A 20-day adventure by Daniela Read more
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  • Day 1

    Lemontea Hotel

    April 4, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 34 °C

    Dies ist schon der zweite Tag unseres ersten Abenteuers mit dem Mini-Mann, der bislang den abgebrühten Reiserofi gibt. Egal ob im Zug, im Flugzeug, im Expressboot, den öffentlichen Bussen Bangkoks oder der S-Bahn, wir drei sind gut unterwegs und dank David niemals orientierungslos.

    Höchstens etwas bis ziemlich verschnupft. Haben es vermutlich geschafft, im Flugzeug über die Klimaanlage alle anzustecken. Mit etwas Glück wird aber auch David diese schlimme schlimme Krankheit überleben und wir können gemeinsam nächste Reisestationen antreten. Doch zunächst touren wir durch Bangkok. Man kann diese Stadt durchaus als Moloch mit Dauer-Verkehrsinfarkt bezeichnen, doch es ist nicht schwer, viele schöne Ecken zu finden. Unser Hotel liegt in einem sehr netten Viertel. Nett deshalb, weil es an jeder Ecke etwas zu Essen gibt. Unser erster Tag hat sogar gezeigt, das auch alle anderen bislang erkundeten Viertel nett sind. Überall Essen.

    Heute ging es mit dem Expressboot ins kulturelle Zentrum (Königspalast und einige große Tempel befinden sich hier), allerdings nur, um dort ein bisschen zu spazieren. In die Sehenswürdigkeiten dort werden wir uns erst morgen stürzen. Mit Erik ist es meistens schon ein Abenteuer, überhaupt unterwegs zu sein. Mit ihm legt man ein gemächliches Tempo an den Tag und wartet auch gerne einmal etwas länger irgendwo. So konnten wir heute an der Haltestelle des Expressbootes unfassbar große Fisch ... ich bin mir nicht sicher, ob man das als Schwarm bezeichnen kann. Besser wäre davon zu sprechen, dass der Teil des Chao Phraya, den wir in Ruhe beobachten konnten, aus einem riesigen Fisch besteht, der wiederum aus Millionen kleinen Fischen besteht. Wobei "klein" auch nur der Relation geschuldet ist. Denn betrachtet man diese kleinen Fische einzeln, sind darunter auch wieder richtige Brummer. In jedem Fall kann man sich fast sicher sein, nicht unterzugehen, falls man ins "Wasser" stürzte. Man würde auf einem Bett auf Fischen ans Ufer getragen. Es sei denn, diese Fische würden natürlich denken, man ist eine besonders große Toastbrotkruste, damit werden diese Viecher nämlich unablässig gefüttert. Für 50 Bath bekommt man überall fette Tüten und dann kann man die Population noch stetig mehren. Oder kleine Fische kaufen und die dann rein werfen.

    Uns hat es jedenfalls nicht verwundert, dass man auf dem benachbarten Markt tonnenweise frischen (sehr sehr frischen) Fisch kaufen konnte.

    Hurra, die Jungs wachen auf, dann können wir jetzt ja wieder essen gehen!
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  • Day 2

    Ein Hoch aufs Expressboot

    April 5, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Wenn ich einen Wunsch für den öffentlichen Nahverkehr in Köln hätte, dann würde ich mir Boote wünschen. Hier gibt es Boote als öffentlichen Nahverkehr. Natürlich kann man sich auch von Privatpersonen wie in einem Taxi per Boot herumkuttern lassen, aber wenn man es darauf anlegt, nicht durch und durch Tourist zu sein, sondern sich auch etwas wie ein Einheimischer zu fühlen, sollte man unbedingt die Expressboote auf dem Chao Phraya nutzen.

    Klar, es scheint übermenschliche Intelligenz zu benötigen, ohne mobiles Internet (also nur anhand der Schautafeln am Pier) herauszufinden, wann man welches Boot für sein Ziel besteigen muss, doch irgendwann landet man durch viel Warten und erpresste Auskünfte in gebrochenem Englisch schließlich auf dem richtigen Boot.

    Das ist dann ein richtig gutes Gefühl. Mit einer erfrischenden Prise um die Nase sitzt man dann auf einem gar nicht so unbequemen Plastiksitz (Den bekommt man mit Baby ganz automatisch frei gemacht, auch wenn man höflich ablehnt. Wenn man sich nicht setzen würde, wäre der Platzfreimacher unheimlich beleidigt.) und freut sich über jeden Wasserspritzer, den man abbekommt. Zufrieden mit sich selbst und über die Kenntnis des Ausstiegspiers, der noch gute sieben Haltestellen entfernt ist, hat man jetzt auch die nötige Aufmerksamkeit, um das kleine Spektakel zu bewundern, dass sich an jedem Pier ereignet, der zum Halt angesteuert wird.

    Dann nämlich kommt einer in Fahrt, der wirklich berufen scheint. Jedes Boot scheint so einen zu haben. Es handelt sich um den Mann, der dafür sorgt, dass alle Fahrgäste sicher aufs und vom Boot kommen. Er hat Komplizen. Einer dieser steht auf dem Pier und einer mit ihm auf dem Boot. Sie tun im Prinzip das gleiche. Beide Komplizen beginnen – sobald sie sich sehen – wie wild in kleine Pfeifen zu pusten. Je näher sie sich kommen, desto kürzer wird die Abfolge zwischen diesen energischen Pfiffen. Kurz vorm Anlegen schließlich der laaaange Pfeifton: Was unser Auto nach jahrelanger Entwicklung durch die schlauen Mercedes-Ingeneure hinbekommt, bewältigen diese beiden also durch manpower. Was kurz vorm Anlegen aber viel spektakulärer ist, ist dies: Etwa einen Meter trennt das Boot noch vom Pier, da prescht DER Mann mit einem Tau zwischen den Zähnen, äh, nein, in der Hand nach vorne und mit einem beherzten Sprung – man erwartet eigentlich einen gutturalen Kampfschrei – landet er auf dem Pier. Dort sprintet er mit seinem Tau zu einem Pfahl und zerrt das Boot scheinbar durch pure Muskelkraft das letzte Stück zum Pier (irgendwo vorne im Boot unterstützt ihn der Captain dann allerdings dort mit Motorkraft).

    Verdammte Fahrgäste! Mit einer befehlsgewohnten Geste hält er die drängenden Massen, die alle ein bzw aussteigen wollen, zurück. Erst die Lage checken. Okay. Das Schiff scheint nicht mehr so stark zu wanken. Dann raus mit euch, ihr Landratten. Schließlich wechseln unter der strengen Aufsicht dieses Actionhelds der See – äh – Flussfahrt die Passagiere die Plätze, damit er zum Abschluss das Tau losmacht, ins Boot wirf und – natürlich während das Boot schon losfährt – zurück an Bord springt.

    Wir sind schwer beeindruckt. Und sind es beim nächsten Halt schon wieder. Was für eine Ausdauer!
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  • Day 2

    Natürlich schwitzen wir!

    April 5, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Es ist ja nicht so, als hätten wir das noch nie getan. Aber in den letzten Monaten zu Hause hätten wir fast ein wenig aus der Übung kommen können. Dort ist es auch so, dass man unangenehm auffällt, wenn man zu viel schwitzt.

