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  • Day 36

    Vorweihnachtliche Posada

    December 4, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 9 °C

    Trotz unzähliger Weihnachtslichter in den Städten und sehr christlichen Mexikaner ist es für uns schwer wirklich in Weihnachtsstimmung zu kommen 🎅🏼. Die vielen Eindrücke, Personen die wir kennenlernen und täglich zu organisierende Dinge lassen den Kopf nicht wirklich ruhen. Zudem spielen die Temperaturen keine unwesentliche Rolle, dass wir eher im Modus „Sommerreise“ sind 😅

    Aber wie schon erwähnt haben uns Hugo (🇲🇽) und seine Freunde sehr herzlich aufgenommen und so hatten wir das Glück an einer Posada teilnehmen zu dürfen 🪅

    Posadas sind vorweihnachtliche Feiern, die in Lateinamerika, Mexiko und auch im Südwesten der USA gefeiert werden. Der Brauch wird nicht nur von römisch-katholischen Christen gefeiert, sondern findet sich auch im Kalender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika statt. Es sind insgesamt 9 Tage, jeder Tag symbolisiert einen Monat der Schwangerschaft von Maria. Der Brauch stellt die Reise Marias und Josephs von Nazaret nach Bethlehem vor der Geburt Jesu und ihre Herbergssuche in Bethlehem dar. Die letzte Posada wird deshalb am Heiligabend gefeiert.

    Die aller erste Posada soll im Kloster von Acolman 52 km nordöstlich von Mexiko-Stadt stattgefunden haben. Der Augustinerprior Diego de Soria aus dem Kloster von San Agustin Acolman erreichte bei Papst Sixtus V., dass die neuntägige Andacht mit besonderen Ablässen bedacht wurde. Der in den Kirchen und in Klöstern begonnene Brauch wurde bald im häuslichen Umkreis und in Nachbarschaften heimisch. Dazu gab es immer Piñatas 🪅 und es wurden volkstümliche Weihnachtslieder gesungen.

    Heutzutage treffen sich Freunde und Verwandte, täglich wechselnd, in einem Haus. Manche stehen vor der Eingangstür und stellen Maria und Joseph dar, die um eine Bleibe bitten. Im Haus ist der Gastwirt mit seinen Gästen. Abwechselnd wird gesungen. Alle haben eine kleine Kerze in der Hand. Manchmal tragen Kinder die Figuren Maria, Joseph und den Esel in der Hand.

    Ganz so traditionell lief es bei uns aber nicht ab 😉. Allerdings wurde gewichtelt und das hat mich schon sehr an meine Familie und Freunde in der Heimat erinnert 🥰🎁. Interessant war, dass man nicht einfach das Geschenk überreicht oder es auswürfeln. Die Person, die das Geschenk besorgt hat beschreibt die Person ohne den Namen zu nennen und alle anderen müssen erraten wer es ist. Auch auf Spanish ein riesen Spaß 😌. Mein Name auf spanisch ist übrigens „Miguel“ 😅. Primär wurden Kleidung und Schuhe verschenkt, was mich ein wenig wunderte … aber das war in diesem Jahr wohl das Thema 😋
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