gehen, Aktivitäten wie zum Strand gehen...
    Eine Patientin hat zB das MELAS Syndrom, alle Organe werden beeinflusst und Schlaganfallartige Attacken belasten sie. Ich helfe ihr im Alltag. Super nette Familie, ich darf auch mit einem der zwei tollen Hunde spazieren gehen, während die Patientin schläft! :)

    Der andere Patient hat Demenz, was manchmal echt lustig ist. Filme kann er in einer Dauerschleife anschauen und manchmal ist er so verwirrt, das er ständig fragt was ich nun hier mache (auch, weil ich ein neues Gesicht bin). Dort mache ich auch sleepovers, das heißt, ich übernachte dort, falls doch was sein sollte.

    Eigentlich wäre ich noch bei einer anderen Patientin gewesen, aber da kam es zu einem kleinen Konflikt, weshalb sie meine Hilfe nicht mehr möchte. Auch ein zweiter Anlauf hat leider nichts bei ihr erreicht.
    Sie hatte einen schlechten Tag erwischt und nur gemeckert. Sie war immer eine gestandene Frau, wohlhabend und selbstständig, weshalb sie auch hohe Ansprüche hat.

    Leider hat der Pflegedienst momentan keine weiteren Patienten für mich, aber ich hoffe trotzdem noch auf mehrere Stunden - vielleicht bald, wenn einige im Urlaub sind.
    Ich bin sehr froh, dort arbeiten zu können! Der Arbeitgeber ist wirklich toll, die Leute dort sind immer richtig freundlich und jedesmal für einen da. Bei Weiterbildungen ist die Atmosphäre richtig schön.
    Und, was ich auch durch sie gelernt habe - das Telefonieren! In den ersten Wochen haben sie mich täglich angerufen, was jetzt zu meinem Vorteil ist... :)
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