    Hier ist das ganz anders, hier tut es jeder. Wir auch. Als hätte es nie die winterliche Schwitzpause gegeben. Und auch Erik, der nun wirklich noch nicht viel üben konnte, beherrscht es ganz hervorragend. Ich bin mir noch nicht sicher, warum das so ist, aber vielleicht komme ich noch drauf.

    Wir schwitzen drinnen wie draußen, wir schwitzen, wenn wir durch die Stadt wandern, immer schön von einem Schatten zum nächsten, wenn wir salzige Suppen fürs Elektrolyt-Karma schlürfen, wenn wir Wasser unaufhörlich in uns hineingluckern. Beim Warten auf den Bus, das Boot und auf der Suche nach einem Tuk Tuk.

    Sogar nachts. Erik liegt schlafend auf einer kleinen nassen Stelle, (natürlich in unserem Bett, das hochkomfortable Babybett, welches im Schweiße des netten Hotelmitarbeites in unserem Zimmer aufgestellt wurde, geflissentlich verschmähend) welche nicht durch etwaiges Überlaufen seiner Windel entstanden ist.

    Tagsüber ziert ein feinperliger Film anmutig unser Antlitz, malen müffelige Sturzbäche abstrakte Bilder auf die Rückenteile unserer TShirts. Damit haben wir uns perfekt integriert. Zwar schwitzen wir ein bisschen mehr als die Thais, aber das richtige Maß finden wir sicher noch.

    Mir ist übrigens eingefallen, warum wir das tun: Es ist sauheiß hier. Dekadente Luftfeuchtigkeit tut ihr übriges.
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  • Day 3

    Baby!

    April 6, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach außen hin haben wir uns immer ganz abgebrüht gezeigt. Mit Baby reisen, klar, kein Problem, er ist ja dann auch schon ein halbes Jahr. Ganz schön groß also. Und ja, die Babys in Thailand werden ja auch alle irgendwie groß. Trotzdem konnte ich nicht ganz verhindern, dass sich in den vier Monaten Vorfreude auf die Reise die eine oder andere Sorge in mein Hirn fraß. Was machen wir, wenn er es kacke findet? Wenn er krank wird? Wenn wir es kacke finden, mit Baby zu reisen?

    Die Flugreise und die ersten beiden Tage zeigten sich jedoch ganz anders als erwartet:

    Flug Frankfurt – Bangkok: Horrorvision vs Reality

    Die Horrorvision: Baby fängt bereits im Zug an, die Faxen dicke zu kriegen. Verweigert Tragetuch und lässt uns uns selbst verfluchen, den Kinderwagen zu Hause gelassen zu haben. Alles kacke, zu schweres Gepäck und dazu ein sich windendes Baby. Am Flughafen dann eine Wartezeit, in der man das Baby irgendwo hinlegen möchte, weil es müde ist, aber überall Menschenmengen, die das verhindern. Im Flugzeug natürlich Dauergeschrei, weil Druck auf den Ohren oder so Mist. Dani und David schließlich völlig entnervt, kommen jedoch nicht mehr dazu, nach zehn Stunden aus dem Flieger zu steigen, da sie von den anderen Fluggästen aufgrund elterlichen Versagens der Lynchjustiz übergeben werden.

    Die Realität: Das Baby flirtet im Abteil die ganze Zugfahrt lang mit der Omi gegenüber. Aufgrund von irgendwelchen Bauarbeiten sitzen wir sogar im ICE, was die Fahrtzeit um eine Stunde verkürzt. Am Flughafen angekommen flutschen wir nur so durch den Check-In und die Sicherheitskontrolle. Das Sicherheitspersonal am Flughafen würde zwar am liebsten das Baby herumreichen, hält sich aber zurück und beschränkt sich auf Niedlichkeitsbekundungen. Das Baby lächelt alle an. Wartezeit am Flughafen (ca 2,5 Stunden) verbringen wir auf dem Flughafenspielplatz. Dort bauen wir uns ein Picknick-Eckchen auf, vertilgen gekochte Eier (zum Glück blieben wir von Lynchjustiz verschont), das Baby macht abwechselnd Nickerchen und guckt Kindern beim Spielen zu. Beim Boarding sind wir – dank dem Baby – die ERSTEN nach der Crew, die das Flugzeug betreten. Dort wartet ein Platz mit dekadenter Beinfreiheit auf uns (na gut, hier haben wir nachgeholfen mit Platzreservierung), nur die Abflugzeit, die sich um zwei Stunden hinauszögern soll, macht uns etwas Bammel. Ein bisschen geweint hat das Baby dann doch noch vor Abflug, um uns ängstliche bis in grimmige Vorahnung getauchte Gesichter. Doch nach zehn Minuten ist es auf dem Arm eingeschlafen. Auf dem Arm einschlafen? Woher hat es diese Superfähigkeit den plötzlich wieder? Wir meinten, sie wäre vor drei Monaten rausgewachsen. Während des Fluges wird ab und an gequengelt, aber noch viel mehr mit den Flugbegleiterinnen geflirtet, da springt sogar ein Stofftier bei raus. Uns das Babybettchen wurde sogar zum Schlafen benutzt. Zwischendurch etwas Brötchen mümmeln (ohne Kotzattacke) und auf dem Schoß spielen. Kacken im Flugzeug geht übrigens auch. Zum Glück hat sich der Papa erbarmt. Und Mama hat es sogar irgendwie geschafft, einen ganzen Film am Stück zu gucken. Braves Baby. Kein Lynchmord. Danke lieber Babygott.

    Unterwegs in Bangkok – Horrorvision vs Realität

    Horrorvision: Wir schmelzen. Das Baby bekommt einen Hitzeschlag. Oder Durchfall. Oder wir bekommen all dies selbst. Fünf Tage gefangen im Hotelzimmer oder wahlweise im Krankenhaus. Oder wir befinden uns bereits auf dem Rückweg nach Hause. Mein Hirn vermag die schlimmsten Situationen heraufzubeschwören. Sehr fantasievoll.

    Die Realität: Wir konnten ja bereits in allen Reisführern lesen, dass die Thais kinderfreundlich seien, nirgends wurde jedoch erwähnt, dass die Thais derart … Ich behaupte, wenn es mir gelingen würde, ein Katzenjunges, ein Kücken und ein kleines Erdferkel auf dem Rücken eines Golden Retrievers sitzen und putzige Weihnachtslieder singen zu lassen, dann würde ich Reaktionen erwarten, wie sie Erik bei den Thais auslöst. Grob überschlagen wurde Erik allein heute (Besuch im Königspalast und anschließendes Abkühlen im Siam Center, einer riesigen Shopping Mall) von 300 Leuten angelächelt, von 50 fotografiert und ca 20 begrabbelt. Was soll ich sagen, vermutlich sieht unser Baby aus wie eine vergötterte Zeichentrickfigur hier in Thailand oder dergleichen. Auf jeden Fall wird sich überall nach ihm umgedreht, sich gegenseitig auf das Baby aufmerksam gemacht und zweifellos könnte das Entzücken kaum größer sein, wenn das Baby dann auch noch zurück lächelt. Und das Baby ist sehr großzügig mit dem Verteilen von Zurücklächlern. Quasi der Politiker unter den Babys. Überhaupt schleimt es sich auch bei seinen Eltern ein. Es braucht weder Tragetuch noch Kinderwagen, es begnügt sich damit, einfach die ganze Zeit auf dem Arm getragen zu werden. Dort spielt, schaut, flirtet, pupst und schläft es. Es wohnt auf meinem linken Arm, den Blick über meine Schulter gerichtet, offen für die ganze Welt, auch wenn es erstmal nur Bangkok zu sehen bekommt. Mein Arm bildet gerade eine ganze Armee, eine ganze Infanterie an Muskeln aus. Eventuell ist es lohnenswert, nach der Heimkehr in den Armdrückersport einzusteigen. Für derartige Liebenswürdigkeit nehme ich die leichte Schlagseite gern in Kauf.
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  • Day 4

    Ewiges Pad Thai?

