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  • Day 5

    Der Morgen der Begegnungen

    April 3, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 5 °C

    Die Nacht in der Hütte war gut gewesen, obwohl ich ein paar Mal aufschreckte, da Tannenzapfen wie Steine auf das Dach gepoltert sind. Draußen wehte kräftiger Wind, weshalb ich dennoch froh war, in der Hütte zu sein.

    Der Abstieg nach Weikersheim entlang alter Weinbergmauern eröffnete den Blick hinunter zum Schloss, vor dem die Tauber im Tal fließt, über die ich gehe, als ich unten angekommen bin. Der Name des Flüsschens ist schon sehr alt! Aus dem keltischen "dubra" wurde das Althochdeutsche "tubra", woraus schließlich Tauber wurde, was schlicht "Wasser" bedeutet. Wenn ihr also einmal einen Ortsnamen mit "Tauber" seht, bedeutet es, der Ort steht an einem Wasser. Das war's schon.

    Kurz darauf tankte ich im Friedhof Wasser nach, wobei ich auf eine ältere Frau traf, die dort in der Sonne auf einer Bank saß. Als ich meinen Rucksack auf der Bank absetzte, sprach sie mich an. Sie stellte interessierte Fragen zum Wandern, wie ich das denn mit dem übernachten machte usw. Sie war selbst mit Leki-Trekkingstöcken unterwegs, und wenn sie gekonnt hätte, ich glaube, sie wäre sofort mit mir auf und davon. Sie war mir sehr sympathisch mit ihrem vielleicht 75 Jahren, die man ihr kaum ansah.

    Auf der anderen Seite von Weikersheim ging ich zunächst an einer Sternwarte vorbei, bevor ich auf das alte Gut Karlsberg traf. Eigentlich ein Tierpark, ist er wegen der Schweinepest geschlossen.

    Hier traf ich allerdings wieder auf den Camper, den ich zum ersten Mal so zwei Kilometer zuvor an einer Hütte getroffen hatte. Er fährt Ostern mit seinem etwas in die Tage gekommen Wohnmobil das Taubertal entlang, bleibt hier und da zum Wandern und entspannen stehen. Wir unterhielten uns bestimmt zwanzig Minuten, doch dann musste ich weiter. Nun ja, und hier trafen wir uns noch einmal. Schnell ein Foto am Tor zum Gut, dann ging's weiter.

    Später traf ich im Wald auf zwei Männer, die "Polterholz" machten. Das kannte ich nicht, und so erklärten sie mir, sie sammeln die Reste von Bäumen ein, die zuvor gefällt worden waren. Dicke Äste, Baumspitzen usw. Man lernt nie aus ...

    Jetzt ist meine Mittagspause vorbei und es geht weiter Richtung Creglingen, in dessen Nähe ich heute übernachten werde. Da mein Akku ziemlich leer ist, bin ich mir nicht sicher, ob es noch für einen weiteren Footprint reicht. Da ich aber morgen schon wieder Zuhause bin, reiche ich alles nach.

    Ich wünsche euch schon jetzt erholsame Feiertage!
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