Küstenweg 2017

July 2017
A 19-day adventure by Ariane und Lila on tour
  • 47footprints
  • 2countries
  • 19days
  • 269photos
  • 0videos
  • 2.6kkilometers
  • 2.4kkilometers
  • Day 1

    Abfahrt in Ffm

    July 8, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Spanien beginnt schon in Frankfurt. Statt eines modernen schicken Eurolines Busses mit Wifi (der fuhr an mir vorbei) gibt es einen in die Jahre gekommenen, ziemlich dreckigen spanischen Bus voller Spanier. 😁🇪🇸 & alle sind vollkommen planlos hier wer in welchen Bus muss. 😅 #ole #losgehts #bisschenchaosmusssein #spanischepünktlichkeit #delay @ Frankfurt HbfRead more

  • Day 2

    Ankunft in Irun

    July 9, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Trotz anfänglicher Verspätung von 1 Stunde, und mehreren nicht geplanten Zwischenstopps kam ich um 05:13 fast pünktlich (4:55) in Irun an.

    Das mit dem Bus überlege ich mir dann wohl nochmal für die Rückfahrt...
    Da wir ja unterwegs noch die Fahrgäste eines zweiten Busses aufnahmen, war unser Bus für über die Hälfte /meiner/ Strecke bis auf den letzten Platz besetzt; und ausgerechnet neben mich setzte sich noch ein Riese mit langen Beinen. Dabei wusste ich selbst kaum wohin mit meinen Gräten. Beine ausstrecken unmöglich und das bei 20 Stunden Fahrt. Es gibt deutlich schöneres. Besonders wenn man es eh mit den Gelenken etc. hat. Wer also mit einem komfortablen deutschen Bus mit zumindest einigermaßener Beinfreiheit rechnet, hat die Rechnung eindeutig ohne Eurolines gemacht. Ich bin völlig groggy und würde mich am liebsten auf die Bank am Bahnhof legen und schlafen; die Albergue hat nämlich leider erst ab nachmittags geöffnet.
    Also werde ich wohl meinen Plan, den Tag hier zu verbringen doch ad Acta legen und eine kleine Etappe zur nächsten Herberge laufen, um wenigstens die Zeit sinnig zu nutzen. Irun ist zwar ein hübsches Städtchen aber dafür bin ich ja in erster Linie nicht hier. Und da heute zudem gutes Wetter werden soll (morgen Regen), nutze ich das für die landschaftlich schöne Strecke; so der Plan.... 😉

    P.s.: Die zwei zusätzlichen Busfahrer sind wir übrigens auf dem Weg wieder "losgeworden". Der eine wurde noch in Deutschland und der andere dann direkt hinter der Grenze in Strasbourg abgesetzt.
    Read more

  • Day 2

    Irun morgens um 7:00

    July 9, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Nachdem ich knapp 1,5 Stunden am Bahnhof auf Helligkeit gewartet hatte und entschieden hatte, doch die erste Etappe zu gehen, machte ich mich erstmal auf die zunächst vergebliche Suche nach der angeblich um 6:00 öffnenden Casa Consistorial, um meinen ersten Sello (Stempel) zu bekommen. Nach der kleinen Sightseeingtour, ging ich dann doch zur Albergue und holte ihn dort. Nach einem kurzen Plausch mit einem älteren Herren, der von Deutschland aus startete und seit 81! Tagen unterwegs ist, ging es dann weiter Richtung Hondarribia, einem viel gelobten Abstecher im Reiseführer. Auf dem Weg begegneten mir zwei ältere Schweizer Pärchen, die gemeinsam einen Marathon vorhatten. Ich wurde nach Tages- und Endziel gefragt, was ich beides nur verneinen konnte; ich habe keine festen Ziele... Da waren die Herrschaften doch etwas verblüfft und der eine Herr scheins auch ein wenig neidisch ob meiner Gelassenheit. Er gestand mir (ein bisschen schwermütig), dass sie jede Etappe (immer um die 30km und das mit geschätzten 50-60Jahren Alter) bis ins Detail geplant haben und sogar Hotels gebucht sind. Endziel Santander. Mit Verlaub, trainiert hin oder her, wo bleibt denn da der Spaß und der eigentliche Sinn des Weges auch mal innezuhalten und das nicht nur für das Foto vor dem Ortsschild... Das einer derer von mir machte. 😉 Buen Camino sag ich da nur; jedem das Seine. 😊Read more

  • Day 2

    Hondarribia

    July 9, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Während also die Jakobs-Marathonler den gelben Pfeilen nacheilten, begab ich mich weiter auf den angepriesenen Weg und wurde dafür fürstlich entlohnt!