    April 7, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 35 °C

    *** Achtung, ohne Korrekturrunde, wir machen uns gleich auf den Weg zum Flughafen, ab nach Chiang Mai. Dort wartet ein Guesthouse mit Pool auf uns. David und Mini-mann freuen sich schon aufs Baden! ***

    Als wir vor zwei Jahren aus unseren Urlaub aus Vietnam und Kambodscha zurückkehrten befiel mich trotz unzähliger toller Erlebnisse und Eindrücke der schlimme Verdacht, in kulinarischer Hinsicht nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Prinzipiell hatte es tausende Möglichkeiten gegeben, sich exotisches, scharfes, unbekanntes, faszinierendes, heikles, überraschendes und vielleicht auch durchfallbescherendes Essen zu beschaffen. Realistisch betrachtet waren wir jedoch auf dem Pho-Soup-Level hängen geblieben und hatten nicht einmal versucht, von dort aufzusteigen. Sollte sich unser gastronomischer Horizont tatsächlich nur um Reisnudel mit Hühner- oder wahlweise Rinderbrühe erweitert haben? Vor Ort schien mir das völlig okay. Zu Hause allerdings wurde ich dann jedoch etwas reumütig. Allein ein Kochkurs in Hoi An, wo wir dann dank Marktbesuch und traditionellen vietnamesischen Gerichten unsere Foodhunterkarriere etwas polieren konnten, bewahrte mich vor einer Nahrungskrise.

    So begann ich diese Reise mit dem festen Vorsatz, alles zu probieren. Nach Thailand wollte ich mich wenigstens ein bisschen wie Andrew Zimmern fühlen, und der sagt ja auch „If it looks good, eat it!“. Leider liegt hier das Problem. Denn obgleich ich als Kind ohne Dünkel den einen oder anderen Sandkuchen verdrücken konnte, ist nun das einzige Essen, welches ich ohne Vorbehalte mir selbst, David und dem Mini-Mann einflöße, selbstgekochtes.

    Überhaupt, jetzt muss man ja verdammt verantwortungsvoll mit seiner Nahrungsaufnahme sein. Nachdem das Baby gestern für zwei Stunden Durchfall hatte und auch – allerdings völlig unbeeindruckt davon – etwas erhöhte Temperatur, kommt der Mutti-Amok-Alarm auch schon auf Hochtouren. Sogar David ist in Sorge geraten (Feuertaufe Kind ist krank haben wir damit also auch bestanden) und als das Baby dann noch (nachdem es schon auf die Bettdecke gekackt hat) auch noch aufs Laken kotzte, war schon fast Hysterie angesagt. Allerdings musste selbst ich zugeben, dass es auch ein bisschen zu viel sein kann, wenn das Baby in einer Stunde dreimal trinkt und dann ausgelassen kreischend auf dem Bett spielt, sich wild hin und her dreht und die Fußzehen zu tief in den Mund steckt. Wer da nicht kotzt, ist selber schuld. Also eigentlich wäre etwas zurückrudern angesagt. Alles halb zu schlimm, denn eine ruhige Nacht ohne Kacke, Kotze und Tränen sollte davon überzeugen, dass es allen gut geht.

    Und trotzdem, ist man dann unterwegs und hat – wie in meinem Fall eigentlich ständig – Hunger, wird man (und damit meine ich leider ausschließlich mich) doch dünkelhaft. Besser nicht von den Straßenständen, die haben gar kein richtiges Wasser zum Waschen, und – uuuuhh – kein geschältes Obst kaufen, auch wenn die ganzen Touristen um uns herum glücklich daran nuckeln, einheimische Einfach-Restaurants sind okay. Aber nur, wenn da auch genug Leute sitzen, die anscheinend wissen, dass man sich keine mittelschwere Lebensmittelvergiftung holt. Und dann? Ein Blick auf die Karte zeigt, dass alles irgendwie gut aussieht, aber entscheiden kann man sich dann auch nicht so recht. Besser nichts mit Fisch. Sind Garnelen okay? Was ist da für Soße bei? Ach guck‘ mal, die haben hier auch Pad Thai. Das nehme ich. Und ne Suppe mit Reisnudeln. So endete es zumindest in den letzten paar Tagen.

    Im Foodcourt sollte man dann eigentlich etwas mutiger werden. Foodcourts an sich versprechen die kulinarische Erfüllung. Ein Ort mit Warmwasseranschluss, Seife und jeder Menge kleiner Stände, an denen man sich die verschiedensten Gerichte aussuchen kann. Gibt es in fast jedem Einkaufszentrum. Und natürlich klimatisiert. Herrlich. Man lädt eine Guthabenkarte auf, schnappt sich ein Tablett und dann los. Leider ist es danach ein bisschen wie mit Joghurt im Supermarkt. Es gibt total viele, aber man weiß nicht, ob man denn jetzt auch den erwischt, der einem für ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis ein tolles Geschmacks- und Sättigungserlebnis bietet. Was wenn Buttermilch-Kirsch doch geiler ist als Vanille-Grießpudding. Wenn man also im Foodcourt dann etwas neues versucht, besteht immer die Gefahr, dass es a) kacke schmeckt b) etwas einhält, was man doch nicht verträgt c) zu teuer ist d) nicht satt macht. Die Ängste des modernen Essers. In diesen Momenten wünsche ich mir immer, dass mir einer sagt, was ich nehmen soll. Tut aber keiner. Also nehme ich Pad Thai.

    Verdammt.
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  • Day 5

    Hello Chiang Mai!

    April 8, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Standort: Chiang Mai

    Wetter: 35 °C, Wind aus S mit 11 km/h, 38 % Luftfeuchtigkeit

    Nickerchen des Mini-Manns: bisher 2 (sehr gut, denn gestern hatte er definitiv zu wenig)

    Pad-Thai-frei seit: ca 52 Stunden

    * Früher Nachmittag *

    Raus aus Bangkok, auf in den Norden. Und obgleich wir Europäer den Norden mit Kälte verbinden, wartet das Wetter hier für Gewöhnlich mit weitaus höheren Temperaturen auf. Nur in den Bergen wird es etwas kühler, allerdings können wir die Berge vor hier aus nur sehnsüchtig betrachten und nicht ihr Klima fühlen. Was sich als Glückfall herausstellt, ist der heftige Regen, der heute Nacht alles kühl und sauber gewaschen hat. Trotzdem schwitzen wir. Aber nur ein bisschen. Und die Klimaanlage lassen wir aus, denn dank präziser Ursache-Wirkungs-Forschung haben wir herausgefunden, dass die Klimaanlage unsere Nasen verstopft. Unsere Erkältung schleppen wir nämlich noch etwas mit uns herum. Läuft die Klimaanlage, verstopft die Nase, stoppt sie, läuft die Nase einwandfrei. Quasi ununterbrochen produziere ich Schleim, der zu hundert Prozent aus Wasser zu bestehen scheint. Vielleicht ist es auch einfach nur Kondenswasser. Jedenfalls kann ich damit leben und die Klimaanlage bleibt aus.
    Heute ist ein lazy day. Ein Tag, an dem wir und Erik ein bisschen Pause machen, den Transfer von gestern ein bisschen ausschwitzen und die Vorzüge unserer Unterkunft genießen. Und da wir es wirklich geschafft haben, die Umgebung bis auf die Taxifahrt vom Flughafen absolut gar nicht zu erkunden, gibt auch nur die Unterkunft Stoff für einen Eintrag ins Reisetagebuch.

