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  • Day 93

    Blauer wirds nicht

    September 24, 2021 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach der atemberaubenden Verdonschlucht hat es unser nächstes Ziel bestimmt schwerer uns zu beeindrucken- dachten wir. Aber die Provence legt noch einen drauf und präsentiert uns 250 Meter hohe Kalkfelsen, auf denen Pinienwälder wachsen und die von türkisfarbenem Mittelmeer fjordartig zerfurcht werden. Das ist der Calanques Nationalpark an der Südküste bei Marseille. Calanque, so heissen die engen steilwandigen Küsteneinschnitte im Kalkmassif. Die Region wurde erst 2012 zum Nationalpark erklärt und ist im Sommer aus Waldbrandgefahr häufiger gesperrt.
    Zum Glück haben wir mal wieder ausgezeichnetes Wetter ohne dass es zu heiss und trocken ist (28 Grad und Sonne).

    Gleich am ersten Abend machen wir noch einen Spaziergang zum Calanque Port Miou. Wie der Name schon sagt, wurde diese Bucht zu einem Yachthafen ausgebaut. Eng an eng reihen sich die Segelschiffe hier 430 Meter in den Fjord.
    Gleich gegenüber leuchtet das Cap Canaille, Frankreichs größte Felsklippe, im Sonnenlicht.
    In der Bucht liegt das alte Fischerdorf Cassis, in dem wir auch die nächsten Nächte campen. Der Ortskern ist mit vielen Cafés, Restaurants und dem Hafen sehr malerisch und gut besucht. Es gibt auch einen Bouleplatz auf dem meist alte Herren ihre Kugeln werfen und heiß diskutieren.
    Über dem Dorf thront ein Jahrhunderte altes Chalet, das inzwischen zu einem Hotel umfunktioniert wurde.
    In dieser Kulisse suchen wir uns ein Restaurant und bestellen Cidre und lecker gefüllte Crêpes. Ja, wir wissen, dass hier alle Muscheln und Fisch essen und dazu den Wein aus der Region trinken und unser Essen eher Bretonisch ist, aber es war sooooo lecker! Und mal ehrlich diese Muschel- Schlürferei ist echt nicht appetitlich…

    Am nächsten Tag wollen wir eigentlich Kayak fahren, aber der Wind ist leider zu stark, so dass wir kurzerhand einen Strand- nein, Eidechsentag einlegen. Denn wir wandern zur Calanque Port Pin und legen uns da auf die Kalkfelsen, beobachten das bunte Treiben der anderen Touris und baden im wirklich ziemlich kalten Mittelmeer. Dafür ist es dort so klar, dass wir selbst ohne Maske und Schnorchel einen kleinen Tintenfisch und viele Fische sehen.
    Abends gönnen wir uns noch mal ein Essen bei der Creperie.

    Über nacht lässt auch der Wind nach, so dass wir unsere Kayaktour entlang der Calanques endlich machen können. Trotzdem ist ordentlich Wellengang und viel Betrieb durch Ausflusgboote etc. Zum Glück dürfen die nicht komplett in die Fjorde rein, so dass es dort dann viel ruhiger ist. In der Calanque D‘Envau machen wir eine ausgiebige Pause zum Baden, Essen und Bestaunen der verschiedenen Blautöne, die die Bucht zu bieten hat. Wahnsinn!
    Danach paddeln wir noch zu einer kleinen Grotte, die nur mit dem Kayak befahrbar ist. Beim Passieren des Eingangs ist uns noch etwas bange, aber es lohnt sich den Mut zu haben.
    Bei der nächsten Besonderen Felsformation, belassen wir es allerdings doch nur beim Betrachten von außen, weil die Wellen gerade so hoch sind.
    Trotzdem gigantische Aussichten, die man da vom Wasser aus hat und definitiv ein weiteres Highlight auf unserer Reise.
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