Satellite
  • Day 5

    Von San Sebastian nach Orio

    July 12, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Um 8:00 aus der Herberge geschmissen zu werden, ist schon eine besondere Hausnummer. Und, wie soll es auch anders sein, wir waren mal wieder die letzten...
    Geduldig warteten unsere Wegbegleiter für den Tag, während wir hektisch unsre Sachen packten. Selbst als ich dann noch meine verschollene Kette suchte, halfen sie lieb beim Suchen und zeigten Mitleid, da ich ziemlich aufgelöst war. Ich hatte die Kette abends beim
    Duschen aufs Bett gelegt und nun war sie unauffindbar. Und an ihr hing echt mein Herz. Aber es half nichts, ich musste ohne Kette weiter ziehen.... 😞 Annehmen, Loslassen betete ich mir wie ein Mantra vor...

    Nach einem Zwischenstopp zum Frühstück kaufen, ging es am Strand entlang weiter Richtung Orio. Nur hätten die beiden belgischen Jungs vielleicht mal vorher darüber nachdenken sollen, warum wir wohl zwei Tage zuvor erst abends um 21:00 in Pasaia angekommen waren. 😅 (Wir waren uns dort schon kurz begegnet.) Nachdem wir an jeder Milchkanne zum Foto machen, verweilen und bewundern stehen blieben (San Sebastian ist halt eben auch beeindruckend), fragten sie uns ob es ok sei, wenn sie schonmal vor liefen. 😂 Und es war mehr als ok und uns sogar ganz recht, da unser Tempo doch recht "speziell" ist und wir da auch ehrlich gesagt nicht von abweichen wollten; in der Ruhe liegt die Kraft und so. Gelebte Entschleunigung sozusagen.

    Und, nix passiert ohne Grund, wären die beiden dabei gewesen, hätten wir uns wohl nicht verlaufen, wodurch wir zu ein paar wunderbaren Schmuckstücken von einer kleinen Gruppe örtlicher Künstler kamen. Mit gleich zwei neuen Ketten (endlich einen Lebensbaum nach dem ich lang gesucht hatte und einem unbehandelten blauen Cyanit), einem Armband und einem Fußkettchen, war ich zunächst über den schmerzlichen Verlust meiner Kette besänftigt. Das sollte wohl so sein und anscheinend ist der Stein nun dran, denn er zog mich direkt magisch an noch bevor ich die Bedeutung wusste.

    Und auch die Geigerin in einer Unterführung hätten wir wohl kaum genießen können und in Ruhe filmen können, wären wir zu viert weiter gelaufen...

    Beschwingt ging es nun den steilen Anstieg aus der Stadt hinauf. Zuvor hatten wir schon gehört, dass die Strecke wunderschön und abwechslungsreich werden würde und es wurde uns nicht zu viel versprochen! Genuss pur!

    Durch einsame Landschaften, über farnbedeckte Hügel mit atemberaubender Aussicht aufs Meer, vorbei an farbenprächtigen Hortensien, durch Weinberge und märchenhaft wilde Wälder ging es zur kleinen Hafenstadt Orio.
    In einem kleinen Ort hatte ein Anwohner (selbst Pilger) einen Tisch mit Wasser, Gästebuch und Sello liebevoll aufgestellt; eine schöne Geste! Nach einem dankenden Eintrag im Buch und einem neuen Stempel ging es weiter.
    Read more