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  • Day 236

    Großstadflair im gemütlichen Ambiente

    April 1, 2018 in Croatia ⋅ ⛅ 15 °C

    Zagreb ist mit seinen ca. 800.000 Einwohnern nicht die größte Hauptstadt Europas - und trotzdem sind die Eindrücke überwältigend und es ist schwierig einen Anfang zu finden.
    Die Stadt Zagreb bietet viel für ihre Einwohner und Touristen. Hier wird Kultur und Geschichte erfahrbar und wieder zum Leben erweckt.

    So zieht jeden Samstag und Sonntag eine historische Militärparade, mit bis zu 80 berittenen und nicht berittenen Soldaten, an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei und gibt einen Eindruck in die Militärgeschichte. Auch wenn ich bisher noch wenig von den Befehlen verstehe - soweit bin ich mit meinem kroatisch dann doch noch nicht :) - ist die Parade eindrucksvoll.
    Die ganze Stadt ist eindrucksvoll und lädt zum Schlendern ein. Das grüne Hufeisen, welches aus sechs Parks besteht, die mehr oder weniger zusammenhängen, ist eins der Highlights der Stadt. Vom schlichten grünen Park, bis hin zum Springbrunnen und zum Blumenmeer ist alles dabei. Daneben kommt man auch an vielen wichtigen Gebäuden und Denkmälern vorbei - das Nationaltheater steht im Mazuranicev Trg, die Galerie der Alten Meister im Strossmeyer Park und im Park Kralj Tomislav steht natürlich eine Statue des Königs Tomislav, der der erste König der Kroaten gewesen sein soll. Am "Boden " dieses Hufeisen kommt man dann zum botanischen Garten. Leider nur im Sommer auf, ist dieser aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier steht unter anderem die Wollemia nobilis, eine Pflanze aus der Urzeit, die als ausgestorben galt und vor 13 Jahren wiederentdeckt worden ist. Nicht in Zagreb, sondern in Australien, aber Zagreb konnte einen Ableger ergattern. Wenn man nach dem ganzen laufen eine Pause braucht kann man in eines der unzähligen Cafés Zagreb gehen. Und es gibt wirklich mehr als genug - nur Kaffee, mit Essen, ohne Essen, drinnen, draußen, direkt an der Straße, ein wenig ruhiger gelegen ... . Kaffee trinken ist Volkssport in ganz Kroatien. Dementsprechend gut sind der Kaffee und der Milchschaum. Für umgerechnet 1,30 € ist man mit einem Cappuccino dabei. Für ca. 8-9 € bekommt man einen Burger und einen halben Liter Bier. (Noch günstiger wird es nur in der Mensa, das Mittagessen kostet 90 Cent bis maximal 2 Euro). In der Tkalciceva, einer Straße die nur aus Cafés und Bars besteht findet man auf jeden Fall immer was, auch nachts! In guten Kneipen bekommt man hier einen halben Liter Bier für 1,20 €! - Auf jeden Fall eine Stadt für Studenten. Generell ist Zagreb eine relativ junge Stadt, auch dank der vielen Studienmöglichkeiten.
    Auch Museumseintritte oder ein Kinobesuch ist hier unschlagbar günstig: Beides ist für ca. 3€ zu haben. Dementsprechend oft war ich dann auch im Kino und in Museen.
    Kinofilme und Theaterstücke, die ich gesehen habe:
    • Paddington (tatsächlich in Kroatisch)
    • Star Wars
    • The Post
    • The Square
    • Darkest Hour
    • Aus dem Nichts
    • Loving Vincent
    • Erno iz onog svijeta
    • Don Pasquale
    • Der fliegende Holländer
    • Schwanensee
    Museen (oder ähnliches), in denen ich war:
    • Strossmeyer Galerie der Alten Meister
    • Ethnologisches Museum
    • Museum für Kunsthandwerk
    • Stadtmuseum
    • Museum für zerbrochene Beziehungen
    • Museum für Illusionen
    • Mind from the Future
    • Kunstpavillion
    • Der Tunnel Gric
    • Der Friedhof Mirogoj
    • Zagreb 360 Grad – Oberservation Deck
    • Technik Museum
    • Lotrščak Turm
    • Steinernes Tor

