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  • Day 158

    Laguna Torre & Cascada Margerita

    March 8, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 10 °C

    Mit seinen steil aufragenden Granitwänden gilt der Cerro Torre unter Bergsteigern als einer der anspruchsvollsten Berggipfel der Welt🏔🧗‍♂️. "Normale" Wanderer wie wir können dem Gipfel zumindest mit einer Wanderung zur Laguna Torre etwas näher kommen.

    Leider erwischten wir an unserem ersten Wandertag in El Chaltén nicht gerade das beste Wetter. Zwar zeigte sich beim Abmarsch vom Hostel noch kurz die Sonne, ehe sie sich - wie das ganze Bergmassiv - hinter den Wolken versteckte. Davon liessen wir uns aber nicht die Laune verderben, denn unterwegs gab es viel zu viel zu entdecken😃.

    Offenbar hatten anderere Touristen den Wetterbericht besser studiert als wir. So waren wir lange Zeit die einzigen Wanderer und durften unterwegs mehrere Hasen von ganz nah bestaunen und die Ruhe der Natur geniessen🐇🌲🥰. Der Wanderweg führte durch einen richtigen Märliwald mit unterschiedlich hohem Gebüsch, Totholz und vertrockneten silbergrauen kleinen Bäumen, welche das dichte Unterholz überragten.

    Bei der Laguna suchten wir uns ein trockenes Plätzchen auf einem Baumstamm und wärmten uns mit einer heissen Schoggi🍫. Den mitgebrachten Picknick verspiesen wir in Rekordzeit. Zu fest bliess der Wind und zu sehr schlotterten wir in der Kälte🥶. Zudem konnten wir bei diesem Wetter nur einen Teil des Gletschers sehen. Der Cerro Torre verbarg sich komplett hinter den Wolken und zeigte sich nicht ansatzweise.

    So machten wir uns früher als geplant auf den Rückweg über eine leicht andere Route, welche uns zuerst auf die Gletschermoräne und danach zu einem der Basecamps führte🏕. Wiederum waren wir die einzigen Wanderer. Bis auf das leise Rascheln der Baumwipfel im Wind konnten wir nur Klopfgeräusche aus der Ferne hören. Diese wurden immer intensiver und wenig später zeigten sich uns die Verursacher. Gleich ein halbes dutzend Spechte hämmerte mit den spitzen Schnäbel gegen die Baumstämme, um unter der Rinde verborgene Käferlarven freizulegen🪵🪲.

    Noch nie hatten wir aus dieser Nähe einen Specht gesehen und die Vögel fühlten sich von uns keineswegs gestört🥰. Seelenruhig flogen sie von Baum zu Baum, um dort von Neuem nach Nahrung zu suchen. Wir beobachteten die Spechte fast eine halbe Stunde lang, bis eine weitere Wandergruppe eintraf und wir unseren Rückweg fortsetzten.

    Das letzte Teilstück des Rückwegs führte an der Cascada Margerita vorbei. Obschon wir den Wasserfall vom Mirador aus kaum sehen konnten, fanden wir die Schlucht mit dem sich in der Ferne hoch emporhebenden schneebedeckten Cerro Solo sehr eindrücklich.

    Auch ohne Cerro Torre und Top-Wetter durften wir einen abwechlungsreichen und spannenden Wandertag mit unerwarteten Begegnungen erleben 🥰🐰🪶.
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