    Die Unterkunft ist ein kleines Guesthaus am Rande der Altstadt in Chiang Mai (dank Google Maps muss man ja nicht einmal mehr das Grundstück verlassen, um das herauszufinden, hurra, es lebe das schnelle WLan). Es kann bis zu sieben Gästeparteien beherbergen, zu dritt ist es schönsten dort im Pool und die halbe Umgebung kommt zum Essen vorbei. Zurecht, wie wir finden. Und nicht nur von good food und pool pleasure lebt diese kleine Anlage. George, dem das alles hier gehört, oder der irgendwie alles am Laufen hält, gut verständliches Englisch mit südländischem Akzent spricht. George, der immer irgendwo zu finden ist, wenn man Hunger hat oder etwas wissen will, sorgt für das Instant-Zu-Hause-Gefühl.

    * Zeitpunkt, zu dem Erik endlich den Nachtschlaf angetreten hat *

    Für Erik ist der Tag jetzt zu Ende. Er hat sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt. Irgendwie scheint das Baby herausgefunden zu haben, dass wir – und zwar nachdem er zum Schlafen geschickt wurde – immer noch aufbleiben, um irgendwelche coolen Sachen zu machen. Cool ist für das Baby alles, was nicht mit Schlafanzug anziehen und schlafen zu tun hat. Auf dem Bett fläzen und ein Buch lesen. Wahnsinnig spannend. Das will das Baby auf GAR KEINEN FALL verpassen. Und deshalb wird bis zur letzten Kraftreserve gegen das abendliche Einschlafen gekämpft. Eine geschickte Mischung aus DER Schlafmelodie (abendliche Besucher im Hause Asmuth haben inzwischen schon Tinitus, sobald sie an die ersten Noten dieser Melodie denken) und rhythmischen Auf-dem-Arm-wiegen-bis-normale-Babys-seekrank-würden, macht es möglich, dass wir jetzt – mit der allgegenwärtigen Schlafmelodie in Ohr und Hirn – unseren ach so coolen Abendbeschäftigungen nachgehen können. Leider gehört dazu inzwischen der fast drogenartige Konsum von „House of Cards“. Aber genug davon.

    Unser Tag, unsere Unterkunft. Dass George wahnsinnig nett und angenehm ist, wisst ihr ja bereits. Doch auch die Unterkunft birgt einige Finessen.

    ** der Pool: Großartig, wenn man sich abkühlen will. Ein Geschwader von Gummienten (sehr witzige Geräusche können die machen, findet zumindest das Baby), ein bunter Ball und herrlich kühles Wasser mit nur ein paar Ameisen drin lassen den Pool zum absoluten Lieblingsort werden. Da baden auch nur wir drin. Wir müssen es wissen. Wir waren den ganzen Tag da. Und nein, das macht uns nicht misstrauisch. Doch es gibt noch andere Highlights, es folgt Nummer zwei.

    ** das Duschklo: So mancher Bewertungsschreiber bei booking.com neigt hier zu schreiben, die Unterkunft sei primitiv oder spartanisch. Und meint das nicht wohlwollend. Wir aber erkennen die Großartigkeit dieser Unterkunft. Ich finde es wunderbar pragmatisch und ressourcenschonend, ein Duschklo einzubauen. Was ein Duschklo ist? Man stelle sich eine kleine Gästetoilette vor, ohne Waschbecken. Steht man in der Mitte, kann man ohne einen Schritt zu tun alle vier Wände berühren. Mit der Nase. Aber: An der einen Wand befindet sich ein Duschschlauch mitsamt Kopf und Wasser-Warmmach-Anlage. Richtig – Man kann auf dem Klo sitzen und tun, was man tut und GLEICHZEITIG duschen. Nur, wer das mal gemacht hat, darf darüber urteilen. Man braucht dann nicht einmal Klopapier. Es gibt trotzdem welches. Man muss aber aufpassen, dass man es nicht nass duscht.

    ** Unser Bett, genauer, unsere Matratze: (Mir ist erst jetzt bewusst geworden, dass das Wort „Matratze“ zwei T einhält.) Wir könnten auch auf dem Fußboden schlafen, das wäre vielleicht sogar etwas kühler. Vielleicht haben die Thais deshalb so steinharte MatraTzen. Dann macht es nichts, wenn man sich dann doch mal auch den kühlen Fußboden legt. Ich habe allerdings noch eine andere Theorie. Wieso gehen so viele Leute hier zur Thaimassage (die ohne Happy End), obwohl es doch im Warmen ziemlich eklig sein muss, sich so durchkneten zu lassen. Na? Ich bin mir nur noch nicht sicher, was zuerst da war, die MatraTzen oder die Knetbuden.

    ** Eriks Matraze: Der kleine Mann hat ein Bett, sondern eine große Matratze auf dem Boden. George hat dieses orthopädische Teil vor einer Weile gekauft, als ein spanischer Gast unter so großen Rückenschmerzen litt, dass nicht einmal mehr die kräftigste, knochenknackendste Massage Abhilfe schaffen konnte. Ja, diese wahnsinnig bequeme Matratze gehört dem Baby. Die Hälfte der Nacht schlafe ich beim Baby. Natürlich nur, damit das Baby nicht so lange allein sein muss.

    Oh es gibt noch so viele tolle Sachen in dieser Unterkunft: Geckos, Boxen im Essbereich so groß wie Kühlschränke, wunderschöne blühende Bäume und eine riesige Palme, überall Ventilatoren und noch so viel mehr. Aber wir gucken jetzt noch eine Folge „House of Cards“.

    Bis morgen! Da geht es in einen Nationalpark, ich bin aber zu faul, um nochmal den Reiseführer rauszuholen und zu schauen, wie er heißt.
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  • Day 6

    Wat Phra That Doi Suthep

    April 9, 2015 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Während das Baby und David vergnüglich im Pool plantschen (rasende Entenjagd und wildes Wasserspritzen eingeschlossen), schnappe ich zufrieden etwas Ventilatorluft und erzähle euch etwas über den Tag. Gerade hat es etwas geregnet, die Luft ist klarer, die Temperatur schon fast angenehm (Wenn man 34° im Schatten als fast angenehm empfindet, ist man schon ein harter Hund, oder?), nur meine Nase und Nebenhöhlen haben noch keinen Urlaub. Vermutlich ist es aber doch eher eine Allergie, ein bisschen nervig, aber ich habe hoffentlich gerade die Kurve vor dem Thailand Blues gekratzt. An einem Tisch neben dem Pool betrachten vier Asiatinnen gackernd, wie das Baby im Pool kreischt und sich wie verrückt freut. Währenddessen bechern sie mit atemberaubender Geschwindigkeit ein Bier nach dem anderen und ernten dadurch meinen vollsten Respekt. Bei diesen Temperaturen würde ich vermutlich schon nach zwei Changs nackig mittels Arschbombe in den Pool springen. Nagut, ich bin auch ohne Alkohol immer nur kurz davon entfernt.

