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  • Day 136

    Reifenpanne in der Halbwüste

    November 6, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 10 °C

    Wir versuchen es noch mal mit einer Wüste, naja, fast. Die Bardenas Reales im Norden Spaniens darf sich nur Halbwüste nennen, obwohl die Landschaft gerade deutlich trockener und weniger bewachsen aussieht, als die Tabernas Wüste im Süden.
    Da sich das Naturschutzgebiet auf 41.845 ha erstreckt, lässt es sich am besten mit dem Auto erkunden. Das begrüssen wir auch, weil gerade ein sehr starker Wind mit Böen bis zu 60 km/h weht und Timm leider etwas erkältet ist.
    Also machen wir uns auf den Weg, den etwa 50 km langen geschotterten Rundweg zu erkunden. Zwischendurch kann man immer wieder halten und die unwirtliche Landschaft bestaunen. Das Kreide- und Tongestein wurde von sintflutartigen Regenschauern und Wind geformt. Weite Ebenen wechseln sich ab mit Schluchten, Steilhängen und Hügeln, die Höhen von bis zu 600 m erreichen. Besonders schön ist die Bardena Blanca, also das Gebiet mit fast weißem Gestein.
    Hier gehen wir auch ein Stück zu Fuß. Zu weit von den Wegen soll man sich jedoch nicht entfernen, weil die Wüste auch vom Militär genutzt wird. Ein Gebiet wird sogar als Bombodrom genutzt, also Bereich über dem die Bomber der NATO ihre Übungen abhalten. Das hören wir an einem anderen Tag bis zu unserem 30 Km entfernten Campingplatz.

    Eine Stunde vor Sonnenuntergang soll man den Park wieder verlassen. Auch wenn wir keine Schranken oder Kontrolleure sehen, halten wir uns brav daran und werfen einen letzten Blick auf die scheinbar unendliche, bizarre Halbwüste.

    Auf dem Campingplatz angekommen checkt Timm mal wieder den Reifendruck am Auto - das macht er immer wenn wir längere Strecken gefahren sind und am nächsten Tag noch eine lange Strecke ansteht. Diesmal stimmt was nicht mit dem linken Hinterreifen - er hat deutlich weniger Luft als die anderen. Timm pumpt noch mal auf, aber leider ist am nächsten Morgen schon wieder sehr viel Luft entwichen. Damit können wir nicht weiterfahren. Natürlich ist Wochenende und die Werkstätten sind geschlossen. Also müssen wir noch zwei Tage auf dem wirklich nicht schön gelegenen Campingplatz an einer Schnellstraße bleiben. Zum Glück ist das WLAN gut und Timm kann so noch ein bisschen seine Erkältung auskurieren.

    Am Montag früh sind wir noch vor dem KFZ-Mechaniker an der Werkstatt. Leider spricht er kaum Englisch, aber mit Übersetzungsapps und Renis Spanischkenntnissen aus Schulzeiten klappt es: wir bekommen zwei neue Hinterreifen und können das Auto noch am späten Nachmittag wieder abholen. Gut, dass uns das nicht auf der Autobahn mit Hänger passiert ist.
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