    Alles andere:
    • Zagreb Zoo
    • Maksimir Park
    • Sljeme
    • Flohmarkt Herlic
    Also zumindest für meine Verhältnisse ist das viel.
    Der Friedhof ist vielleicht nicht das, was man als Touristenattraktion erwartet, aber der Friedhof ist unglaublich schön und zeigt wie anmutig Vergänglichkeit sein kann. 1876 auf dem Grundstück des Gehlehrten Ljudevit Gaj angelegt ist der Friedhof seitdem nur größer geworden, es wurde noch kein Grab weggemacht. Hermann Bollé gestaltete das Hauptgebäude des Friedhofes. Der Friedhof ist eine Parkanlage mit vielen Bauwerken von bekannten Persönlichkeiten, von denen viele dort auch begraben sind. Einige davon sind: Ljudevit Gaj (Mitbegründer der illyrischen Bewegung), Vatroslav Lisinski (Komponist und Mitgeründer der illrischen Bewegung), Drazan Petrovic (Basketballspieler), Stjepan Radic (Historiker, Schriftsteller, Politiker), Franjo Tudman (erster kroatischer Präsident) ... um nur einige zu nennen. Einzigartig ist auch, dass hier alle Religion auf einem Friedhof, auch nach ihren Riten, beerdigt werden können. Neben den Gräbern gibt es auf dem Mirogoj auch einige Gedenkstätten: Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges (1919), Denkmal für die jugoslawischen Volkshelden, Denkmal für die Opfer des Massakers von Bleiburg und des Kreuzweges (1994) ... .
    Daneben war ich natürlich auch Fußball gucken (Dinamo Zagreb gg. Hajduk Split) DAS Spiel im kroatischen Fußball und zweimal Eishockey - einmal gegen Graz und den zweiten Gegner habe ich vergessen. :) Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es nicht geschafft habe Basketball zu gucken. Obwohl Basketball in den ehemaligen Ländern Jugoslawiens ein Volkssport ist.
    Außerdem hat Zagreb eine super Lage, um das Umland zu bereisen. Zwar liegt Zagreb nicht am Meer, aber in zwei Stunden ist man am Meer; und in vielleicht 30 Minuten in den Bergen.

    Was habe ich noch gesehen:
    • 2x Rijeka
    • Ljubljana
    • Krapina
    • Varazdin
    • Plitvicka Jezera
    • Wien
    Leider war ich nur im Winter da - im Sommer muss die Stadt noch schöner sein. Zwei Seen laden dann zum Baden ein und der Maksimir Park lädt zum Picknicken ein und verweilen ein. Nicht ganz so groß wie der Central Park in New York, aber auch hier gibt es einen Zoo für unschlagbar günstige 5 € Eintritt.
    Neben Kultur und Essen kann man natürlich auch Shoppen gehen. Entweder man geht in eins der Shoppingcenter, es gibt vier große und ca. sieben kleinere Zentren (wenn ich mich nicht verzählt habe) oder man nimmt sich einfach die Ilica vor. Die Ilica ist die Hauptstraße in Zagreb in der man alles finden kann, alles an Geschäften aber auch alles an Essen und Kultur. Mit mehr als fünf Kilometern, braucht man hier allerdings mehr als einen Tag. Für preisbewusste Studenten gibt es hier viele Secondhand Läden mit einer sehr guten Auswahl an Kleidung. Die kroatischen Frauen sind sehr mode-und preisbewusst, was das shoppen zu einem Träumchen macht.
    Und wenn man dann doch irgendwann genug hat, muss man auf dem nach Hause weg über einen der zahlreichen Märkte gehen. Der Dolac ist wohl der berühmteste mit seinen roten Schirmen und den bunten Streifen am Rand. Hier kann man dann alles kaufen, was noch fehlt. Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Brot, Nudeln ... alles. Man muss noch nicht mal kroatisch können, die meisten Verkäufer können deutsch, und sind immer für einen kleinen Plausch zu haben. Das macht es dann aber natürlich fast unmöglich schnell mal eben einkaufen zu gehen.
    Fazit: Auch wenn ich jetzt natürlich nicht mehr unparteiisch bin - Zagreb ist eine Reise wert!
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