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  • Day 169

    Kandy Mountain, Charly - Part II

    February 18, 2020 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 17 °C

    [FORTSETZUNG]
    Gegen Mittag kamen wir in Kandy an und nahmen ein TukTuk zu unserer neuen Unterkunft, dem "Kandy View Hotel". Der erste Eindruck war erstmal etwas enttäuschend, alles wirkt etwas heruntergekommen und die Bilder hatten etwas schöneres versprochen. Es war allerdings auch sehr günstig, also was soll man erwarten #billichwillich 😜 Die Begrüßung durch die Rezeptionistin war dann auch sehr... speziell: "Where are you from? - Germany! - #Pause -" Oh.. Hitler! Do you remember? "... 😳🤐 Da fehlten uns erstmal die Worte.

    Wir richteten uns etwas in unserem Zimmer ein, dann erkundeten wir das Hotel (ganz wichtig: Mit Pool und Dachterrasse 🤩👌). Im 1. Stock trafen wir "K", den Besitzer des Hotels, und fanden ihn direkt supersympathisch. Er ist so ein Mensch, der sein Herz komplett auf der Zunge trägt. Irgendwie kamen wir auf das Thema "Kokosrotti" (das typische srilankische Brot), das wir erst zum Frühstück bei Susantha wieder genossen und total gefeiert hatten #sounglaublichlecker und K lud uns spontan zu einer gemeinsamen Backsession auf der Dachterrasse ein 😍👌 Für uns etwas ganz besonderes, ist Rotti für ihn das absolute Standardessen, er aß in seiner Kindheit und Jugend fast nichts anderes und kann es im Schlaf backen.

    Wir kamen auf K's Vergangenheit zu sprechen und es war einfach wahnsinnig interessant, ihm zuzuhören. Er kommt aus extremst armen Verhältnissen (er ist in Kandy aufgewachsen), sein Vater starb als er 9 Jahre alt war und seine Mutter und er mussten extrem viel Hunger erleiden, als er klein war. Er hatte immer den Traum, dort hinauszukommen - arbeitete hart daran - und ist heute Besitzer von 8 Edelsteinminen (sein Hauptgeschäft), 3 Firmen, zahlreichen Hotels und Restaurants in Kandy. Einfach wahnsinn, wie es zu alldem kam (das würde jetzt den Rahmen hier sprengen ^^), aber er wirkt trotz allem noch extremst geerdet, unterstützt das Waisenhaus in Kandy monatlich mit sehr viel Geld und spricht ganz ganz viel von Dankbarkeit, Liebe und auch sein Vertrauen in Gott. Er würde seine Wurzeln niemals vergessen. Ein sehr inspirierender Mensch auf jeden Fall.

    Nach dem Backen und Genießen der Kokosrottis (Experimente mit Gurke und Käse inklusive... Omg ihr könnt euch nicht vorstellen, wie geil das schmeckt 🤤🥺❤️ dabei geht es supersimpel zu machen), lud uns K noch auf eine Spritztour zur "Kandy Night View" ein, einem Aussichtspunkt mit Blick über ganz Kandy, den Kandy-See, ein paar riesigen Buddha-Statuen und den berühmten "Zahn-Tempel", in dem ein echter Zahn von Lord Buddha zu bewundern ist.

    Während wir die Aussicht genossen, erzählte uns K von der ganz besonderen, verrückten Horror-Bar "Helgas Folly", errichtet in Kandy von einer englischen Lady. Es klang so cool, das wir unbedingt hinwollten - was wir dann auch taten 😁👍 Und dieses Haus ist wirklich der absolute Wahnsinn - die Wände voller Bilder und Graffiti und Spiegelelemente und die Räume voller Vintage-Kram, im Hintergrund Musik aus den 40er/50er Jahren. Einfach magisch und wieder mal wie in die Alice in Wunderland-Welt geworfen, was ich so liebe 😍 Erinnerungen an die coole Bar "Jeca Tatu" in Brasilien und natürlich das Rabbit Tree in Indonesien wurden wieder wach 🤩🥺💕

    Doch dieses Haus war nochmal viel viel größer, die verrückten, magischen Räume nahmen gar kein Ende und wir waren bestimmt eine halbe Stunde auf Erkundungstour 🤩 Dann saßen wir noch bei einem Ginger Beer (eigentlich eher Ginger Brause) beisammen und K erzählte uns noch ganz viele Geschichten aus seiner Vergangenheit. Bei einer davon hatten wir am Ende alle drei Tränen in den Augen: Er war noch ein kleines Kind gewesen und lief gerade mit seiner Mutter durch Kandy. Da sah er in der Shoppingmeile ein Schild mit Namen "Meat Devil" und einem Bild des Essens. Er blieb fasziniert stehen und starrte 5min auf das Bild. Seine Mutter bemerkte es nicht und lief weiter... Suchte ihn irgendwann und das nächste was K merkte, war eine dicke Ohrfeige seiner Mutter, die ihn endlich gefunden hatte. Da erwachte er aus seinem Tagtraum und fragte, ob er so einen Meat Devil als Geschenk zu seinem nächsten Geburtstag haben dürfe, das wäre das einzige was er sich wünschte. Seine Mutter sagte nein, das könne sie sich nicht leisten. Und er war sehr traurig. Doch dann kam sein Geburtstag - und seine Mutter hatte tatsächlich alles zusammengespart, um ihm dieses eine Essen zum Geburtstag zu schenken. Und das war bis heute der schönste Geburtstag seines Lebens 🥺😭💓

    Ein sehr intensiver, emotionaler Abend ging zu Ende und Lucie und ich waren wieder in unserem Hotelzimmer. Da bekamen wir plötzlich beide super Heißhunger auf Schokokekse (wie soll man so einen Abend auch sonst verarbeiten 😅), unsere eigenen waren allerdings leider alle. Also fragten wir erst beim Hotelpersonal nach - leider keine Kekse. Zurück im Zimmer hörten wir Stimmen aus dem Nachbarraum - das war unsere Chance 😂 Wir klopften und fragten "Hello? Do you have cookies?" - "Yes!" - "Really?" - "Yes!!" 😍😍😍 Okay, das war unser Stichwort, wir rannten rüber und trafen auf die 2 Schweizer Jay und Damian, die uns tatsächlich Oreo Kekse schenkten und noch ein wenig mit uns quatschten, bis wir vor Müdigkeit fast umfielen und wieder zuruckmussten 😴 Was für ein Tag 😂😂😂👌
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