    George hat heute wieder einmal ganz und gar beneidenswerte Arbeitkleidung angelegt (ein TShirt mit der Aufschrift „I don’t need Google, I ask my wife“ und die kurzbeinige Version einer gut durchgetragenen Joggingpeitsche, dazu Badelatschen. Der hat es echt geschafft. Kommt übrigens aus Schweden, als er das erzählte machte die Schwedische Flagge am Eingang der Anlage auch plötzlich Sinn. Soviel zum südländischen Akzent.

    Oh, jetzt beschwert sich Erik etwas darüber, dass er aus dem Pool raus musste. Kann ich verstehen. Aber in so jungen Jahren zu schrumpelig zu werden könnte gefährlich sein. Was, wenn sich das einbrennt. Inzwischen hat er ja das Zahnloser-Opa-Aussehen abgelegt. Gerade sprießen – nachdem es zwei Zähne an die Sonne geschafft haben – erstaunlich viele Haare auf dem kleinen Kopf. Die sind zwar so hell, dass man sie nur bei genauem Hinschauen sieht, aber sie sind da. Im Übrigen kündigt sich wieder ein Zahn an. Ein ununterbrochener reißender Speichelstrom durchnässt alles, was sich dem Baby auf einen halben Meter nähert und lässt alles, was es von sich gibt, nach einem Blubbern klingen. Schade nur, dass uns jetzt die unruhigeren Nächte erwarten. Er kann es einfach nicht erwarten, richtig zubeißen zu können. Überhaupt ist das Baby gerade im Entwicklungswahn. Konnten wir den Kleinen vor unserer Abreise überall hinlegen und liegen lassen, hat er inzwischen eine schwindelerregende Mobilität entwickelt. Das mit dem Drehen auf den Bauch und blitzschnell wieder zurück ist mittelweile ein alter Hut, das Baby kann außerdem sich auf dem Rücken liegend meterweit nach oben schieben, solange sich kein Hindernis in den Weg stellt. Kreiseln wie ein Uhrzeiger ist auch kein Problem und Armstütze (wollte er bis jetzt üüüüberhaupt nicht) sind sein Lieblingssport geworden. Und das alles innerhalb von einer Woche. Wir fürchten uns, dass er gleich aufsteht und wegrennt. Tschüss Baby …

    Unser Tag: Heute Morgen sind wir mit einem gecharterten Red Bus etwas in den Westen gefahren. Dort liegt der Nationalpark Doi Suthep-Pui der wiederum den Wat Phra That Doi Suthep beherbergt. Eine buddhistische Tempelanlage in luftiger Höhe, weshalb die Fahrt dorthin schon etwas aufregend war. Enge Nadelkurven und die – zumindest für mich – ständige Gewissheit, dass das Scheißding gleich umkippen wird. Die Red Buses sind so eine Art Kleintransporter mit Pritschen hinten als Sitzflächen. Schlauerweise ist alles hinten maximal ausgepolstert, denn bei der rasanten Fahrweise der ansässigen Red-Bus-Führer, donnern die Touristenköpfe schon gerne mal gegen alles Mögliche. Hinten sind natürlich die Flügeltüren offen und so gesichert, dass man einen Seitenschneider bräuchte, wollte man die Türen während der Fahrt verschließen. Aber natürlich sind wir heile angekommen. Der Fahrer könnte sich vermutlich die Fußnägel schneiden, Fußballergebnisse auf dem Handy einsehen und ein Eis essen ohne weniger sicher zu fahren. Obwohl, wir konnten nicht sehen, was er während der Fahrt gemacht hat …

    Der Tempel war super schön, nicht zu überlaufen und überhaupt das beste Ausflugsziel, denn hier herrschten wirklich angenehme Temperaturen, ein leichtes Lüftchen geht und es gibt ein paar Hunde … und eine KATZE! Für Erik lässt sich die Qualität eines Ausflugs an der Zahl der entdeckten Katzen messen. Weniger als eine Katze: Cool, Mama und Papa tragen mich herum und die ganzen Leute finden mich geil. Mehr als oder genau eine Katze: Aaaaooorrwwwwwwwwwwwwwwiiiiiiiiii!!!! (Wir vermuten, dass bedeuten so viel wie „Eine Katziiiiii!!!“. In der Tempelanlage gab es natürlich das ganze wunderhübsche, zum größten Teil vergoldete Zeug, dass wir zumindest an diesem Punkt der Reise noch ganz wunderbar finden. Es gibt aber auch einen enormen … kann ich das jetzt als Ablasshandel bezeichnen? Überall spenden die Leute Geld oder kaufen etwas mit Geld, dass sie dann auch der Tempelanlage verteilen. Man kann Lotusblüten kaufen, Blumenketten, kleine goldene Glöckchen, man kann sogar dafür spenden, Wasser als einer Schale mit einer kleineren zu nehmen und über ein goldenes Türmchen zu kippen. Oder um Öl in Feuerschalen zu kippen. Oder Räucherstäbchen kaufen, oder lustige Wimpel. Man kann sogar Dachziegel kaufen, um diese dann zu beschriften und später werden sie in den Dach verbaut. An den Tempeln wird natürlich ständig gebaut. Irgendwas müssen die ja mit dem ganzen Geld machen. Aber hübsch ist das alles. Äußerst hübsch!
    (Ich glaube, die Frauen am Tisch nebenan haben jetzt begonnen, Schnaps zu trinken. Sie lachen allerdings auch schon etwas schriller. Der Mini-Mann schläft am Pool auf einer Decke und zuckt nur manchmal etwas – zuvor wurde er zehn Minuten lang in den Schlaf geschaukelt.)

    Auf der Rückfahrt haben wir dann einen Zwischenstopp für einen Wasserfall eingelegt. Nachdem wir dorthin gewandert sind, wurde uns allerdings peinlich bewusst, dass Wasserfälle am Ende der Trockenzeit eigentlich nichts anderes als ein dünnes Rinnsal sein können. Nagut, dann eben wieder zurück. Ich habe tatsächlich lange mit verschiedenen Insekten, die am Straßenrand angeboten wurden, geliebäugelt, aber schließlich verließ mich der Mut, als ich kleine getrocknete Frösche sah. Naja, vielleicht bin ich beim nächsten Mal soweit.

    Inzwischen gießt es wieder in Strömen und gewittert auch lautstark. Da das Baby überdacht am Pool schläft und sich nicht davon wecken lässt, sitzen wir immer noch draußen. Genau so wenig lassen sich die Jung neben an stören, die bei Flutlicht Fußball spielen. Das sind die Härtesten. Gestern haben sie bei 35° Fußball gespielt, heute bei Platzregen und Blitzen. Warum die in der Weltrangliste nur auf Platz 142 stehen, ist mir schleierhaft.
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  • Day 8

    How could we end up in Phuket?!

