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  • Day 45

    Husøy, die Insel an der grossen Insel

    October 7, 2020 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Und jetzt entdecke ich Coronabedingt doch mal wieder ein Land zum ersten Mal. Ich werde mich aber nicht bei Corona bedanken. Ich war ziemlich glücklich mit meinen Reisen nach Vancouver Island, Alaska und Newfoundland.
    Aber schon die Omma sagte immer, du kannst nur mit dem arbeiten, was du hast, nicht mit dem, was du dir wünschst.
    Und den Zauber des Anfangs, den hat Norwegen ziemlich gut drauf. Ich liebe den Zauber des Anfangs.
    So wie Meister Eckardt. " Und plötzlich weisst du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen."
    Das weiss ich hier in Norwegen mit jedem Kilometer mehr, den wir zurück legen.
    Wir sind jetzt auf dem Weg nach Husøy.
    Einer kleinen Insel an der grossen Insel Senja. Es geht dazu die Fv 277 entlang, einmal quer über eine der schmalen Peninsulas, die die Insel Senja zieren.
    Eine wirklich unspektakuläre Fahrt.
    Doch dann, vor dem Tunnel, öffnet sich das erste Mal die Landschaft und zeigt schon mal sehr schönes Panorama.
    Ein See oder das Ende eines Fjords, umrahmt durch hohe, spitzen blaugrünen Bergketten.
    Im Vordergrund hält der Sommer mit ein paar hübschen Strassenrandblumen noch ein wenig inne.
    Ich möchte da gerne runter. Ich möchte da gerne an das Wasser. Eine nicht ganz spartanisch eingerichtete Hütte, Weinrot gestrichen mit weißen Fensterrahmen, steht passend und äußerst dekorativ am Ufer. Das Wasser ist glatt, natürlich. Alles spiegelt sich darin. Eine Postkartenidylle, bereit, dass Träume wahr werden.
    Wir fahren dann doch durchs Tunnel.
    Eine gut geteerte Serpentinenstrasse führt uns gekonnt hinab. Links immer mit Blick auf die kleine Insel Husøy.
    Die war bis vor wenigen Jahren noch nur per Boot zu erreichen. Oh, da musst du dich aber mögen, wenn du da gelebt hast, denn weg konntest du da nicht mal eben.
    Begrüßt werden wir von riesigen Gestellen, auf denen der zukünftige Stockfisch getrocknet wird.
    Wir müssen das Auto vor der Brücke parkieren. Schon die ersten Schritte über die Brücke entlocken uns Ahs.
    Alles spiegelt sich. Ich liebe Reflektionen. Könnte die Reise auch " Die Reise ins Land der Reflektionen # nennen.
    Die weißroten Fischerbötchen liegen gelassen in der Bay. Das Auge benötigt eine Weile um auszumachen, was real, was Spiegelung ist. Der angrenzenden Berge leuchten sattgrün, die Entfernteren haben diese typische Anthrazitfarbe der Weite angenommen. Trotz des nicht sonnigen Wetters,
    Es wirkt idyllisch hier, ohne Frage. Ob es das Leben auf der Insel auch ist, weiss ich natürlich nicht. Für die Skyline der Insel sind wir zur falschen Zeit hier, die Sonne steht genau vor uns. Das Gegenlicht lässt uns die Augen zusammenkneifen und vor allem, es klaut Farbe und hinterlässt zu viel dunkelgrau.
    Wir laufen etwas umher. Es ist sicher ein Ort, in dem man einige Tage den meisten Zivilisationsdingen entfliehen kann. Ob ich hier immer wohnen wollen würde, weiß ich nicht. Vor allem im Herbst, wenn dir Stürme schlechtes Wetter übers Land peitschen. Der Nebel sich tagelang in den Bergen festhält. Aber zur Nordlichtzeit muss es hier auch toll sein. Na und im Winter mit den schneebedeckten Bergkuppen.
    Ein Ort also zum Wiederkommen.

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