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  • Day 13

    Tikal

    October 14, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 33 °C

    Wer vor hundertfünfzig Jahren nach Tikal reiste, muss sich wohl gefühlt haben, wie Indiana Jones höchstpersönlich 🤠. Damals war die einstmals bedeutende Mayastadt 🛕🌴🌳 noch komplett vom Dschungel bedeckt und lediglich die vielen Erhebungen und die herumliegenden Steinen deuteten auf diesen verborgenen Schatz hin. Tikal war zu dieser Zeit vor allem die Heimat für Brüllaffen, Jaguare, Schlangen, Tapire und etliche Vogelarten 🐒🐆🐍🦜. Nur in den Geschichten der Maya wurde überliefert, dass sich im Dschungel uralte Kultstätten und Städte verstecken.

    Inzwischen hat sich vieles verändert. Dutzende von Reisegruppen aus der ganzen Welt besuchen täglich Tikal und die Pfade zwischen den Tempeln werden von Menschen und Tieren gleichermassen benutzt (pandemiebedingt halten sich die Touristenströme aktuell sehr in Grenzen - zeitweise sind wir sogar die einzigen Touristen, was wir in diesem Fall sehr zu schätzen wissen!). Bisher wurden lediglich die grossen Anlagen ausgegraben und für Besucherinnen zugänglich gemacht. Einige davon sind noch immer zur Hälfte von grossen Bäumen, Gestrüpp und Lianen überwuchert. Das erschlossene Gelände entspricht nur einem Bruchteil von Tikal, welches sich über rund 65 Quadratkikometer erstreckt und vor 1500 Jahren im Kerngebiet 200'000 Einwohner zählte.

    Dieser Mix aus Dschungel und Ruinen verleiht dem Ort eine magische, fast mystische Atmosphäre und regt zu wilden Fantasien über vergangene Königreiche, längst vergessene Rituale und Bräuche an. Faszinierend sind zum Beispiel die astrologischen Kenntnisse der alten Maya. Oder auch deren Wissen über die Landwirtschaft. Beeindruckend sind auch ihre Fähigkeiten in Mathematik, Physik und Architektur. Die Könige liessen vor 2000 Jahren von ihren Baumeistern prächtige Anlagen und bis zu achtzig Meter hohe Pyramiden errichten. Dies ist umso erstaunlicher, als dass zu jener Zeit das Rad noch nicht bekannt war und es auch keine Pferde gab 🐎.

    Um möglichst viel von Tikal zu sehen und darüber zu erfahren, schlossen wir uns einer geführten Tour an. Der Guide stammte aus einem Dorf in der Nähe und kannte Tikal wie seine Hosentasche. Bereits seit vierzig Jahren arbeitet er als Guide und weiss nicht nur viel über die Geschichte, sondern auch über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt 🦎🦋🌱. Wir konnten viel erfahren und genossen diesen Ausflug in eine längst vergangene Zeit in vollen Zügen. Die Aussicht von den Pyramidenspitzen war fantastisch und entlang der Pfade konnten wir einige Male ganze Familien von Brüll- un Klammeraffen beobachten.
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