    April 11, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Jaa, das fragt ihr euch doch sicher. Wie konnten wir nur an einem verdarbten Ort wie diesem hier landen? Das ist doch Tourie-Scheiße, der Ballermann von Thailand und überhaupt wohl gänzlich nichts für uns und das Baby.

    Stimmt sicher alles, deshalb sind wir auch nur auf der Durchreise. Unser Ziel ist Koh Lanta, damit der Mini-Mann aber keinen Transfern-Koller bekommt, bleiben wir bis Dienstag hier. Heute Morgen mussten wir das Baby um sechs Uhr wecken. Der Blick, mit dem es seinen Vater bedachte, hätte Dämonen aus dem siebten Höllenkreis dazu veranlasst, sich ganz schnell auf die Schämtreppe zu begeben, um dort für die nächsten dreihundert Jahre den Ball flach zu halten. David ist aber schon etwas abgebrühter und hielt diesem Blick stand. Zwar erlaubt sich das Baby heute natürlich auch Gute-Laune-Phasen, aber zu früh geweckt ist zu früh geweckt. Diva-Modus an – und überhaupt ist da ja noch ein Zahn auf dem Weg. Flug und Taxifahrt zum Hotel haben trotzdem alle ganz gut überstanden. Es schläft jetzt. Anscheinend auch ziemlich tief. Leider haben wir Hunger. Und zwar richtig. Das wäre doch mal eine wirklich interessante „Gewissensfrage“ für die Süddeutsche:

    Mein Baby schläft endlich, das ist ziemlich gut, denn es braucht den Schlaf, um ausgeglichen in den verbleibenden Tag zu starten. Leider werde ich sekündlich fahriger, denn mein Magen beginnt – langsam aber stetig – sich selbst und anschließend den Rest meines Körpers zu verdauen. Was soll ich tun? Das Baby schlafen lassen, um den Frieden zu wahren oder absichtlich etwas lauter sein, um es zufällig zu wecken? Und dadurch meinem qualvollen Hungertod entgehen.

    Wir wissen es natürlich: Baby schlafen lassen. Wir wissen, wer der Boss ist.

    Das Gewitter, das beim letzten Beitrag wütete, war übrigens laut George ein ausgewachsener Thunderstorm! Zu blöd nur, dass sich die Küche – wenn auch überdacht – im Freien befand und mit Gas gekocht wurde. Da musste man leider zu dem Zeitpunkt eine Kochpause einlegen, an dem wir wahnsinnig gerne unser Abendessen inhaliert hätten. Nicht etwa wegen Sicherheitsbedenken. Nö. Nur hat der Wind immer die Gasflamme ausgepustet.

    Die knochenharten Fußballspieler von nebenan hatten übrigens noch wirklich lange durchgehalten. Und die bierzischenden Frauen haben sich dann auch irgendwann recht sicheren Schrittes auf den Weg nach Hause gemacht. Zwei stiegen sogar auf ihre Mopeds. Wusstet ihr, dass nur Niue und die Dominikanische Republik mehr Verkehrstote pro Einwohner aufweisen können? Traurig, aber wahr. Anders als in Vietnam gibt es hier neben vielen Mopeds und Rollers eben auch viele Autos und Kleintransporter oder Geländewagen, und man fährt schneller. In Vietnam und Kambodscha gibt es fast ausschließlich Zweiräder, da kann man sich gegenseitig nicht so sehr in Bedrängnis bringen. Hoffentlich sind die Damen gut angekommen!

    Gestern haben wir uns nochmal einen Red Bus geentert, zwar wollten wir uns mit Hilfe der öffentlichen Busse nach Mea Rim durchschlagen, aber der Fahrer, der uns zum Bus Terminal brachte, war so nett (aber auch beharrlich), dass wir schließlich auch den Rest der Strecke mit ihm reisten. Er konnte uns nicht überreden, die Orchideen Farm zu besuchen, sie sich auf dem Weg befand, brachte uns aber zu den Mae Sa Waterfalls. Hatten wir uns diese eigentlich nur als Zwischenziel erwählt, mussten wir dort allerdings einsehen, dass es hier wieder zu beweisen galt, wie hart wie sind. Da das Baby sich überlegt hatte, richtig lang zu schlafen (aber erst, nachdem es bei uns ins Bett durfte, was mir einen 10 Zentimeter breiten Streifen auf dem Bett ließ), war es schon Mittagszeit und brodelnd heiß. Alles mögliche Getier schwirrte um uns herum, als seien wir ein besonders mächtiger Planet auf der Suche nach Satelliten. Leider wollten diese Satelliten auf uns landen und einmal auftanken. Trotzdem stapften wir los. Die Mae Sa Waterfalls schlängeln sich kaskadierend den Berg herunter, dabei gibt es zehn Level (Was für ein Ansporn – klar wollten wir bis zum Endboss aufsteigen!!)

    **** In between: Ohgott, mein Magen gibt schreckliche Geräusche von sich, das Baby strampelt und wirft sich zwischen uns hin und her. Wir legen ihm beruhigend die Hände auf den Bauch und es schläft weiter. Mein Magen bäumt sich empört knurrend auf. Kriegen wir jetzt ne Medaille oder sowas?! ****

    Wo war ich? Achso, Wasserfall. Wir also da rauf, der Schweiß rinnt uns nur so von der Stirn. Vergleichbar mit dem alles durchnässenden Speichelstrom des Babys. Dafür werden wir mit wunderschönen Wasserfällen belohnt, es gibt ganz viele. Viele kleine Wasserfälle münden auf den verschiedenen Ebenen in kleine Bassins. Hier baden sowohl Einheimische als auch Touristen. Die Einheimischen erkennt man daran, dass sie sich Picknick mitgebracht haben. Aber sie alle drücken sich irgendwo auf Level vier bis sechs herum. Nachdem wir uns ebenfalls auf Level fünf abgekühlt haben (von Chiang Mai nach Phuket in Socken unterwegs, weil meine Schuhe immer noch triefen), wollen wir höher hinauf. Das Baby ist quietschvergnügt, es muss ja auch keinen Schritt selbst gehen. Auf Level sieben tausche ich das Sieben-Kilo-Baby gegen den Rucksack. Puh, eine kleine Pause macht Sinn also, breiten wir Babys Decke aus und legen es drauf, worauf es sofort versucht, den Urwaldboden zu essen. Immerhin gibt es hier geile undefinierbar verschrumpelte, heruntergefallene Früchte, trockene Blätter und jede Menge Dreck. Also praktisch die Leibspeisen des Babys. Nach einem kurzen erbitterten Kampf lassen wir es am verschwitzten Kameragurt lutschen und nehmen anschließend den letzten Steilpass in Angriff. Oben angekommen erweist sich die Aussichtsplattform als marode und unbetretbar. Ist uns aber völlig egal, denn der Weg und das Ziel waren das Ziel. Völlig durchnässt ringe ich um Luft und betrachte diesen letzten, wunderschönen Abschnitt und muss im selben Moment ans Duschklo denken. Schließlich machen wir uns an den Abstieg. Wir beschließend, dass uns dies als Halbtagestripp reicht. Immerhin müssen wir ja noch mit Erik in den Pool, sonst badet da gar niemand drin. Wäre ja schade.

