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  • Day 14

    Ausflug nach Eskişehir

    August 7, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 29 °C

    Mir wurde gesagt, dass sich ein Besuch dieser Stadt nicht lohnen würde. Diese Person war jedoch selbst noch nie da, weswegen ich diese Information auch gekonnt ignoriert habe und trotzdem hingefahren bin.

    Eskişehir (türkisch: "alte Stadt) liegt zwischen Ankara und Istanbul und kann mit dem Schnellzug in weniger als 90 Minuten bequem erreicht werden. Am Bahnhof (und übrigens auch in jedem Shoppingcenter) wird das mitgebrachte Gepäck jeweils geröngt und man muss durch einen Metalldetektor - ähnlich wie beim Flughafen Security Check. Witzigererweise nehmen sie mich praktisch jedes mal raus, weil ich "verdächtige" Gegenstände mitführe. Ich fühle mich dann jeweils wie ein Schwerverbrecher wenn ich meine beiden Sackmesser aus dem Necessaire hervorkrame und den anwesenden Sicherheitsmenschen unter die Nase halte. Vermutlich wissen sie gar nicht so recht was es ist und winken mich dann relativ rasch durch. Bevor es aufs Gleis geht, steht ausserdem die obligate Ticketkontrolle an. Alles ist sauber und gut organisiert. Zudem kommen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ankara und Istanbul (logischerweise) nur moderne Geräte zum Einsatz. Für umgerechnet 7 Franken habe ich mir die 1. Klasse gegönnt, was mir während der Fahrt noch eine Verpflegungsbox eingebracht hat. (Sandwich, Wasser, Vitaminsaft und ein Stück Kuchen)

    Während meinem dreitägigen Aufenthalt hatte ich bei einem Pärchen ein Privatzimmer. Die restlichen Räumlichkeiten standen mir jedoch ebenfalls frei zur Mitbenützung. Gegenüber einer Unterkunft im Hotel, spricht hier vor allem die Nähe zu einheimischen Menschen, welche mir mit nützlichen Tipps und Empfehlungen weiterhelfen können. Die Wohnung habe ich nebenbei mit dem süssen Wollknäuel "Morphius" geteilt. Der Hauskater war gegenüber dem fremden Besuch sehr interessiert und aufgeschlossen.

    Die Stadt ist mit ihren knapp 800'000 Einwohnern im Vergleich zu Ankara sehr familiär und überschaubar. Bekannt ist sie vor allem durch den Abbau von Sepiolith. (auch als Meerschaum bekannt - es gibt sogar ein Museum) Der wahrscheinlich meistebsuchte Ortsteil nennt sich Odunpazarı und ist für seine alten farbigen Lehmhäuser bekannt. Die Tradition ist hier in jedem Winkel des Viertels zu spüren. Das Stadtzentrum selbst ist ein belebter und fussgängerfreundlicher Ort - einzig das Tram verkehrt hier, welches übrigens gefühlt noch mehr hupt als die Fahrzeuge. Man darf hier fast alles, nur darf man sich nicht vom Tram anfahren lassen. Dann muss man nämlich eine Strafe bezahlen, wurde mir aus erster Hand mitgeteilt. 😂 Der Fluss "Porsuk Cayi" schlängelt sich durch die ganze Staft und errinnert mit seinen "Gondolas" und den Seitenkanälen stark an Venedig / Amsterdam. Kulinarisch sei zudem vor allem das Gericht "Cibörek" zu erwähnen. Die Stadt ist berühmt für ihre gefüllten (meist Hackfleisch und Zwiebeln) und im Fett gebratenen Teigtaschen. Nun ja, Taschen sind es nicht, aber ich lasse euch ein Bild zur eigenen Beurteilung da. Traditionsgemäss trinkt man dazu das typische türkische Yoghurt-Getränk "Ayran".

    Mein Fazit zu Eskişehir:
    Die Stadt und ihre Umgebung ist sehr schön und es lassen sich hier ein paar interessante und abwechslungsreiche Tage verbringen. Es ist definitiv ein Besuch wert und ich hoffe euch gefallen die Fotos.

    Bis bald. ❤️
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