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  • Day 119

    Praia Guaiuba, Guaruja

    March 5, 2018 in Brazil ⋅ 🌙 24 °C

    Um 7:30 läutete das Haustelefon. Es war nicht die Putzfrau, die wir um 8 Uhr erwarteten, es war Cyra, die mit einem Taxi vorbeikam und uns zum Strand nach Guaruja mitnehmen wollte. Sie liebt es im Meer zu schwimmen, und seit sie kein eigenes Auto mehr fährt, hat sie nun diese Möglichkeit ausfindig gemacht. Sie zahlt einem Taxifahrer R$ 100, und er bringt sie über die Fähre nach Guaruja an den abgelegenen Strand Guayuba und wartet dort eine Stunde auf sie. Der Bademeister, ein junger Student, half ihr ins Wasser. Schwimmen kann sie immer noch wie ein Fisch, nur das Gehen macht ihr Mühe. Er blieb die ganze Zeit bei uns, was nicht nötig gewesen wäre, aber da sich sonst überhaupt keine Badegäste am Strand befanden, hatte er wenigstens eine Aufgabe. Auf dem Foto sieht man uns drei draussen schwimmen. Ich beteiligte mich zur Hälfte an dem Fahrpreis, und wir fuhren gegen 10 Uhr wieder nach Hause gut gestärkt. Das war nötig, denn mittlerweile ist Dona Analia eingetroffen und machte eine Art Frühjahrsputz. Alle Schränke rausputzen, und ich wusch die viele Wäsche, da in dem hiesigen Klima nach kürzester Zeit alles nach Muff riecht, und sich Schimmel ansetzt. Das sind die Nachteile des Strandes nebenan. Das feuchtwarme Klima und die Salzluft tragen dazu bei, dass die Wäsche auch bei Sonnenschein und Wind nie so richtig trocknen kann. Wir kaufen ständig ca. 20"Secars". Das sind Produkte, die man in den Schrank stellt, und die das Wasser aufziehen sollten. In knapp 4 Wochen ist in diesen Schachteln Wasser, wo vorher Körner waren. Da müssen sie ersetzt werden. Wir betätigen auch den Ventilator in unserer Klimaanlage, aber all dies hilft nichts gegen diesen unangenehmen Muff.
    Weiter weg sieht man die verschiedenen Überseeschiffe anstehen. Sie warten auf die Bewilligung, in Santos einfahren zu dürfen. Von unserer Terrasse sehen wir sie dann alle samt, die Frachtschiffe sowie die Kreuzfahrtschiffe, wie sie rein und rausfahren - ein Spektakel, der einen nicht ermüdet und immer wieder an den Kontakt der "fernen weiten Welt" erinnert.
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