    Unser letzter Abend im Hi Guesthouse besteht ein weiteres Mal aus furchtbar leckerem Essen (ja, ich hatte dann doch einmal Pad Thai, aber nur, weil hier alles so lecker war, da muss man doch auch mal das Pad Thai kosten), jeder Menge Geckos und Toast für den Mini-Mann. Das isst er übrigens nicht, mag aber den Geschmack. Das Toast wird von ihm nach für nach in den Mund manövriert und dort zu schleimigen Toastkugeln geformt, die – nach angemessener Einweichzeit – wieder herausbefördert werden. Inzwischen hat er auf diese Weise schon fast eine ganze Packung Toast vernichtet, aber so lange er sich damit beschäftig und wir dabei richtig essen können, tun wir den Teufel, diesen Lebensmittelmissbrauch zu unterbinden. Immerhin ist es quasi Essen-Üben, was Erik da tut. Irgendwie muss jeder anfangen.

    Ja, und nun sind wir hier. Auf Phuket, in einem Hotelzimmer, das ganz anders ist als Georges muckeliges Heim, sehr viel moderner, größer aber eben ganz anders. Es ist wirklich sehr schön hier, sogar ein kostenloses Upgrade für ein größeres Zimmer gab es und Erik hat ein richtiges Babybett. Aber wir werden George und das Hi Guesthouse schon ein bisschen vermissen. Das Duschklo auch.
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  • Day 9

    Phuket-Bashing?

    April 12, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Naaa, so zum Schlag ausholen wollte ich dann doch nicht. Nachdem wir einen vollen Tag hier verbracht haben, hocken wir jetzt mit dem Mini-Mann, der langsam müde wird, auf dem Bett, Davids Ohren und meine Augen kleben am Livestream des effzehs. Meine Finger müssen also über die HandyTastatur swipen, was mich fast verrückt werden lässt.

    Das muss doch Elfmeter sein!!

    Aber ich swipe tapfer weiter. Mit nur halber Aufmerksamkeit und meiner Tippgeschwindigkeit, welche die Kontinentaldrift rasant erscheinen lässt, schaffe ich heute auch nur eine Aufzählung lustiger oder merkwürdiger Dinge, die uns aufgefallen sind:

    * Mini-Mann findet das Meer kacke, Als wir uns heute in die Fluten werfen wollten, fing er herzzerreißend an zu wimmern. Ein so verdammt großer Pool scheint ihn etwas zu überfordern. Zum Glück haben wir den Rest des Urlaubs bereits so arrangiert, dass wir die restliche Zeit am Meer verbringen.

    * Hier ist es schick, nach Hautkrebs schreienden Sonnenbrand zur Schau zu tragen. Damit sagt man den anderen Touristen: "Hey, ich war gestern zehn Stunden am Strand und habe mir das Geld für den Sonnenschirm gespart."
    Idioten. Da machen wir nicht mit.

    !!!! ELFMETER !!!! Erik nuckelt wild am Geisbock-Schnuller... Lehmann macht ihn reiiiiiiin!!! Alleeeeeeee alleeeeeee...

    * Hier kann man mittelhässliche Flipflops für 640 Bath kaufen. Oder verhandeln und 250 bezahlen.

    * Eine Apotheke hier verkauft auch Wasserpistolen. Großartige Diversifikation!

    Handspiel im Strafraum, mein Freund, das könnte nochmal Elfmeter geben!!! Und Osako ist der Hammer!!! Schnelles Kerlchen!

    * Anscheinend kann man hier seine Füße in Aquarien stecken, um sie von kleinen Fischen essen zu lassen. Ich denke noch immer über den Sinn davon nach.

    * Erik wird fast immer von der Köchin entführt und durch die Küche geführt, egal, in welchen Restaurant wir essen. Ich hoffe, er weiß, dass er uns Bescheid geben muss, falls die Küche versifft ist.

    Orrrrmaaan, das war doch Ball gespielt!!!!

    * Unfassbar viele Supermärkte gibt es hier, allein zehn oder so auf unserer Straße, alle verkaufen exakt das gleiche, nur der Preis variiert. Durch stichprobenartige Besuche haben wir herausgefunden, dass allein Preise und Personal verschieden sind. Preise errechnen sich aus der Distanz zum Strand. Unser liebster Supermarkt wird augenscheinlich ausschließlich von schwülen Thaimännern betrieben, die sich fast noch mehr über das Baby freuen als die Massage-Muttis und Kellnerinnen. Zeitweise mutiert dieser Supermarkt in eine Disko. Allerdings nur akkustisch.

    * Wieder heftige Gewitter am frühen Abend, beeindruckende Blitze und Regen so ergiebig wie der Speichelfluss des Babys. Da wir aber noch zum Diskomarkt und zum Mangodealer wollen, nutzen wir eine kleine Regenpause und sehen, dass der Flipflophändler schlauerweise auch Regencapes verscheuert.

    * Schon zum zweiten Mal besuchen wir unsere muslimische Mangodealer-Familie, hungrig nach Früchteflashs. Wir kaufen eine gelbe und eine grüne Mango, außerdem eine weiße Drachenfrucht. Wir bezahlen und werden mit einer unbekannten Frucht beschenkt, was uns wohl zu geschätzten Stammgästen macht. Läuft also. Im Hotel angekommen google ich wie besessen, was das denn sein soll. Sieht aus wie ein unreifer Granatapfel, wahrscheinlich haben die uns tierisch verarscht. Nach einer angestrengten Ewigkeit finde ich heraus, es ist eine Guave, auch Farang genannt, wie ich sie esse, weiß ich jetzt auch. Muss mir nur noch ein Messer schmieden.

    Ui, zweite Halbzeit beginnt. Zuvor werden ein paar traumhafte Zweikampfwerte zelebriert. Balsam für die Seele.

    * Das Beste zum Schluss: Waren heute auf einem Dino-Minigolfplatz. Es gibt sicher viele Dinge, die mich lächerlich erscheinen lassen, aber für meine unermüdliche Dinobegeisterung und Schwäche für Minigolf schäme - Bäähhhhhm, Uhja, zweinull!!! - ich mich gar nicht. Wir haben heute einen Golfball zwischen Nachbildungen von Dinokackhaufen hindurch manövriert, was kann das bitte noch toppen?

    Bis morgen, morgen ist hier Neujahrsparty!
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  • Day 12

    Better than we thought!

    April 15, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Ganz ehrlich, so schlimm ist Phuket gar nicht. Vermutlich haben wir Glück, denn es sind gerade nicht viele Touristen hier unterwegs (es gibt nicht viele Wahnsinnige, die den heißesten Monat des Jahres als ihre Reisezeit wählen) und an vielen Stellen entdeckt man die ursprüngliche und reichhaltige Schönheit der Insel. Tolle Strände, sehr klares Wasser, zwischen hohe bewaldete Berge. Außerdem ist man hier so herzlich zu uns (also zum Baby), dass wir gar nicht anders können, als uns wohl zu fühlen. Hinzu kommt, dass es einmal am Tag so richtig schüttet. Also nicht Regen oder doller Regen, nein, so richtig derb herunterkommender, alles durchnässender, erbarmungsloser Regen, Cats and Dogs, keine Bindfäden, sondern Ankertaue. Auf jeden Fall ist danach alles wie neu. Angenehm kühl – man schwitzt nicht nach 50 Metern laufen, auch nicht nach 500 – die Luft ist klar und es packt einen die Lust, einfach drauf los zu gehen. Aber nun zähme ich dieses dicke Pony von hinten auf.