    Ein wunderbarer, komplett erhaltener, mittelalterlicher Ort mit wahnsinnig viel Flair. Ich konnte mich kaum satt sehen (weswegen ein zweiter Beitrag mit mehr Fotos folgt 😉).

    Soviel zum Thema: ich muss in die Natur. Ich korrigiere das an dieser Stelle. Für große, dreckige Städte mag da weiter "nix wie raus" gelten, aber hübsche alte Orte wie Hondarribia machen mich mitunter genauso glücklich wie Wiesen, Berge, Flüsse und Seen. 😍

    Nach einem Café von Leche (Lactostop sei Dank) für sage und schreibe 1,90 und das am Hauptplatz des Ortes, setze ich meine kleine Sightseeingtour fort und die Spanier sind einfach der Hammer.
    Hatte mir zuvor schon ein Spanier wild gestikulierend hinterher gebrüllt, dass ich den anderen Weg in die Stadt nehmen müsse (schon lustig wie die alle wissen wo man hin möchte, obwohl der Abstecher nicht zum offiziellen Weg gehört), machte eine ältere Omi auf einem malerischen Balkon mit Pfeifen, Schnalzen und Klopfen auf sich aufmerksam und zeigte mir die unbedingt zu begehende Seitengasse an. Dank an dieser Stelle an die süße spanische Dame, der Tipp war perfekt (auch wenn er im Reiseführer stand; so war er so doch gleich noch viel schöner. 😊)
    Read more

  • Day 2

    Albergue Capitan Tximista

    July 9, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Völlig erschöpft und nach mehrmaligem Verlaufen, erreichte ich dann mittags, 4 Stunden zu früh die Herberge Capitan Tximista: ein Traum 😍 Was bin ich froh, mich dazu entschieden zu haben, nicht weiter zu laufen. Und wie dankbar bin ich, dass die Freiwilligen Mitleid mit mir hatten und mich schon hinein gelassen haben; nachdem ich zuvor draußen auf der Bank eingeschlafen war. 😂

    Ich hatte also 4 Stunden Herberge nur für mich, konnte duschen und ein Nickerchen machen und das in einer Traum-Herberge in einer ehemaligen Mühle an einem rauschenden Bach, eingenistet in ein kleines Tal. Was will man mehr. Nach 3 Stunden Sonnetanken, Lesen, Hundestreicheln und Seele baumeln lassen, gibt es gleich Essen. 🥘😊

    Und wie klein doch die Welt ist, vorhin kam eine Pilgerin, die auch heut gestartet ist, in Gö als Lehrerin arbeitet und das ausgerechnet an dem Gym auf dem ich war. 😜 UND zu meiner Erleichterung hat sie die Wegbeschreibung im Pilgerführer genauso verwirrt wie mich..
    Read more

  • Day 2

    Sternhagelglücklich werden

    July 9, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    So der Titel des Buches, das ich auf dem Weg hierher begonnen habe zu lesen. Immer wieder mal benennt der Autor 10 Dinge, die ihn aktuell gerade glücklich machen. Eine schöne Idee und ich denke, darin werde ich mich jetzt auch mal ein wenig üben. Ganz im Sinne von "what you focus on grows stronger". So, today I focus on the good.

    7 Dinge, die mich heute glücklich gemacht haben mit den dazu passenden Bildern. (7 weil ich ungerade Zahlen und besonders diese einfach mag 😊):

    1. mich entschieden zu haben, doch loszulaufen und dafür mit einer grandiosen Landschaft und einem herrlichen Sonnentag belohnt worden zu sein.

    2. die freundliche alte Spanierin in Hondarribia

    3. Café von Leche auf der Plaza de Armas mit Blick auf Schloss und Meer. Und der Sparfuchs in mir wurde mit sagenhaften 1,50 für den leckersten Kaffee seit langem auch beglückt.

    4. meine Füße vom kalten Wasser umspülen zu lassen.

    5. in der Sonne zu Lesen, dabei das Rauschen des Baches zu hören und auf wilder Minze zu kauen.

    6. den Herbergshund zu streicheln.

    7. ein tolles Abendessen mit mitreißenden Menschen gehabt zu haben und zu sehen, wie klein die Welt doch ist (in positivem Sinne) und durch meine Göttinger Mitpilgerin ein wenig mit meiner alten Schule besänftigt worden zu sein. Es gibt einfach keine Zufälle. Und für diesen letzten Sternhagelglücklich-Punkt gibt es kein Bild, zum einem weil hier eh nur 6 rein gehen aber vor allem weil zu diesem Glück auch gehörte, dass das Handy mal aus blieb. 😉
    Read more

  • Day 3

    Ermita Guadalupe

    July 10, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem es morgens aus Eimern geschüttet hatte, entschieden Kerstin und ich uns, für die entspannte Variante und verquatschten nach einem einfachen aber leckeren Frühstück den Vormittag auf unseren Betten. Unsere Todesmutigen österreichischen Wiener-Pariser stürzten sich doch tatsächlich in die Fluten und bekamen nachmittags um 17:00 noch zwei der letzten zehn Betten in San Sebastian; der reine Wahnsinn und man fragt sich ehrlich, was das hier mit entspanntem Pilgertum und genießen zu tun haben soll... Fühlt sich bei manchen eher an wie der Wettlauf um die letzten Betten. Aber wir haben zum Glück -noch- die Ruhe weg.

