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  • Day 11

    Unfreiwilliger day off in Gernika...

    July 18, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 33 °C

    Nachdem wir den kompletten Vormittag in unseren Betten verbracht hatten bis wir um 12:00 von der Putzhilfe sanft hinaus befördert wurden, machten wir uns erstmal auf die Suche nach Spätstück... 🍩☕️

    Schnell fand sich eine tolle Bar/Restaurant in der Pablo Picasso Kalea wo wir nicht nur herzlich und überschwänglich bedient wurden, sondern uns auch die leckersten Pinchos ever gönnten. Mittlerweile war es 13:30 und 36 Grad im Schatten und nach mehreren Gesprächen mit Kellnern und Einheimischen, die uns dringend rieten entweder den Bus zu nehmen oder noch bis später zu warten, entschieden wir uns für letztere Version.

    Eigentlich wollten wir ins baskische (klimatisierte!) Museum, doch dann schafften wir es mal wieder, uns im Schatten unter den Arkaden gegenüber so fest zu quatschen, dass es ruckzuck 16:30 war... 😄

    Wir machten uns also auf dem Weg zur Stadtgrenze, vorbei an dem berühmtesten Baum Gernikas an dem früher das Parlament tagte (heute steht das Parlamentsgebäude gegenüber) und trafen dort einen netten älteren Herrn, der uns warnte, da es gleich ein Gewitter geben sollte. Wir liefer aber /noch/ mutig dennoch weiter. Nach einigen hundert Metern rief hinter uns jemand lautstark nach uns (worauf wir ja schonmal aus Prinzip nicht reagieren). Doch siehe da, es war der nette Herr von kurz vorher, der mit seinen Wanderstöcken über dem Kopf wedelnd hinter uns her lief. Dieses Bild werde ich wohl nie vergessen. Er hatte uns schon vorher geraten, dass Kerstin sich im Wald zwei Stöcke sucht, da die Strecke steil und beschwerlich bergauf gehen würde. Und nun schenkte er ihr seine Wanderstöcke. ❤️ Ich war zu Tränen gerührt...
    Wenige Meter später wurden wir jedoch von einem Betrunkenen Mitpilger, der vor einer Bar saß sehr unschön angesprochen. Ich kann hier gar nicht wiederholen was er sich anmaßte zu sagen aber es war mehr als unter der Gürtellinie. Und eklig war er auch ohne diese Äußerungen schon. Erst wollte ich das hier gar nicht erwähnen, aber er wird im nächsten Bericht (wir sind jetzt in Bilbao) noch eine Rolle spielen.

    Kurz vor dem Aufstieg in den Wald, kauften wir uns bei einem Bäcker noch Wegzehrung und auch die Bäckerin warnte uns wieder vor dem Wetter. Dennoch liefen wir abermals mutig weiter, bis wir auf einen Platz kamen und nun den bedrohlich dunklen Himmel über den Bergen vor uns in seinem ganzen Ausmaß realisierten. Zudem grollte schon der Donner und nur wenige Minuten später, kamen Blitz und Starkregen hinzu. Wir, immer noch hoch motiviert, hatten unsere Rucksäcke bereits wasserdicht angezogen, ebenso uns selbst. Bis ich die Eingebung hatte, doch mal meinen Vater (Förster & Waldmensch) zum Thema "Gewitter im Wald" zu befragen.

    Kurzum: Wir entschieden uns, zu bleiben. Ein Taxi später, landeten wir wieder in downtown Bilbao und checkten in der Jugendherberge ein, wo wir -wen auch sonst- die Belgier wieder trafen.

    Nach Dusche (eigene Dusche in einem 5er Zimmer, das nur wir bewohnten! 😍), ging es in die City. Nachdem wir eine nette Mitpilgerin, die uns auf ein Bier in die Kneipe um die Ecke eingeladen hatte, nicht fanden, entschieden wir uns für die Bar vom Mittag; eine weise Entscheidung. Die Besetzung war noch die gleiche und man lachte sich kaputt, dass wir noch da waren. Zahlreiche Pinchos und Kalimotxos später, gab es dann noch einen Heidelbeerschnaps aufs Haus und ein Foto mit einem der sympathischen durchweg älteren Kellner. Ein gelungener Tag, trotz Zwangspause. Das war wohl nötig.
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