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  • Day 20

    Cappadocia 3 - Teil 1

    August 13, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute stand ein weiterer Wandertag auf dem Programm. Wirklich schade habe ich meine Wander-Boots nicht dabei - die hätten mir die Herumkraxlerei um einiges erleichtert. Für meine jetzigen Wandertätigkeiten müssen also herkömmliche Sneaker herhalten, was bis anhin auch gut geklappt hat.

    Kleine Randnotiz: Mein Magen macht seit der Kappadokien-Ankunt wieder Unruhe, es "hält" aber aktuell noch! *fingers crossed*

    Zuerst führte mich meine Route der altbekannten Strasse in Richtung Sonnenuntergangs-Aussichtspunkt entlang. (diese Strecke bin ich in den ersten Tagen hier gefühlt schon 5 Mal gelaufen - entsprechend fühlt es sich bereits recht heimelig an)
    Als Nächstes ging es ein wenig berghoch auf den höchsten Punkt in der gesamten Umgebung. Den Namen des "Bergs" konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Oben angekommen war ich (zum Glück) wieder für mich - absolut keine Menschenseele soweit das Auge reicht. Der untypische Berg errinnerte mich ein wenig an den "Table Mountain" in Kapstadt, da man oben wie auf einem Hochplateau herumwandern konnte. Es ging also mehrheitlich geradeaus weiter, ehe mich der Weg wieder unmissverständlich in die Tiefe führte. Loses Gestein und steiles Gelände machten das Ganze etwas rutschig, aber alles in allem ging es irgendwie. Ich war nun quasi direkt vor "Zelve" einem der vielen Touri-Points in Kappadokien. Es handelt sich hierbei um ein Freilichtmuseum eines fast ausschliesslich aus Höhlen bestehenden Ortes. Im Laufe der Zeit haben hier unter anderem Römer, Osmanen, Griechen und Türken gelebt. Und jetzt kommts: Hier haben Menschen tatsächlich bis ins Jahr 1953 gelebt, das muss man sich mal vorstellen - so lange ist das noch nicht her! Aufgrund von Erdbeben, eingestürzten Höhlen und entsprechenden Todesopfer wurden die Bewohner (mit staatlicher Hilfe) umgesiedelt. Seit 1967 ist der Ort ein Museum. Extrem spannend, aber man ist in gut 30 Minuten wieder draussen - sofern man nicht von jeder Höhle 10 Fotos knipst. PS: Es gibt in diesem Höhlendorf auch diverse Kirchen und eine Moschee.

    Genug Geschichte, nach einer kleinen Erfrischung ging es weiter ins kappadokische Hinterland. Der Weg war super, jedoch nicht leicht zu folgen, weswegen ich mich auch ein paar Mal verlaufen habe. So auch als ich eine Schlucht hinaufkletterte und nicht mehr weiter kam. Saublöder Wanderweg dachte ich mir und fluchte auf dem Weg zurück noch ein wenig vor mich hin. Nach ein paar Minuten fiel mir auf, dass ich falsch abgebogen bin und ich sowieso nicht da hätte durch müssen. Fortan ging es wieder auf herkömmlichen Wegen zurück nach Göreme. Die Landschaft war wieder einmal grandios und ich war froh, dass ich all dies abseits der hiesigen Touristenströme erleben durfte. Die letzten Kilometer führten mich durch das gleiche Tal, in welchem ich gestern schon war. Entsprechend vertraut war ich mit der Umgebung und das GPS wurde bis ins Örtchen meines Vertrauens (Ortahisar) nicht mehr benötigt. Nach ca. 20 Kilometern und knapp 4h Wanderzeit war ich dann wieder unter der wohlverdienten Dusche.
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