Satellite
Show on map
  • Day 3

    Rentierfarm Vajmart

    January 28, 2018 in Sweden ⋅ ☁️ -10 °C

    Auf dem Weg zur Farm überqueren wir wieder den Polarkreis...
    Hier muss jetzt mal erwähnt werden dass hier die Straßen alle schneebedeckt sind, gestreut wird gar nicht - unser Busfahrer Tor fährt mit dem Bus als wenn die Straße trocken ist... Sagenhaft...

    Auf der Farm begrüßen uns Helena und Richard. Die beiden Sami Geschwister betreiben die Farm seit Generationen und auch deren Kinder sind schon mit dabei...
    Wir lernen viel über die Kultur und das Leben der Sami (indigenes Volk Lapplands) und der Rentierhirten.
    „Als Rentierhirte wirst du nie Millionär, aber du bist immer ein freier Mensch“ erklärt uns Richard. Weiter führt er fort: „Du kannst es nicht lernen Rentierhirte zu sein, du wirst dazu geboren“

    Man ist oft alleine in der Tundra um nach der Herde zu sehen und auf sie aufzupassen. Nur kranke, alte, verwaiste und verletzte Rene leben auf der Farm. Die Herde ist immer frei im Umland und so muss man täglich mit dem Schneemobil die Herde umrunden (eine Runde ca 40 -50 km) um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.

    Die größten Feinde der Rene sind Wolf, Luchs, Vielfraß, Bär und der Adler. (Wobei nur Wolf und Bär an ausgewachsene Rene gehen)

    Zum Abschluss sitzen wir alle zusammen in einem großen Tippi und es gibt ein traditionelles Essen:
    Rentierfleisch auf Fladenbrot mit Blaubeersoße.

    Dies mag jetzt etwas krass klingen, aber die Sami leben mit der Natur und den Rene im Einklang. Wenn ein Ren geschlachtet wird ist dies eine Notwendigkeit und es wird mit entsprechendem Respekt getan, ebenso wird alles vom Ren verwendet...

    Helena und Richard erzählen uns weiter vom
    Hirtenleben - im Mai wenn die Jungtiere geboren werden, zieht die Herde weiter nach Norden und die ganze Hirtenfamilie zieht ihnen nach um auf die Herde aufzupassen - die Jungtiere sind besonders gefährdet (nur 40% kommen durch)
    Hierzu wird die Familie mit dem Hubschrauber zu den Weidegründen geflogen - da es hier weder Straßen, Wege oder sonstiges gibt. Ebenso sieht es mit Handyempfang oder ähnlichem aus. Die einzige Kommunikation zur „Zivilisation“ ist ein Funkgerät und ein Satelitentelefon. Dieses wird nur für den Notfall benutzt da die Verbindungen sehr teuer sind...

    Es war ein sehr schönes und interessantes Erlebnis welches wir nicht vergessen werden...
    Read more