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  • Day 84

    Gunung Rinjani - Ascent (Day 3)

    November 22, 2014 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    DE: Gunung Rinjani - Aufstieg (Tag 3)

    03:00 Uhr Plawangan 2 / Basislager 2 (2639m) >
    05:30 Uhr Gipfel Gunung Rinjani (3726m)
    3,5km / + 1087 Höhenmeter / 2,5 Stunden

    [Bild] Morgendämmerung bei +30° Steigung!

    Diese Nacht war kurz - um 02:30 Uhr wurden wir geweckt. Die Temperatur außerhalb des Zeltes war in der Nacht in den einstelligen Bereich gefallen. Am Abend zuvor hatten wir alle überflüssigen Gegenstände aus unseren Rucksäcken im Zelt zwischengelagert, um beim Aufstieg Gewicht zu sparen. Gestärkt durch einen Tee mit abermals viel Zucker, machten wir uns auf den Weg in Richtung Gipfel. Die stockdunkle Nacht um uns herum, Meter für Meter nur durch unsere Kopf- und Taschenlampen erhellt.

    Der Anstieg wurde stetig steiler und der Untergrund immer rutschiger. Spätestens jetzt war ein Punkt erreicht, an dem ich meinen Wanderstock nicht mehr missen wollte - trotz einer inzwischen bis aufs Fleisch offenen Blase am Daumen. Die Leute ohne Stock machten einen Schritt vorwärts um daraufhin zwei Schritte rückwärts zu rutschen...

    Ich setzte einen Schritt nach dem anderen auf den losen Schotterboden, langsam aber stetig, und versuchte meine Atmung gleichmäßig und ruhig zu halten. Um uns herum völlige Dunkelheit. Links ein schwarzer Abgrund, rechts ein schwarzer Abgrund. Über den Grat auf dem wir Richtung Gipfel wanderten, huschten lediglich die Lichtkegel unserer Lampen.

    Nach einer Stunde legten wir die erste Pause ein und schalteten unsere Lampen aus. Über uns leuchtete in einer sternenklaren Nacht die Milchstraße und in weiter Ferne zuckten die Blitze eines Höhengewitters über den Himmel.

    Nachdem die erste Stunde erstaunlich schnell und gut vorüber ging, verging die Zeit nun deutlich langsamer. Die Luft wurde dünner und in der Morgendämmerung konnte man nun Schemenhaft die Umrisse des Gipfels erkennen. Immer noch ein weiter Weg zu gehen...

    Inzwischen strahlte die Morgenröte und ich stellte ich meine Taschenlampe ab. Jeder Schritt zum Gipfel wurde schwerer, ich fühlte mich, als würde ich mit angezogener Handbremse und einer Bleiweste wandern. Die Kurzatmigkeit wegen der dünnen Luft, machte das nicht besser...

    Schließlich, kurz vor Sonnenaufgang, stemmte ich mich einen letzten Felsbrocken hoch und erreichte nach zweieinhalb Stunden den Gipfel. Ein atemberaubendes Gefühl - sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne. In 3726m Höhe auf einem aktiven Vulkan zu stehen, einen 360° Rundumblick zu haben, den Sonnenaufgang über dem indischen Ozean zu sehen, den gigantischen Schatten den der Vulkan auf das hinter ihm liegende Land und die Wolken wirft. Spätestens jetzt wusste ich, was die Leute die mir in den letzten Tagen entgegen kamen, gemeint hatten:

    "It's hard - but it's worth it!" - "Es ist hart - aber es lohnt sich!"

    EN:

    3 am Plawangan 2 / Basecamp 2 (2639m) >
    5:30 am Summmit Gunung Rinjani (3726m)
    3,5km / 1087m elevation gain / 2.5 hours

    [Image] Dawn at a +30° pitch!

    This night was short - we were woken up at 2:30 am. The temperature outside the tent had fallen during the night into the single digits. We had stored all unnecessary items from our backpacks into the tent the night before, to save weight at the ascent. Strengthened by a tea, again with lots of sugar, we went on our way to the summit. Surrounded by the pitch-black night, meter by meter, lit only by our headlights and flashlights.

    The increase has become steadily steeper and the ground got more and more slippery. By now, the point was reached where I didn't want to miss my trekking stick - despite a blister on my thumb, which was now open up onto the flesh. People without a stick made one step forward to then slip two steps back...

    I put one step after the other on the loose gravel soil, slowly but steadily, and tried to keep my breathing steady and calm. Around us complete darkness. Left of us a black abyss, right of us a black abyss. Over the ridge on which we hiked to the summit, only the beams of our lamps were flashing over.

    After an hour, we took the first break and switched out our lamps. Above us in a starry night the Milky Way shone and in the distance flashes of a thunderstorm flickered across the sky.

    The first hour went by surprisingly quickly and well, but now time passed more slowly. The air was thin and at dawn we could now see the hazy outlines of the summit. Still a long way to go...

    Meanwhile the dawn was glowing bright and I turned off my flashlight. Each step to the summit became more difficult, I felt like I was walking with the handbrake on, wearing a weight vest. The shortness of breath because of the thin air, didn't help me at all...

    Finally, just before sunrise, I pushed myself up onto one last boulder and reached to the summit after two and a half hours. A breathtaking feeling - in a metaphorical sense and literally speaking! To stand on top of an active volcano at an altitude of 3726m, having a 360° view, the sunrise above the Indian Ocean, the gigantic shadow which the volcano is dropping onto the land lying behind and the clouds. At least now I knew what the people who came up to me in the last few days, had meant:

    "It's hard - but worth it!"
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