    Nach kleinem Anstieg, und kleiner Panne (Reiseführer in der Albergue vergessen und nochmal zurück; zum Glück bin ich nicht mehr die einzig Verpeilte😂) erreichten wir dann mittags die Ermita Guadalupe, eine kleine Kapelle in den Bergen mit phantastischem Blick über Hondarribia und Irun.
    Read more

  • Day 3

    Alto de Jaizkibel

    July 10, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Nun ging es wieder und wieder steil den Berg hinauf und ein ums andere Mal wurde man mit einer noch grandioseren Aussicht belohnt.
    Der Wahnsinn!
    Und wir haben uns ausgiebig Zeit gelassen.
    Am ersten, verfallenen Wachturm kreisten über uns die Adler 🦅; eine beeindruckende Erfahrung. Einer kam so nah, dass man das Rauschen seiner Flügel hören und spüren konnte, Gänsehautfeeling inklusive.
    Und die kleinen Mauersegler spielten um uns herum fangen.
    Durch Kuh-, Schaf- und Pferdeherden ging es weiter Richtung Gipfel, vorbei an der pinken Badewanne und mitten durch die Wolken. ☁️
    Read more

  • Day 3

    Kein Platz in der Herberge...

    July 10, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach unserem wunderbaren Weg über den Jaizkibel, der uns bedeutend mehr Zeit gekostet hatte, als geplant (abgesehen davon, dass wir ja ca. 3 Std zu spät loskamen durch den Regen 🙈), kamen wir abends um 21:00 an der wirklich schönen Herberge Eremita de Santa Ana in Pasaia an. Die Albergue liegt hoch auf dem Berg des kleinen Fischerortes Pasaia direkt am Rücken der Kapelle Santa Ana. Ein absolut malerischer Ort, wir waren völlig entzückt und schwelgten schon in der Vorstellung nach einer Dusche gleich noch am Mini-Hafen zu sitzen und frischen Fisch zu essen....

    Doch leider hatte die Herberge keinen Platz mehr für uns. Selbst mit weniger Trödelei, wären wir never ever vor 16:00 dort gewesen und um 16:00 waren sie bereits belegt.... Ich kann das nur immer wiederholen: Versteh einer die verrückten Pilger, die hier einen Sport daraus machen im Rennen um die letzten Betten.... Geht mir völlig ab, verstehe ich Null. Die Hospitaleros waren trotzdem unglaublich bemüht und rieten uns, mit dem Bus bis nach Donostia - San Sebastian zu fahren, um dort auf jeden Fall in der wirklich großen Herberge einen Platz zu bekommen....
    Zu Fuß wären wir wohl 2 Stunden unterwegs gewesen (wir vermutlich 3😂) und da die Herberge um 22:00 schließen sollte, es mittlerweile 21:20 war, riet man uns, heute zu schummeln und mit dem Bus zu fahren. (Morgen dann mit dem Bus wieder zu kommen und die Strecke nochmal zu laufen; ist klar.. offiziell sind wir auch immer noch bei dieser Story geblieben...)

    Gesagt, getan, nach einer Überfahrt im schaukelnden Wassertaxi 😍, saßen wir kurze Zeit später im Bus mit einem extrem hilfsbereiten Busfahrer, der uns eine Ecke vor der Herberge raus ließ damit es keinem auffiel.. Im Bus trafen wir dann noch einen älteren Mitpilger, der genau wie wir obdachlos für die Nacht war.

    Tja, was soll ich sagen, mir war schon leider vorher klar, dass es wohl auch in San Sebastian nix werden würde mit der Herberge. Dem war auch so. Und im Endeffekt für uns genau richtig....

    So landeten wir im wohl coolsten Surfer Hostel der Stadt, konnten raus und rein wann wir wollten und (Luxus pur) duschen wann wir wollten. Der Camino gibt einem eben doch genau was man braucht. 😉 Und so saßen wir noch spät abends in einem Imbiss in San Sebastian und genossen unser Essen und das baskische Nationalgetränk. Am nächsten Morgen war erstmal ausschlafen angesagt (ebenfalls ein Luxus für Pilger da man sonst spätestens um 10:00, meist eher um 8:00 oder 9:00) rausgeworfen wird.
    Read more