    Beginnen wir doch mit dem Tag: Erik lässt uns bis halb acht schlafen, hatte heute Nacht auch nur zweimal Hunger verspürt. Danach reinste Routine – Frühstück und dann Pool, großartiger Tagesbeginn aus Sicht des Babys. Aus unserer auch. Vormittagsschläfchen ist bitter nötig, sonst bleibt das Baby im Diva-Modus. Und dann? Happy Songkran!

    Happy Songkran? Frohes neues Jahr! Frohes neues thailändisches Jahr! Ganz ehrlich, wenn man das thailändische Neujahr einmal miterlebt hat, wird man zu Silvester und Neujahr in Deutschland eher etwas verhaltener sein. Ich sehe es ja ein, dass es im Dezember nicht 30° sein können, aber ohrenbetäubend knallende Raketen in den Himmel zu feuern erscheint irgendwie protzig und sinnlos, wenn man sich stattdessen einfach mit allen, denen man über den Weg läuft eine – wenn auch nett gemeinte – erbitterte Wasserschlacht liefern kann. Neujahr scheint man in Thailand überall verschieden und verschieden ausschweifend zu feiern. In Chiang Mai rasten wohl alle völlig aus und feiern ganze fünf Tage lang. In Bangkok handelt man das Ganze innerhalb eines Tages ab und gut ist. Phuket ist wohl so ein Zwischending. Schon als wir morgens noch einmal zum Supermarkt schlenderten, um ein paar Vorräte für den verbleibenden Tag und das Frühstück am nächsten Tag zu sammeln, merkten wir, dass alles vor Vorfreude sirrte. Jeder machte sich bereit. Große Wassertonnen wurden vor den Häusern aufgestellt, auch die letzten deckten sich mit Wasserpistolen ein. Alle liefen mit einer Art Brustbeutel durch die Gegend, der ihre Handys vor tödlichem Wasserschaden bewahren sollte. Ansonsten hatten die meisten Geschäfte geschlossen, denn nicht wenige fahren zum Neujahr auch zu Freunden und Familie. Auch im Hotel und dem dazu gehörenden Restaurant prickelte fröhliche Vorfreude in der Luft. Alle trugen Jürgen-von-der-Lippe-Gedächnis-Hawaihemden und die ewig nöhlende Elton-John-Lighthouse-Family-Schmusi-Busi-Litanei wurde durch thailändische Volksmusik abgelöst. Die klingt zwar ein bisschen wie Bollywood auf Helium, reißt einen aber doch irgendwie mit. Ich saß jedenfalls klatschend am Frühstückstisch, weil das Baby das auch super fand.

    Unser zweiter Besuch draußen war dann gegen Mittag – irgendein geheimes Startzeichen schien die Wasserschlacht eröffnet zu haben – da wurde uns das Prinzip Songkran endlich veranschaulicht. Wilde Geschwader von Wasserschlachtarmeen fuhren durch die Straßen, alles, was mehr als zwei Ränder vorweisen konnte und irgendwie motorisiert war, trug so viele Passagiere als möglich und war unterwegs. Wer kein Fahrzeug ergattern konnte, bleib einfach zu Hause und bezog dort am Straßenrand Stellung, um die Umherfahrenden während der Fahrt mit so viel Wasser wie möglich zu befeuern. Klingt irgendwie bescheuert, macht aber riesigen Spaß. Die Einheimischen sind wahnsinnig aufgeschlossen und sorgen dafür, dass jeder mitmacht. Jeder Besucher, jeder Tourist, ob er will oder nicht. Elementare Fragen werden hier beantwortet, auch Fragen, die uns zuvor gar nicht in den Sinn kamen:

    Wie viele Menschen passen auf die Ladefläche eines PickUps? – Antwort: Etwa zwanzig (stehend), allerdings konnten wir das Gewirr aus Armen, Beinen, Köpfen und Körpern gar nicht so schnell überblicken. Fakt ist, es waren so viele, dass sie keinen Platz hatten, um Wasser aus dem Fahrzeug zu befördern.

    Wie viel Wasser kann man auf dem Beiwagen eines durchschnittlichen Mopeds transportieren, ohne irreparable Schäden zu verursachen? – Antwort: Zwei große Regenfässer, dazu eine Frau und ein Kind, die das Wasserfass mit Schüsseln über Passanten leeren. Sollte etwas am Moped kaputt gehen, kann man praktisch alles mit Draht und Gaffa-Tape in Ordnung bringen.

    Wie viel Wasser kann eine kurze Hose aus Joggingstoff aufnehmen? – Antwort: Etwa zwei Liter.

    Wie lange schützt einen ein Baby vor der Attackierung mit Wasser? – Antwort: So lange, bis jemand kommt, der zu blöd, zu angetrunken, zu schmerzfrei oder zu übermütig ist.

    Und was macht das Baby dann? – Antwort: It’s absolutely not amused. Wenn es einer wagt, das Baby zu bespritzen, dann wird es echt sauer. Ganz ehrlich, zweimal am Tag in den Pool springen ist ja völlig okay. Aber wenn diese verdammten Hurensöhne es wagen, den Sonnenhut des Babys mit Wasser aus einer Spritzpistole zu benetzen, dann ist hier Feierabend. Da versteht es keinen Spaß. Das sagt das Baby diesen Flachzangen auch.

    Ende des zweiten Ausflugs.

    Für unseren dritten Ausflug an diesem Tag wagten wir uns erst nach dem täglichen Regenguss nach draußen. Alle hatten sich entweder verausgabt oder eingekriegt und wir nutzen die erfrischende Luft für einen längeren Spaziergang. Zwar trafen wir leider auf ein paar, die immer noch Lust an Wasserschlachten hatten, allerdings wurden das Baby und sein Träger (David ist oft zur rechten Zeit mit dem rechten Baby unterwegs) verschont. Und dann habe ich es auch endlich gewagt. Essen vom Straßenrand! Um die Ecke waren ein paar Wägelchen aufgereiht, darum unzählige, gut gelaunte Einheimische, die überall aßen, lachten und quatschten. Das Baby war köstlich unterhalten, vor allem, als wir einen kleinen Hund in einem PickUp entdeckten. Wir entschieden uns schließlich für verschiedene Spießchen, die frisch gegrillt wurden. Hähnchenfleisch, Tomaten uuuuund (ich gebe zu, dass ich das schon vorher ziemlich gerne gegessen habe) Geflügelmägen. Das ist zwar noch kein gegrilltes Insekt, aber für David noch unmöglicher zu essen als alle Heuschrecken dieses Planeten. Ich fand es super. Unser Obstdealer hatte frei, dafür wurden wir von einer fröhlich winkenden Thailänderin angehalten, an einem anderen Obststand anzuhalten. Die schnappte sich das Baby und herzte es ausgiebig und während der Obsthändler Mangos für uns schälte, beschenkte sie uns unablässig Lansats (schmeckt ein bisschen wie Lytschee) und dachte sich für Elick einen thailändischen Namen aus. Der klingt wie Somthal, wird aber vermutlich ganz anders geschrieben. Schließlich konnten wir uns loseisen, um unsere Schätze im Hotel zu verspeisen. Ein schöner Tag!
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