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  • Day 45

    Phnom Phen 2

    March 13, 2019 in Cambodia ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute bin ich wieder kurz nach 8 Uhr aufgebrochen, um der größten Hitze zu entgehen.
    Das heutige Tagesprogramm war aber alles andere als spaßig.
    Mit dem Tuk Tuk habe ich mich stadtauswärts zu dem Choeung Ek Völkermord Gedenkzentrum, vielleicht besser bekannt als "Killing Field" fahren lassen.
    Choeung Ek ist das bekannteste Killing Field in Kambodscha, auf dem die Roten Khmer Tausende ihrer eigenen Landsleute auf grausame Weise umgebracht haben, daher wurde hier eine Gedenkstätte eingerichtet.
    In dem Gedenkzentrum kann man sehen, wo sich die zahlreichen Massengräber befinden.
    Auch heute noch, nach über 30 Jahren sammeln die Mitarbeiter der Anlage alle paar Monate Knochen und Überreste von Kleidung der Toten ein, die durch Regen und Erosion an die Erdoberfläche gelangen.
    Über einen Audiguide konnte ich mir die ganze Geschichte anhören, während ich über die Anlage gelaufen bin. Die Erläuterungen waren teilweise sehr verstörend und auch die Vorstellung, dass sich unter meinen Füßen hunderte oder tausende Skelette befinden. Denn es wurden nicht alle Massengräber geöffnet. Vor einigen Jahren hat man beschlossen, keine weiteren Massengräber auszuheben, um den Toten ihren Frieden zu lassen.
    Anschließend habe ich das Tuol Sleng Genozid Museum, auch bekannt als S-21 besucht.
    Das Killing Field und das S-21 sind untrennbar mit einander verknüpft, denn bevor die Menschen auf dem Killing Field ermordet wurden waren sie meistens im S-21.
    Das S-21 war ursprünglich eine Schule, die unter dem Regim der Roten Khmer zum schlimmsten Gefängnis Kambodschas umfunktioniert wurde.
    Jeder Kambodschaner, der intelligent bzw. gebildet wirkte, wurde verhaftet und im S-21 gefoltert und eingekerkert, bevor er zum Killing Field gebracht wurde.
    Die Besichtigung des S-21 erfolgt wieder mit Audiguide, so dass jeder Besucher selbst entscheiden kann, wenn es ihm zu viel wird. Einige Erklärungen und Beschreibungen waren sehr grausam.
    Ich war froh, dass ich mich in den letzten Tagen bereits etwas mit der Thematik beschäftigt hatte und daher geahnt habe, was mich heute erwartet.
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